Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
wünschte, legte ermattet ihren Arm um seine Schultern und flüsterte es ihm ins Ohr. »Ich liebe dich, Danior. Du bist der einzige Mann, den ich jemals lieben werde.«

27
     
    »Eure Hoheit?«, rief der Wachmann durch den offenen Lukendeckel.
    Evangeline erwachte schlagartig aus tiefem Schlaf und dachte sofort an Flucht.
    Doch Danior nahm sie in den Arm und flüsterte: »Mach dir keine Sorgen, er ist aus dem Dorf.«
    Was auf gewisse Weise noch schlimmer war, dass ausgerechnet einer der Männer, die sie gestern schon gesehen hatten, sie heute mit ihrem zerzausten Haar und in dem zerfetzten Kleid wieder sehen sollte ... und nach der letzten Nacht leuchtete ihr Gesicht vermutlich vor sinnlicher Befriedigung ... Und Danior hatte jeden Gleichmut verloren, der sonst so typisch für ihn war, sie vehement und hingebungsvoll geliebt und nichts mehr zurückgehalten.
    Sie schnappte sich den Umhang, mit dem er sie irgendwann in der Nacht zugedeckt hatte, zog sich eine Ecke übers Gesicht und hoffte, dass der Wachposten nicht in ihr Versteck kommen würde.
    »Ja, Justino?« Daniors Stimme war tief und noch heiser vom Schlaf. Er blieb zwischen Evangeline und dem matten Sonnenlicht, das durch die Luke zu ihnen hereinschien, liegen.
    »Unsere Gäste, sie haben sich in den Schlaf getrunken. Ich habe sie verschnürt.«
    »Wo sind die anderen Wachposten?«, fragte Danior.
    »Ich habe sie wieder auf ihren Rundgang geschickt, nur für den Fall, dass sich noch weitere Rebellen in den Wäldern herumdrücken. Sie sollten uns so schnell wie möglich verlassen.«
    »Danke«, sagte Danior ernst. »Gib uns noch eine Minute.«
    »Natürlich, Eure Hoheit.«
    Justino lehnte den Lukendeckel vor den Durchschlupf, um Licht und frische Luft hineinzulassen und ihnen die Illusion der Privatsphäre zu erhalten, die sie - wenn es nach Evangeline ging - absolut nicht benötigten.
    Aber Danior schien zufrieden zu sein. Er stützte sich auf seinen Ellenbogen, zog ihr den Umhang weg und betrachtete sie eingehend. Sie lag auf den zerwühlten Saatgutsäcken und starrte zurück.
    Auch bei ihm hatte die Nacht Spuren hinterlassen: Sein Bart hatte sich zu einem schwarzen Stoppelfeld ausgewachsen, und sein Haar sah aus, als hätte eine Rattenfamilie darin genächtigt. Sein Hemd war zerrissen, die Hosen aufgeknöpft und nach seinem Zustand zu urteilen, würde er niemals genug von ihr haben, welchen Dienst sie ihm auch immer tat.
    Aber zum ersten Mal, seit sie ihn getroffen hatte, war dieser zielgerichtete, unnachgiebige Herrschaftswille aus seinem Gesicht verschwunden.
    Dafür, dass nebenan Rebellen waren, Plaisance erreicht werden musste und er noch eine Kristallschatulle zu öffnen hatte, wirkte er recht entspannt und mit sich selbst im Reinen.
    Seine Zufriedenheit verursachte ihr einen unerwünschten, verwirrenden Nervenkitzel.
    Er streichelte ihr mit der Handfläche die Wange. »Nun, was denkst du heute Morgen?«
    Dass ich dir gehöre und du mir. Und dass nichts mehr das ändern kann. »Dass ich sieben Sprachen beherrsche und in keiner Nein sagen kann.«
    Er zog die Brauen hoch. »Wolltest du das denn?«
    Evangeline zog die ihren hoch. »Nein.«
    Er lächelte und wirkte erleichtert.
    »Und du?«
    »Soweit ich mich entsinnen kann, habe ich es versucht. Aber du wolltest nichts davon hören.«
    Die Erinnerung an ihre Attacke trieb ihr eine hitzige Röte auf die Wangen. »Ich war ... besorgt.«
    »Du hattest Angst.« Sein Lächeln verschwand, und seine Gesichtszüge wurden hart. »Wer auch immer dich in diesen Wandschrank gesperrt hat, man sollte ihn auspeitschen.«
    »Wer auch immer mich eingesperrt hat, hat es vor langer
    Zeit getan und ist weit weg.« Sie hätte alles getan, um sein Lächeln zurückzuholen; ihm jeden Triumph zugestanden, den er sich je gewünscht hatte. »Abgesehen davon spielt das keine Rolle mehr. Ich werde jedesmal, wenn ich im Dunklen eingesperrt werden soll, daran denken, was wir hier miteinander getan haben, und mich willig hineinbegeben.«
    »Aber nur mit mir zusammen, mein Liebling.« Er gab ihr einen zarten Kuss. »Nur mit mir.« Er stand auf, schüttelte sich wie ein Hund, und Gerstenkörner wirbelten durch die Luft. »Wir passen gut zusammen. Ich begehre dich und du mich. Wir sind ein schönes Paar, das kannst du nicht bestreiten.«
    »Natürlich nicht. Denn ich liebe dich, und du ... liebst mich.«
    Er drehte ihr den Rücken zu, aber sie musste sein Gesicht nicht sehen. Allein schon wie er sich mit der Hand über den Nacken fuhr,

Weitere Kostenlose Bücher