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Prinz der Düsternis

Prinz der Düsternis

Titel: Prinz der Düsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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als er die Gesichtsmuskeln bewegte. Dies war der Anfang…
    *
    War schon Hrobons blindes Vertrauen zum Shallad für Mythor unbegreiflich, so musste er nun feststellen, dass seine Krieger ihm selbst eine ebensolche Ergebenheit entgegenbrachten. Kein einziger machte Anstalten zur Umkehr, obwohl das Grauen von ihren Herzen Besitz ergriffen hatte.
    No-Ango schien nichts anrühren zu können. Aufrecht und schweigend saß er auf dem Rücken des Diromos und ließ schlaff die Zügel hängen. Mythor konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er weit mehr wusste, als er preiszugeben bereit war. Sadagar hielt sich tapfer. Er mochte wie die Krieger begreifen, dass es nun zu spät zur Umkehr war, dass der Staub sich bereits festgesetzt hatte und es allein im Schattenturm eine Rettung geben mochte.
    Hrobon trieb sein Orhako ans Reittier der Prinzessin heran, als deren Gesicht im Eingang der Sänfte erschien. Mythor sah, wie sie auch ihn heranwinkte, was Hrobon auffahren ließ. Shezad brachte ihn energisch zum Schweigen.
    Es zeigte sich, dass die Prinzessin nichts von ihrer Entschlossenheit eingebüßt hatte, den einmal eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Hrobon nickte grimmig und schnappte vor Überraschung nach Luft, als Mythor ebenfalls zustimmte, allerdings den Vorschlag machte, Shezad mit der Hälfte der Krieger aus der Zone des Goldenen Staubes zu bringen, wo sie auf die anderen warten sollten.
    Shezad lächelte schwach und schüttelte entschlossen den Kopf. »Du hast mich einmal gerettet«, sagte sie. »Ich denke nicht, dass es ein zweites Mal vonnöten sein wird.« Dank schwang in ihren Worten mit, den sie ihm wohl auf andere Weise abgestattet hätte, wäre der Vogelreiter nicht dabei gewesen .
    Mythor sah ein, dass weitere Warnungen sinnlos waren. Shezad sprach zu den Kriegern und forderte sie auf, den Glauben an ihren Vater zu bewahren. Mythor musste an sich halten, um ihr nicht ins Wort zu fallen. Immer stärker wurde der Drang in ihm, zum Turm zu reiten und dort nach dem Rechten zu sehen. Im gleichen Maße wuchs seine Sorge um Shezad. Nach allem, was er inzwischen wusste, konnte Hadamur mit ihrer Entsendung nur ein Ziel verfolgen. Und dies war so ungeheuerlich, dass er sich weigerte, diese Folgerung zu akzeptieren.
    Er kehrte zu den Gefährten zurück. Die Karawane brach auf, den mächtigen Mauern der Bastion entgegen, die einstmals ein gewaltiges Bollwerk gegen die Mächte der Finsternis war. Schon aus der Ferne bot der Turm einen Anblick, der Visionen von unvorstellbaren Schlachten heraufbeschwor, die hier getobt haben mochten. Vor Mythors geistigem Auge entstanden Bilder von anstürmenden Heeren, die im Pfeil- und Geschoßhagel der Verteidiger vergingen, von schrecklichen Heerscharen, die die Finsternis ausgespien und in den Kampf gegen das Licht geschickt hatte, von Magie und Chaos.
    Dann verschwanden die Kämpfer des Lichtes. Mythor fragte sich, ob dieses Verschwinden etwas mit dem Goldenen Staub zu tun haben mochte. Und falls es so war -hieß das nicht, dass kein anderer als Prinz Odam, von dem es hieß, dass er den Sieg der Dunklen Mächte herbeigeführt hatte, Gewalt über den Staub hatte? Würde er Goldenen Staub nach Logghard bringen?
    Mythor verscheuchte die Gedanken. Es gab nur einen Weg, die Wahrheit herauszufinden. Etwas von seiner grimmigen Entschlossenheit mochte auf Sadagar überspringen, denn der Steinmann drehte sich zu ihm um und sagte: »Keine Angst, Mythor. Mit dem Staub werden wir auch noch fertig!«
    Weiter ging es, den Hügel hinab in die Ebene, die vom Staub erfüllt war. Wo er sich besonders dicht zusammenballte, reichte die Sicht kaum einen Bogenschuss weit. No-Ango trieb das Diromo voran, bis es zu Hrobon an der Spitze der Karawane aufgeschlossen hatte. Die Laufvögel wurden zusehends unruhiger, so dass ihre Reiter alle Mühe mit ihnen hatten. Offenbar litten die Tiere weit mehr als die Männer unter dem Staub, der sich in ihre Lungen fraß und ihre Körper mit einer feinen Kruste überzog.
    Als die ersten völlig versteinerten Kadaver anderer Laufvögel aus dem Sand stachen, waren Schreie zu hören. Hrobon jedoch ritt weiter und schien mit Kusswind zu flüstern. Immer mehr Kadaver tauchten zu beiden Seiten der Karawane auf. Mythor zählte gut zwei Dutzend, als die dem Schattenturm vorgelagerten Mauern erreicht waren. Dass sie noch nicht völlig vom Sand bedeckt waren, wertete er als sicheres Zeichen dafür, dass diese Tiere jene Krieger getragen hatten, die Garram angeführt hatte.
    Doch

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