Princess Band 47
Körper prallte.
Sie spürte die Hitze seiner Haut. Verzweifelt versuchte sie, sich von ihm loszureißen, doch Raschid hielt sie unerbittlich fest. Als er die Träger ihres Badeanzugs zurückstreifte, protestierte sie heftig und versuchte mit beiden Händen ihren Busen zu bedecken, doch Raschid ergriff ihre Handgelenke, trat einen Schritt zurück und betrachtete ihren unbedeckten Oberkörper.
"Sie brauchen gar kein verschämtes Gesicht zu machen, Miss Gordon. Faisal haben Sie damit vielleicht beeindrucken können, aber mich nicht."
Miss Gordon! Er hatte die Frechheit, sie zu behandeln, als gehöre ihr Körper ihm, und trotzdem nannte er sie noch immer Miss Gordon! Felicia zitterte am ganzen Leib vor Wut. "Sie haben eine seltsame Art, sich zu entschuldigen, Scheich Raschid!" schleuderte sie ihm entgegen, doch er schien sie gar nicht zu hören, sondern betrachtete nur versunken ihre schmalen Schultern.
"Finden Sie?" murmelte er schließlich. "Vielleicht bin ich der Meinung, daß ich mich bereits gebührend entschuldigt habe." Er senkte den Kopf und drückte einen harten Kuß auf ihren trotzig geschlossenen Mund.
Diesmal sollte es ihm nicht gelingen, ihre Lippen auseinanderzubringen. Aber schließlich konnte sie dem unerbittlichen Druck nicht mehr widerstehen. Plötzlich schwand all ihr Widerstand, und ihr Körper schmiegte sich eng an den seinen. Sie legte beide Hände auf seine bloße, mit schwarzen Haaren bedeckte Brust, und Raschid flüsterte etwas und drückte sie noch enger an sich.
Felicia wußte nicht mehr, was sie tat. Alles, was zählte, war das Glück, das sie in diesem Augenblick empfand und von dem sie ihr Leben lang zehren würde. Erst als sie sich bewußt wurde, daß es nur Leidenschaft war, die ihn antrieb, kam die Ernüchterung. Wütend auf sich selbst versuchte sie, ihn von sich zu stoßen. "Lassen Sie mich los!" In ihren Augen schimmerten Tränen.
Augenblicklich ließ Raschid sie los, und Felicia streifte sich die Träger ihres Badeanzugs wieder über die Schultern. Raschid beobachtete sie ungerührt mit seinem grausamen Lächeln. "Warum dieses Theater? Sie haben mich eingeladen, ich habe angenommen."
"Ich soll Sie eingeladen haben? Was bilden Sie sich eigentlich ein?"
"Haben Sie etwa nicht gehofft, ich würde Ihrem Charme erliegen und endlich Ihrer Hochzeit mit Faisal zustimmen? War das nicht der Grund Ihres Besuchs?" Raschid musterte sie verächtlich von oben bis unten. "Für wie dumm halten Sie mich, Miss Gordon? Was sonst sollte der Grund Ihrer plötzlichen Fügsamkeit gewesen sein? Ich bezweifle, daß mein Neffe die Methoden, mit denen Sie meine Gunst zu gewinnen hofften, gutheißen würde. Was hat er Ihnen geschrieben, um Sie zu so verzweifelten Maßnahmen zu treiben? Er hat wohl noch immer nicht genug von Ihnen?"
"Wenn er genug von mir hätte, wären Sie wahrscheinlich der erste, der davon erführe!" Er hatte Faisals Brief also noch nicht erhalten. Trotzdem war Felicia überzeugt, daß er sie absichtlich demütigte, um sie zu veranlassen, nach England zurückzufliegen.
"Noch etwas", hielt er sie zurück, als sie gehen wollte. "Kein Wort davon zu Zahra. Ich will ihr nicht den Namenstag verderben."
Glaubte er wirklich, sie würde so etwas tun? "Ich würde im Traum nicht daran denken, Zahra so zu verletzen. Ich habe sie sehr liebgewonnen", erwiderte Felicia verächtlich.
"Was Sie von mir wohl nicht behaupten können."
Seine Frechheit verschlug ihr die Sprache. Was erwartete er von ihr, wo er sie doch behandelte wie eine gewissenlose, geldgierige Person? "Ganz recht. Für Sie könnte ich ein solches Gefühl nie aufbringen!"
Niemals, schwor sie sich, sollte er den wahren Grund erfahren, warum sie sich ihm gefügt hatte. Sollte er doch glauben, sie hätte es aus Berechnung getan! Felicia hoffte nur, daß sie nicht mehr hier sein würde, wenn ihm klar wurde, daß sie Faisal längst verloren hatte, als sie seinen Kuß erwiderte.
Obwohl es am Frühstückstisch fröhlich zuging, hatte Felicia das Gefühl, als laste ein Gewicht aus Blei auf ihrem Herzen. Sie hatte kaum geschlafen, sich unruhig hin- und hergewälzt und wäre fast so weit gewesen, zu Raschid zu gehen und ihm zu sagen, daß sie abreisen wollte. Nur der Gedanke an den verächtlichen Triumph in seinen Augen hatte sie abgehalten.
Zahra war begeistert von dem Parfüm, das Felicia ihr geschenkt hatte. Felicia mußte an das Parfüm denken, das ungeöffnet in ihrer Schublade lag. Eines Tages, wenn sie wieder in England
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