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Pringle vermisst eine Leiche

Pringle vermisst eine Leiche

Titel: Pringle vermisst eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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einer Weile sagte Mavis:
«Ich hätte eine Bitte...» Nachdem Guinevere erfahren hatte, um was es ging, war
sie gleich Feuer und Flamme.
    «Die Donnerbüchse brauchen wir
dazu nicht. Daddy hat im Haus eine Unmenge Kriegsandenken aufbewahrt —
einschließlich der Zünder. Die sind für unser Vorhaben bestens geeignet.»
    «Gut», sagte Mavis, «was die praktische
Seite angeht, da verlasse ich mich ganz auf Ihren Sachverstand. Ich habe mir
vorgestellt, daß es da unten in den Gängen einen ordentlichen Knall gibt.
Zumindest Kopfschmerzen sollen sie kriegen.»
    «Nur Kopfschmerzen? Ich finde,
wenn schon, dann richtig», antwortete Guinevere. «Ich würde vorschlagen, wir
verstopfen alle Eingänge, damit sie nicht entkommen können. Schade nur, daß wir
keine Frettchen haben.»
    «Aber ich will doch kein
Blutbad veranstalten!» rief Mavis erschrocken.
    Guinevere lachte ihr wieherndes
Lachen. «Sie müssen mir schon vertrauen, Mavis. Also gleich morgen früh?»
    «Ja, nach dem Frühstück.»
     
    Mr. Pringle saß auf dem Sofa in
Elsies Wohnzimmer und ertrug geduldig die beiden Katzenjungen, die heftig
schnurrend in stetem Rhythmus gegen seine Oberschenkel traten. Ihm gegenüber
auf einem Stuhl saß Eddie und reinigte sein Gewehr, Elsie hantierte in der
Küche.
    Hatte Eddie den Major in jener
Nacht gesehen? Wenn er tatsächlich in Wuffinge gewesen war, wäre das gut
möglich. Außerdem — in jedem Dorf gab es den einen oder den anderen, der nachts
umherstreifte. Wenn Eddie den Major nicht selbst beobachtet hatte, dann konnte
er vielleicht wenigstens sagen, wer sonst ihn gesehen haben könnte —
vorausgesetzt, man kriegte Eddie zum Reden.
    «Wie jeder hier im Dorf weiß,
war ich es, der Donnerstag früh die tote Mrs. Leveret gefunden hat», begann er.
«Deshalb ist es vielleicht besser, wenn ich gleich klarstelle, daß ich nicht
hier bin, um etwas über den Mord oder, genauer gesagt, das Auftauchen der
Leiche im Zelt und ihr überraschendes Verschwinden in Erfahrung zu bringen.»
    Eddie Runkle entblößte eine
Reihe schadhafter, unregelmäßiger Zähne, um zu zeigen, daß er verstanden hatte.
    «Trotzdem möchte ich Ihnen
gerne eine Frage stellen, sie hat, wie schon gesagt, nichts mit Mrs. Leveret zu
tun: Waren Sie in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Wuffinge?»
    «Vielleicht... vielleicht auch
nich», sagte Eddie und spähte prüfend durch den Flintenlauf.
    «Mal angenommen, Sie waren
letzten Mittwoch tatsächlich hier — dann heißt das doch, daß Sie nicht
unbedingt immer die ganze Woche über in Milton Keynes sind?»
    «Das stimmt», gab Eddy zu. «Das
kommt, weil ich die letzten Monate nur zwei Tage in der Woche gearbeitet hab.
Kurzarbeit nenn’ se das.»
    Mr. Pringle nickte seufzend. «Ja,
wir gehen durch schwere Zeiten.»
    Eddie zuckte die Achseln. «Will
ich nich mal sagen... Man muß nur wissen, wie man an Stütze kommt.» Mr. Pringle
hielt es für besser, das Thema zu wechseln.
    «Mrs. Leveret war nicht
sonderlich beliebt, oder?»
    «Nee», sagte Eddie, «oder,
Elsie, was meinst du?»
    «Nee.»
    «War ‘ne neugierige Kuh, die
sich in alles einmischen tat. Dabei war se früher man bloß Doris Winkle.»
    «Der Major dagegen war
allgemein respektiert, nehme ich an?»
    Eddie wiegte den Kopf. «Sagen
Sie. Aber würd nich jeder sagen.»
    «Er hatte vielleicht kein sehr
einnehmendes Wesen», sagte Mr. Pringle, «aber er war doch ein Mann, der
Grundsätze hatte und danach handelte.»
    «Also, wenn Se mich fragen...
er war ‘n alter Geizknochen, der immer versucht hat, ‘n Drink abzustauben. Hat
nie selbst ‘ne Runde ausgegeben, dazu war der viel zu knauserig. Früher hat er
auf die Kinder, die bei ihm Äpfel klauen wollten, sogar geschossen. Später dann
nich mehr. Konnte nich mehr gut genug sehen!» Mr. Pringle hakte nach.
    «Galt das vielleicht auch
besonders bei Dunkelheit?»
    «Weiß nich», sagte Eddie und
zog einen öligen Lumpen durch den Lauf.
    «Unter der Autobahnbrücke muß
es nachts stockfinster sein...» Eddie spuckte auf den Lauf und tat, als gäbe es
einen Fleck wegzureiben. «Der Major hatte ein schwaches Herz, heißt es», fuhr
Mr. Pringle fort.
    . «Das hat hier keiner nich
gewußt.» Eddies Bewegungen wurden langsamer. Er wartete auf das, was kam.
    «Miss Petrie Coombe-Hamilton
erwähnte es meiner Freundin gegenüber... Einen Mann mit einem schwachen Herzen
und dazu schlechten Augen kann man leicht erschrecken — auch ganz
unabsichtlich.»
    «Was woll’n Se ‘n damit sagen?»
Mr.

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