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Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Titel: Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly M. Love
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das jetzt an der Wand zwischen den Fenstern hing. Er deckte sie zu, stellte alles an seinen Platz und machte das Licht aus.
    Die anderen beiden hatten das Loft bereits fluchtartig verlassen, als Morris mit der Leiche unter dem Arm sich in den nachtschwarzen Himmel emporhob und J.J. seinen letzten Flug schenkte.
     

9.
     
     
     
    Wie nicht anders erwartet, hatten die Medien in den nächsten Tagen nur ein Gesprächsthema: Den mysteriösen und unerklärlichen Tod eines bislang nicht identifizierten Mannes, der von dem über dreihundert Meter hohen New York Times Tower gestürzt war.
    Am 6. Juni 2008 war der französische ` Spiderman ´ Alain Robert ungesichert die Fassade aus Glas, Aluminium und Keramikstäben bis unter die Dachkante geklettert. Wenig später tat es ihm ein weiterer Kletterer nach. Zukünftig hatte man solche Zwischenfälle verhindern wollen, was anscheinend nicht gelungen war, wie der Tote nun zeigte.
    War der Mann tatsächlich ohne Publikum die Fassade hochgeklettert? Oder war er aus einem Flugzeug gefallen und zufällig vor dem NY Times Gebäude gelandet? War es ein Affront gegen die Zeitung? Oder war der Unbekannte ein Selbstmörder? Nur, wie war er auf das Dach gekommen? Fragen über Fragen. Alles und nichts wurde in Erwägung gezogen, ohne plausible Erklärung, ohne zufriedenstellende Antworten.
    Obendrein hatte die Autopsie noch etwas ans Licht gebracht, das letztendlich alle Stimmen verstummen ließ. Den Verletzungen nach musste der Mann schon vor dem Sprung tot gewesen sein. Außerdem fand man in seinen Eingeweiden ein winziges Stück einer bisher nicht genau zu datierenden - man vermutete Tausende von Jahren - alten Vogelkralle. Diese Tatsache hatte Archäologen aus aller Welt aus ihren Löchern gelockt.
    Morris war zufrieden mit seiner sauberen Arbeit, die ganz New York in Atem hielt. J.J. hatte es nicht anders verdient und er würde nicht zögern, wieder zu töten, wenn sich einer an Leia vergriff.
     
    Seitdem Christine ihre Tabletten in den Müll geworfen hatte, war sie unruhig, launisch und versuchte ihren Entzug mit viel Schlaf zu kompensieren. Als Morris ihr nach Tagen der Pflege vorschlug, sich in die Klinik einweisen zu lassen, lehnte sie vehement ab und machte ihm Vorwürfe, dass er ihr nicht vertraue. Sie würde es auch ohne beschissene Therapeuten und deren Psychogelaber schaffen, schleuderte sie ihm entgegen. Morris enthielt sich jeglichen Kommentars. Er zog sich zurück und fragte sich wieder einmal, wie lange er noch die Geduld aufbringen würde, das zu ertragen.
    Als Krönung seines stark angekratzten Nervenkostüms rief ihn eines Nachmittags noch sein Bruder Yven an und schwärmte ihm von einer hübschen Maklerin vor, die er auf Georges Party kennengelernt hatte. Er wollte sie mit dem Verkauf des Apartments betrauen und habe es ihr auch bereits gezeigt. Dann war etwas Eigenartiges geschehen. »Sie hat gesagt, das Apartment sei voller Mystik und Magie, Mo, und ich dachte an Mutter, denn genau das war sie. Eine Frau voller Magie und diese Maklerin hat etwas von ihr. Das gewisse Etwas eben. Wie auch immer, ich habe es als Zeichen gesehen und es wieder vom Markt nehmen lassen. Was meinst du?«
    »Das ist in Ordnung, Yven. Wir sagten ja, es liegt in deinen Händen und wenn du es nicht mehr verkaufen möchtest, dann lässt du es.«
    Yven bedankte sich für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde, gab noch ein paar Geschäftsberichte ab, erzählte von Umsätzen, Zahlen und Fusionen, was Morris aber alles nicht interessierte. Ihm spukte nur diese Maklerin im Kopf herum, die Yven erwähnt hatte. New York konnte manchmal sehr klein sein, aber er hoffte, nicht so klein, dass Yven ausgerechnet Leia kennengelernt und sich womöglich noch in sie verguckt hatte.
    Er fragte absichtlich nicht nach ihrem Namen und hoffte, dass mit der Auftragsstornierung die Sache erledigt war.
     

10.
     
     
     
    Morpheus, Gott der Träume und Gestaltenwandler . .. Dieser Satz stand an die zehn Mal hintereinander auf einem Zettel, als hätte sie ihn das erste Mal nicht verstanden. Morpheus, den Namen, den er hinten auf die Leinwand geschrieben hatte, sollte ein Hinweis für Leia sein und Gott war in diesem Fall nur eine andere Bezeichnung für Dämon, der er, Morris, eigentlich war. Denn Gott verkehrte nicht direkt mit den Menschen. Es waren die Dämonen, die als Vermittler und Medien agierten, sowohl im Wachen als auch im Schlaf. Das hatte Platon schon richtig erkannt.
     
    Morris saß auf Leias

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