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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wir Plaisance nicht zur Zeit erreichen«, antwortete die Nonne ihrem Kronprinzen, ohne Rücksicht zu nehmen. »Sie brauchen unseren Segen, mein Prinz, bevor sie die Kristallschatulle öffnen.«
    Die erhabene Ausstrahlung der alten Frau ließ Danior fast wieder zu einem schmollenden, kleinen Jungen in kurzen Hosen werden. Er reagierte schärfer als angebracht. »Falls Sie nicht da sind, um uns zu segnen, wird sicherlich der Erzbischof so freundlich sein, einzuspringen.«
    »Ob ich da sein werde, spielt überhaupt keine Rolle. Und Sie werden feststellen, dass Ihnen der Erzbischof nicht weiterhelfen kann.«
    Danior verstand nicht, was sie meinte. Es kümmerte ihn nicht, wie alt sie war oder dass ihr Blick große Weisheit verriet. Sie wusste etwas. Die alte Frau wusste etwas, das Danior nicht wusste, und sie spielte ihr Wissen in einer Art und Weise gegen Danior aus, die ihn in Rage brachte.
    Die Alte hatte wohl seine Gedanken gelesen. »Warum vertrödeln Sie Ihre Zeit mit mir? Sie sollten besser Ihre Prinzessin retten. Sie ist Ihnen schon einmal verloren gegangen.« Sie zeigte mit gekrümmtem Finger auf Soeur Constanza, die eine ausgebeulte Tasche aus dem Tragegeschirr des Esels wuchtete. »Soeur Constanza wird Ihnen die Schuhe für die Dame geben und so viel Ausrüstung, wie Sie tragen können, ohne davon behindert zu werden.«
    Sie bot ihm also doch Hilfe an. Diese alte Frau, die ihr Leben zwischen Klostermauern verbracht hatte, maßte sich an, Daniors Unternehmung nach ihren Vorstellungen auszurüsten. Er musste sich jedoch eingestehen, dass die Tasche - zumindest der Größe nach - dem entsprach, was er selbst zusammengepackt hätte.
    Danior stand stocksteif mit hängenden Armen da und bedankte sich widerwillig. »Sie sind überaus großzügig.«
    »Nehmen Sie die Stiefel«, kommandierte die alte Klosterschwester, »nun nehmen Sie sie endlich.«
    Soeur Constanza musste Danior erst an der Hand ziehen, um ihm die Stiefel geben zu können. Dann wandte sie sich um und gab dem schweigenden Victor die Tasche.
    »Finden Sie die, die Ihre Königin sein soll.« Die Stimme der alten Frau ließ keinen Zweifel zu. »Es ist die einzige Chance, die Ihnen bleibt.«
    Danior musste an all die alten Sagen denken. Die Berichte über die heiligen Frauen, die die Trennung der beiden Königreiche vorhergesehen hatten, die ihre Reichtümer in Sicherheit gebracht und schließlich die Prophezeiung ausgesprochen hatten, die Danior jetzt seinem Schicksal nachjagen ließ.
    Danior packte Soeur Constanza am Arm. »Wer ist sie?«, flüsterte er.
    »Unsere Mutter Oberin.«
    »Und was noch?«
    Soeur Constanza antwortete im gleichen Tonfall, mit dem sie zuvor das Abendessen angekündigt hatte. »Vor tausend Jahren ist eine Heilige zu uns gekommen, um unter uns zu leben. Und das tut sie heute noch.«
    »Eine Heilige«, wiederholte er und konnte einerseits nicht glauben, was er andererseits nicht anzuzweifeln wagte.
    »Aber natürlich. Unsere Mutter Oberin ist die Reinkarnation von Santa Leopolda.«
    Danior war wie gelähmt, was Soeur Constanza ermöglichte, seinem Griff zu entkommen. Sie raffte ihre Schwesterntracht und folgte den anderen Nonnen.
    Danior blickte ihnen wie betäubt nach, als sie auf den Weg nach Plaisance einbogen.
    Die Mutter Oberin - Santa Leopolda, wenn er Soeur Constanza glauben konnte - drehte sich am Rand des Waldes nach ihm um und warf ihm einen letzten, warnenden Blick zu.
    Danior besann sich auf seine Pflichten und lief in die andere Richtung davon, um seine verlorene Prinzessin zu suchen.

15
     
    Einen schrecklichen Moment lang dachte Evangeline, dass es Danior sei, der sie beim Abstieg von der Felswand beobachtet hatte und sie jetzt in den Armen hielt. Danior, der sich ein Tuch herumgewickelt hatte, das seine untere Gesichtshälfte verbarg. Doch dieser Mann strahlte sie mit seinen kalten blauen Augen erfreut an. Aber Danior, und daran zweifelte Evangeline nicht im Geringsten, wäre über ihre Eskapaden alles andere als erfreut gewesen, und er hätte sie auch niemals so fest in den Arm genommen, dass es wehtat.
    »Eure Hoheit.« Der Mann sprach gepflegtes Baminia nisch, und seine Stimme klang so sanft und warm wie Honig. »Wie aufmerksam von Ihnen, uns hier draußen aufzusuchen.«
    Dominic, der Rädelsführer der Rebellen. Sie wollte schreien, doch dann sah sie eine stählerne Klinge aufblitzen und hörte eine raue Männerstimme. »Zeit, zu sterben, Prinzessin.«
    Dominic zog sie fort. »Noch nicht.«
    »Erst müssen wir

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