Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)
schoss ihm durch die Adern. »Hast du gehört? Wir sind hier nicht erwünscht, Mike«, sagte er lässig zu seinem Kumpel und grinste. Plötzlich schnellte sein Arm nach vorne, packte Leias Nachthemd und riss es ihr mit einer einzigen Bewegung vom Leib. Leia schrie auf und versuchte ihre Blöße mit ihrer Decke zu bedecken, als er sie aufs Bett schubste.
Wütend funkelte sie ihn an. »Du mieses Dreckschwein.«
Daraufhin holte J.J aus und schlug ihr mitten ins Gesicht. »Halts Maul, Schlampe.«
Das war eindeutig zu viel. Morris verabscheute rohe Gewalt gegen Schwächere und Wehrlose.
»Ich rufe die Cops, dann gehst du zurück in den Knast, Joe.«
»Ich rufe die Cops, Joe ...« äffte er sie nach und schlug erneut zu.
Morris klingelte und als der eine dürre Junkie aus der Küche die Tür einen Spaltbreit öffnete, drückte er mit seinem Fuß eine neue Beule in die Tür, sodass der Kerl mit einem Schwung gegen die Wand flog. Er packte ihn am Kragen und zog ihn auf die Beine. »Ruf deinen Kumpel runter, du dreckiger Abschaum, sonst reiß ich dir den Kopf ab«, zischte er ihm zu.
»Mike,komm mal runter.«
»Was is denn? Hab hier zu tun, Idiot.«
Von oben hörte er Kampfgeräusche und dann trat eine plötzliche Stille ein. Leia gab keinen Laut mehr von sich, sie schimpfte nicht, sie schrie nicht, sie schien verstummt zu sein, was ihn mehr als nur beunruhigte.
»Jetzt kannst du dich in Ruhe bedienen«, hörte er Glatze sagen.
»Das war cool, wo hast du das denn gelernt?«
»Ein alter Trick. Wenn dich eine Alte mal nicht ranlassen will, drehst du ihr einfach die Luft für ne Zeit ab, dann kannst du sie in Ruhe knallen.«
Das Blut rauschte in Morris Ohren wie der Fall der Niagara, Hitze floss in pulsierenden Wellen durch seine Glieder und seine Augen begannen sich zu verdunkeln. Er packte den Typen vor sich und schmetterte seinen Kopf gegen die Wand, bis er zusammensackte und liegen blieb. Dann ging er eiligen Schrittes die Treppe hoch zu Leias Schlafzimmer.
»Hey, was soll das? Wo kommt der denn her?« Glatze sah verwirrt zu Morris und dann zu seinem Kumpel Joe, der auf Leia lag und sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Sein nackter Arsch bewegte sich mit wilden Stößen auf und ab, während er vor Geilheit stöhnte. »Halt´s Maul, bist auch gleich dran«, presste er zwischen den Zähnen hindurch und drückte Leias Gesicht grob zur Seite.
Finsterste Dunkelheit kroch in Morris hoch, wie Lava, die sich aus der Tiefe ihres Vulkans einen Weg an die Oberfläche sucht. Er ließ dem Ungetüm, das in seinem Inneren wohnte, freie Fahrt. Diese Veränderung verfolgte Joes Kumpel mit angstgeweiteten Augen und sprang ohne zu Überlegen über das Geländer nach unten. Morris hörte das Krachen eines Knochens und den Schmerzensschrei von Glatze nur gedämpft. Seine Aufmerksamkeit und sein aufgestauter Hass waren ganz allein auf J.J. gerichtet.
Morris riss den widerlichen Typen von seiner bewusstlosen Geliebten und sah ihn mit brennend schwarzen Augen an. Dann rammte er seine Krallen in Joes Hals und schleuderte ihn quer durch den Raum an die Wand. »Was ist? Wo ist deine Männlichkeit geblieben?« Morris Stimme war so dunkel wie das tiefe Summen tausender Hummeln, die sich auf ein und dieselbe Blume stürzten. Erneut griff er sich den Jammerlappen und stieß ihm die spitze Kralle in die Eingeweide. J.J. schrie auf, wand sich in seinem Griff, aber Morris war erbarmungslos. Er rührte in dem Inneren dieses feigen und unnützen Menschen herum, bis seine Pupillen sich weit öffneten und er tot auf dem Boden sackte.
Nur langsam ebbte der Zorn ab, die Hitze floh aus seinem Körper, sein Herzschlag beruhigte sich und seine Augen nahmen wieder die eisblaue Farbe an. Unbeeindruckt sah er auf den Mann herunter, dem er gerade das Lebenslicht ausgelöscht hatte, zog ihm die Hose hoch, stopfte ihm das Hemd in seine Eingeweide, damit er nicht den Teppich mit seinem Blut einsaute und legte ihn transportbereit hin. Dann säuberte er sorgfältig den Tatort.
Morris fühlte Leias Puls, der regelmäßig gegen seinen Finger pochte. Sie hatten ihr wahrscheinlich die Halsschlagader zugedrückt, was zu einer kurzfristigen Ohnmacht geführt hatte. Somit hatte sie glücklicherweise weder etwas von J.Js Missbrauch mitbekommen, noch von seinem etwas aus der Kontrolle geratenen Eingriff.
Mit Zufriedenheit stellte er fest, dass sein Geschenk bei ihr angekommen war. Sein Bild, das ihr ein wenig auf die Sprünge helfen sollte, wer er wirklich war und
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