Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Princess Band 47

Titel: Princess Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
Vom Netzwerk:
plaudern und Kaffee zu trinken, während Raschid und Achmed die Obstfarm auf der anderen Seite der Oase und die Ställe mit den feurigen Araberhengsten besichtigten. Zayad heftete sich an Felicias Sohlen und folgte ihr, wohin sie auch ging.
    Am Tag vor Zahras Namenstag kam ein Diener von Sauds Familie, um Zahra und die Familie für den nächsten Tag einzuladen. Felicia war sich nicht sicher, ob die Einladung auch für sie galt, doch für Zahra und Nadia gab es keine Zweifel.
    Als die beiden Männer zurückkamen, lief Zahra ihnen entgegen, um ihnen die Neuigkeit mitzuteilen. Ihrem Schwager gegenüber, der sie wie eine Schwester behandelte, zeigte sie überhaupt keine Scheu. Auch Felicia war Achmed sehr sympathisch. Er besaß all die Eigenschaften, die sie einmal in Faisal gesehen hatte: Freundlichkeit, Güte, Zärtlichkeit und Liebenswürdigkeit. Nachdenklich wanderte ihr Blick zu Raschid. Wie er wohl zu seiner Frau sein würde? Sicher alles andere als zärtlich und gütig!
    "Freut Felicia sich darauf, Sauds Familie kennenzulernen?" fragte Achmed mit einem Augenzwinkern. Und an Felicia selbst gewandt: "Sie wissen sicher bereits, daß Sauds Familie in Regierungskreisen hohes Ansehen genießt?"
    "Saud legt gar keinen Wert darauf", erklärte Zahra schnell.
    "Verstehen Sie jetzt, warum es so wichtig ist, daß unsere Familie die Formen wahrt?" sagte Raschid an Felicia gewandt. "In gewissen Kreisen gibt es schon Unruhen, weil die Regierung ständig Reformen durchführt. Es gehört sehr viel Takt dazu, niemanden zu verärgern, und wenn ein Mitglied einer prominenten Familie dabei ertappt wird, daß es die ungeschriebenen Anstandsregeln verletzt, sehen diese Kreise das als direkten Verstoß gegen den Koran an. Zahra ist dadurch, daß sie mit mir verwandt ist, besonders gefährdet. Oder haben Sie vergessen, daß ich Christ bin?"
    Das hatte sie tatsächlich. Außerdem war ihr heute vieles klarer als noch vor einigen Wochen.
    "Es ist ein Brief für Sie gekommen, Miss Gordon", fuhr Raschid fort. "Von Faisal. Wenn Sie mit in mein Arbeitszimmer kommen..."
    "Raschid, wenn du einen Moment Zeit für mich hättest - ich möchte dir gern etwas sagen", unterbrach Zahra ihn. "Ich kann ja gleich mitkommen."
    Vergeblich versuchte Felicia, ihre Freundin durch Zeichen daran zu hindern, Raschid ihre Schuld einzugestehen. Für sie, Felicia, war die Angelegenheit erledigt, und sie glaubte auch nicht, daß es Sinn hatte, Raschid die Wahrheit zu sagen.
    "Na, kommst du wieder einmal nicht mit dem Taschengeld aus?" fragte Raschid lachend und hielt ihnen die Tür auf.
    "Siehst du Saud morgen, wenn wir seine Familie besuchen?" fragte Felicia Zahra, als sie hinter Raschid hergingen.
    "Nein, das ist nicht erlaubt. Eigentlich dürfen wir uns nicht sehen, bis er bei der Hochzeitszeremonie meinen Schleier lüftet. Der Besuch morgen wird aber trotzdem interessant für dich werden. Seine Familie besitzt eine alte Festung, zwei Autostunden von der Oase." Sie zögerte, als Raschid die Tür seines Arbeitszimmers öffnete.
    "Noch kannst du zurück, Zahra", warnte Felicia sie leise. "Nein, ich bin fest entschlossen. Komm, gehen wir hinein." Schweigend nahm Felicia den Brief entgegen, drehte sich um und verließ mit ungutem Gefühl das Zimmer. Als sie die Tür schloß, hörte sie Raschid mit sanfter Stimme zu Zahra sagen:
    "Na, was hast du denn so Wichtiges mit mir zu besprechen, mein Kleines?"
    In ihrem Zimmer öffnete Felicia hastig den Brief und begann zu lesen. Die Worte schienen sie förmlich anzuspringen, ein Gemisch von Anschuldigungen und Fragen. Selbst als sie die Zeilen ein zweitesmal gelesen hatte, konnte sie es kaum fassen. Wahrscheinlich hatte sie das Raschid zu verdanken, anders konnte sie es sich nicht erklären.
    "Dein herausforderndes Benehmen... meinen Onkel ermutigt, sich dir auf die vertraulichste Weise zu nähern... hat meinen Ruf ruiniert...." Das waren nur einige der Anschuldigungen. Langsam las Felicia die letzten Zeilen noch einmal:
    "... angesichts Deines ehrlosen Benehmens sehe ich mich gezwungen Dir zu erklären, daß ich eine Ehe mit Dir nicht länger in Betracht ziehen kann. Ich werde meinem Onkel diese Entscheidung ebenfalls mitteilen und bin sicher, daß er Dich unverzüglich nach England zurückschicken wird, wo Du Dich auf den Straßen zur Schau stellen kannst, ohne meine Ehre zu besudeln."
    Er hat mich nie wirklich geliebt, dachte Felicia unglücklich.
    Sie zerknüllte den Brief und warf ihn in den Papierkorb. Sie konnte

Weitere Kostenlose Bücher