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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wer das Zentrum ihres Universums war, der Mann, der ihre Rebellion anführte.
    Dominic verbeugte sich formvollendet vor Evangeline, und die Männer brachen in Triumphgeheul aus. Sie kamen auf Evangeline zu und umringten sie wie ein Rudel Wölfe. Sie kniffen sie in die Wangen, griffen ihr an den Busen und an den Hintern und lachten schallend, als sie versuchte, sich zu bedecken. Sie fühlte sich so hilflos wie damals im Waisenhaus. Aber noch nicht einmal dort war sie so erniedrigt worden. Sie versuchte, die gierigen Hände wegzuschlagen, aber sie schlugen zurück. Die Männer quälten sie mit ihren Händen und ihrem Gelächter, und Evangeline wünschte sich nur noch, sie alle niederzuschlagen.
    Aber es waren viel zu viele. Und wenn sie sich wehrte, würden sie nur ihre Bewachung verstärken. Sie hatte schon bei dem Kleinen einen Fehler gemacht und würde keinen zweiten machen.
    Also jammerte sie leise vor sich hin, drehte sich hilflos im Kreis und versuchte ihren Peinigern, die immer dreister Zugriffen, zumindest in die Augen zu schauen.
    Dann hörte sie die warme, schöne Männerstimme »genug« sagen, und ihre Marter endete ebenso plötzlich, wie sie begonnen hatte.
    »Bringt sie her.«
    Der Kleine zog so hart am Seil, dass Evangelines Handgelenke zu bluten begannen. Jeder einzelne Blutstropfen schien ihm Freude zu machen und seine Rachsucht zu befriedigen. Dann stieß er sie vorwärts, bis sie Dominic gegenüber stand.
    »Sie können es sich ja denken, Prinzessin.« Dominics Lächeln war verschwunden. Er blickte sie aus blauen Augen an, die den Gletschern über ihm an Kälte ebenbürtig waren. »Wenn Sie sich ruhig verhalten, werden wir Ihnen vielleicht einen leichten Tod gewähren. Falls Sie aber versuchen sollten zu fliehen, werden wir Ihnen die Augen ausstechen und Sie den Aasgeiern überlassen.«
    »Aber ... warum?«
    »Sie wagen es, uns das zu fragen? Nach allem, was der alte König und Ihre Mutter uns angetan haben? Das hier sind meine Leute. Sie haben vieles erduldet - und nichts davon vergessen.« Die letzten Sonnenstrahlen tauchten die Wolken in Purpur und Blutrot und beleuchteten das grausame, scharf gezeichnete, halb verdeckte Gesicht.
    »Die Sünden der Väter, meine Liebe ...«
    »Ich bin nicht die Prinzessin.«
    »Sie sind konsequent, das muss man Ihnen lassen.« Dominic schnippte mit den Fingern und wurde sofort von seinen Leuten umringt. Er drückte das Seil in die Hand der Fünfzehnjährigen. »Hier, mein kleiner Racker. Binde sie an einem Pfosten fest und behalte sie im Auge. Sie ist nicht so dumm, wie sie aussieht.«
    Sein kleiner Racker ließ den Kopf hängen: »Warum bringen wir sie nicht gleich um?«
    Dominics hassenswertes Lächeln kam zurück. »Sie möchte wahrscheinlich zusammen mit ihrem Prinzen sterben«, spottete er.
    Die Kleine war sofort wieder munter. »Haben wir den auch gefangen?«
    »Seine Königliche Hoheit, Kronprinz Danior? Nein«, er bog den Kopf in den Nacken und fing an, laut zu lachen. »Das übersteigt mit Sicherheit unsere begrenzten Möglichkeiten. Nein, er wird von selbst zu uns kommen. Victor ist der beste Fährtenleser in ganz Baminia und Serephina. Und die Nicht-Prinzessin war so freundlich, hinreichend Spuren zu hinterlassen. Sie hat sich den Schuh zerrissen, und ihr Fuß blutet.«
    Er hatte es also gewusst. Er hatte gewusst, welche Schmerzen sie litt, und es hatte ihm Freude bereitet, weil es seiner Sache diente.
    Anfangs hatte sie noch gedacht, er ähnle Danior. Aber er war nicht im Geringsten wie Danior. Danior hätte niemals so gefühllos sein können.
    »Keiner rührt sie an, keiner tut ihr was zu Leide.« Dominic sprach zu seinen Männern, aber seine Verachtung richtete sich gegen Evangeline. »Sie ist es nicht einmal wert, angespuckt zu werden. Ich will, dass alle Männer der ersten Wache nach Seiner Königlichen Erhabenheit Ausschau halten. Aber lasst ihn unbehelligt heraufkommen. Die Männer der zweiten Wache sollen ausruhen und sich bereit halten, ihn gefangen zu nehmen und unser Tribunal vorbereiten. Denkt daran, der Prinz ist ein guter Kämpfer. Er hat, genauso wie wir, gegen Napoleon bestanden. Nehmt jetzt eure Positionen ein. Heute Nacht ist der Sieg unser.«
    Ein Teil der Männer verteilte sich in der Dunkelheit. Dominic, der Kleine und die beiden Leibwächter gingen, gefolgt vom Rest der Männer, auf die Felsspalte zu. Das Mädchen lief ihnen nach, und Evangeline blieb nichts anderes übrig, als es ihr gleichzutun.
    Sie passierten die Felsenspalte

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