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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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bester Gesundheit«, antwortete die Nonne.
    Danior war unendlich erleichtert. Er hatte sich um seinen Leibwächter gesorgt.
    Er zog die Tür mit einem Schlag hinter sich zu, der das düstere Gemäuer widerhallen ließ.
    Evangeline rang nach Luft. Die plötzliche Dunkelheit und das Gefühl, in der Falle zu sitzen, schnürten ihr die Brust ab.
    Danior hatte offensichtlich bemerkt, wie es um sie stand. »Wir sind hier in einer großen Halle. Deine Augen müssen sich erst an die Dunkelheit gewöhnen.«
    Und wirklich, er hatte Recht. Zwar waren in der Eingangshalle selbst keine Fenster, doch durch die Gänge fiel schwach das Morgenlicht. Sogar den Ziehbrunnen des Klosters hatte man innerhalb der Halle angelegt. Und auch die Küche befand sich hier im Erdgeschoss. Aus der offenen Tür drang Stimmengewirr und der Duft von frisch gebackenem Kirschkuchen.
    Evangeline lief sofort das Wasser im Mund zusammen.
    Die Klosterschwester stellte sich mit sanfter Stimme vor: »Ich bin Soeur Constanza. Sie dürfen Ihren Umhang hier an den Haken hängen. Folgen Sie mir, wir wollen nach Ihrem Freund sehen.« Sie wandte sich um und ging voraus zur Wendeltreppe.
    Wieder legte ihr Danior die Hand in den Nacken und schob sie voraus. Doch als Evangeline die steilen Steinstufen erblickte, die sich fünf Geschosse hoch in einen der Türme schraubten, war sie froh, ihn hinter sich zu wissen. Einzig die Schießscharten ließen Licht herein. Es gab kein Treppengeländer, das den schwankenden Menschen Halt gegeben hätte, und ganze Generationen heiliger Schwestern hatten die Stufen blank und schief getreten. Die Burg war kalt und primitiv, ein Relikt aus dem frühen Mittelalter.
    Danior, dachte Evangeline übellaunig, wäre im frühen Mittelalter gut aufgehoben gewesen.
    »Denken Sie daran, dass die Schwestern nicht wissen, dass wir Prinz und Prinzessin sind«, flüsterte ihr Danior ins Ohr, »und je weniger Menschen die Wahrheit kennen, um so besser ist es.«
    Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um. »Ich werde ganz bestimmt nicht herumerzählen, ich sei eine Prinzessin. Ich würde niemals eine Klosterschwester belügen!«
    Er knurrte und schob sie weiter. Und Evangeline folgte wieder Soeur Constanzas rauschender schwarzer Ordenstracht die Stufen hinauf.
    Als sie den ersten Treppenabsatz erreicht hatten, öffnete die Schwester eine Tür und geleitete sie in einen Speisesaal mit langen, polierten Tischen und hölzernen Bänken, in dem sich nur ein einziger Mann aufhielt.
    Victor hatte sich erhoben, und Evangeline glaubte tatsächlich, er wolle der Ordensschwester seinen Respekt bekunden. Dann holte die Realität sie wieder ein. Victors Ehrerbietung galt seinem Prinzen - und seiner Prinzessin.
    »Sie müssen hungrig und müde sein«, sagte Soeur Constanza. »Ich werde Ihnen ein Frühstück bringen.«
    »Sehr gut«, freute sich Danior. »Vor allem meine eigenwillige Begleitung wird ein Frühstück zu schätzen wissen.«
    Hatte sie an das frühe Mittelalter gedacht? Nein, Danior hätte viel besser zu den Goten gepasst. »Vandale«, geiferte sie.
    »Vorsicht, jetzt verletzt du meine Gefühle.« Er stolzierte auf Victor zu.
    Evangeline schleppte sich müde zum Tisch. Sie hatte während der letzten vierundzwanzig Stunden kaum mehr als eine Stunde geschlafen, und das auf Daniors Rücken.
    Sie war so erschöpft, dass sie schon glaubte, die Engel singen zu hören. Sie ließ sich auf die Bank fallen und stützte die Ellenbogen auf den glänzenden Holztisch. Ja, sie konnte Gesang hören ...
    »Die Schwestern sind bei der Messe«, sagte Victor.
    Keine himmlischen Chöre also, sondern Kirchenmusik.
    »Irgendeine Nachricht von Rafaello?« Danior stützte sich auf Victors Schulter.
    »Ich bin sicher, es geht ihm gut. Er hat die Augen einer Katze und kann im Dunklen sehen«, versicherte ihm Victor.
    »Ja ...« Danior setzte sich gedankenverloren. »Und was ist mit dir? Hast du sie auf deine Spur gelockt? Sind sie dir gefolgt?«
    Victor grinste breit und affektiert. »Bis ich sie verloren habe.«
    »Was ist mit den Nonnen?«
    »Die meisten haben mich gar nicht zu Gesicht bekommen, und Soeur Constanza hat gesagt, dass schon seit Wochen keiner mehr den Schrein besucht hat.«
    »Welchen Schrein?«, fragte Evangeline.
    Danior fixierte sie mit durchdringendem Blick. »Bitte spiele nicht wieder die Unwissende. Ich bin gerade nicht in Stimmung.«
    Evangeline richtete sich auf und erwiderte seinen Blick. »Woraus ich schließen kann, dass die Prinzessin über den

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