Principia
Wagen ausgehende Odeur diese drei jungen Männer so sehr, dass sie ihre Schwerter zogen und sie Mr. Marshs Pferd in den Leib stießen, worauf das Tier sofort starb und auf der Stelle zusammenbrach. Mr. Marsh schrie Zeter und Mordio, was die Aufmerksamkeit der Gäste einer nahegelegenen Schenke erregte, die herbeieilten und die Übeltäter ergriffen.«
»Recht mutig für eine Bande von Säufern.«
»Die Straßen dort wimmeln von Wegelagerern«, sagte Mr. Threader lebhaft. »Wahrscheinlich nahmen sie an, es sei sicherer, als Gruppe, und sei sie noch so berauscht, hinauszugehen und ihnen gegenüberzutreten, als beim Nachhausewanken einer nach dem anderen beraubt zu werden.«
»Man stelle sich ihre Überraschung vor, als sie feststellten, dass sie keine Wegelagerer, sondern Gentlemen ergriffen hatten!«, bemerkte Mr. Kikin höchst amüsiert.
»Sie hatten beides ergriffen«, sagte Henry Arlanc.
»Was!?«
»Viele Wegelagerer sind Gentlemen«, sagte Mr. Threader gelehrt. »Da es unter der Würde eines Mannes von Stand ist, für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten, muss er, wenn er sein ganzes Geld verspielt und verhurt hat, eben auf bewaffneten Raub zurückgreifen. Alles andere wäre unehrenhaft.«
»Wie kommt es, dass Ihr so viel darüber wisst? Man könnte meinen, Ihr wärt regelmäßiger Leser dieser Pamphlete, Sir!«, sagte der entzückte Mr. Orney.
»Ich bin mehrere Monate im Jahr auf der Straße, Sir, und weiß mehr über Wegelagerer als Ihr über die allerneuesten Fortschritte auf dem Gebiet des Kalfaterns.«
»Wie ist die Sache ausgegangen, Monsieur Arlanc?«, fragte Daniel.
»Man fand bei den drei Männern Wertsachen, die früher am Abend den Insassen einer nach Dover gehenden Kutsche geraubt worden waren. Diese erhoben Anklage. Da alle drei natürlich des Lesens und Schreibens kundig waren, kamen sie in den Genuss des Vorrechts der Geistlichkeit, den weltlichen Gerichtshöfen nicht unterworfen zu sein. Mr. Marsh taucht in dem Bericht nur noch als Zeuge auf.«
»Von Mr. Marsh wissen wir also nur, dass er mitten in der Nacht etwas derart Übelriechendes die Lambeth Road entlangbeförderte, dass drei Wegelagerer den Galgen riskierten, um sich an seinem Pferd zu rächen!«, sagte Mr. Orney.
»Ein bisschen mehr weiß ich schon, Sir«, sagte Arlanc. »Ich habe nach Einbruch der Dunkelheit entlang den Ufern des Fleet Nachforschungen angestellt. Mr. Marsh war in der Tat ein Londoner Fäkalienkutscher. Seine Kollegen halten es für höchst seltsam, dass er mitten in der Nacht mit einer vollen Ladung den Fluss überquerte.«
»Ihr sagt, er war ein Fäkalienkutscher«, bemerkte Daniel. »Was ist er jetzt? Tot?«
»Nicht mehr im Gewerbe, da er sein Pferd verloren hat. Er ist nach Plymouth zurückgegangen und lebt dort bei seiner Schwester.«
»Vielleicht sollten wir einen von uns nach Plymouth schicken, um ihn zu befragen«, schlug Daniel halb im Scherz vor.
»Unvorstellbar! Die Finanzen des Clubs sind in einem verzweifelten Zustand!«, verkündete Mr. Threader.
Stille, bis auf das Geräusch des Auf-die-Zunge-Beißens. Ein, zwei Gesichter wandten sich Daniel zu. Er kannte Mr. Threader länger als die anderen; somit gebot es der Respekt vor der Rangfolge, dass er als Erster Gelegenheit bekam, Mr. Threader den Kopf abzureißen.
»Wir haben unseren Kassenbestand soeben verdoppelt, Sir. Wie könnt Ihr so etwas behaupten?«
»Nicht ganz verdoppelt, Sir, Eurem Stück von Achten fehlt ein halber Penny zum Pfund.«
»Und meine Guinee ist mehrere Penny zu schwer, wie alle Welt weiß«, sagte Mr. Orney, »also könnt Ihr Bruder Daniels Defizit mit meinem Überschuss ausgleichen und das Wechselgeld behalten, wo Ihr schon dabei seid.«
»Eure Großzügigkeit gibt uns unerlösten anglikanischen Sündern ein Beispiel«, sagte Mr. Threader mit schwachem Lächeln. »Materiell aber ändert sich nichts an den Finanzen des Clubs. Ja, heute haben wir doppelt so viele Aktiva wie gestern; aber wir müssen auch an Verbindlichkeiten denken.«
»Ich wusste gar nicht, dass wir welche haben«, sagte der unentwegt amüsierte Mr. Kikin, »es sei denn, Ihr habt unsere Beiträge zur Change Alley getragen und sie in irgendwelche unheimlichen sekundären Wertpapiere investiert.«
»Ich habe die Zukunft im Blick, Mr. Kikin. Man bekommt, wofür man bezahlt! Das ist die unfehlbare Regel auf Fischmärkten, in Freudenhäusern und im Parlament. Und sie gilt mit ebensolcher Strenge in der Welt des Diebesfängers.«
Mr. Threader weidete sich
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