Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)
hast einen gut bei mir.«
»Ich habe mich nur revanchiert. Das Ding mit Jenna hätte auch nach hinten losgehen können. Insofern sind wir jetzt quitt. Außerdem war es nicht ganz uneigennützig. Es betrifft uns ja alle. Ich hab von Sasha Thurgood gehört, dass Christine mit seiner Frau Lydia gesprochen hat. Thurgood sagte, dass seine Frau ziemlich eigenartig nach dem Gespräch war. Er befürchtet, dass sie ebenfalls zu einem Problem werden könnte.«
Morris war zwar froh darüber, dass Payton sofort zur Stelle war, um ihm aus der Patsche zu helfen, aber dennoch blieb er misstrauisch. Dieses plötzliche Helfersyndrom war ihm nicht ganz geheuer. Payton tat nie etwas ohne Grund.
»Wie läuft es mit Lilith«, fragte Morris beiläufig, um das Thema zu wechseln. Payton griff zu seinem Glas und trank es in einem Zug aus, bevor er antwortete. Es schien, als ob er Zeit gewinnen wollte. »Gut, sie ist gefügig, sagen wir es mal so.«
Doch ein kurzes Aufblitzen in seinen Augen verriet Morris, dass da noch etwas anderes war, als nur das reine Vergnügen.
Als Payton weg war, packte Morris zu Ende. Er wollte so schnell wie möglich raus aus dieser Wohnung, an der so viele schlechte Erinnerungen hingen.
Seine Mutter hatte immer gesagt, Probleme lösen sich oft von ganz allein und jeder erhielt seine gerechte Strafe. Auch da musste er ihr mal wieder Recht geben. Mit ihrem irrsinnigen Verhalten hatte Christine sich ihr eigenes ´Grab` geschaufelt und ihm eine große Last von den Schultern genommen und wahrscheinlich verhindert, dass er eine große Dummheit beging. Obwohl er das Gefühl hatte, dass noch längst nicht alles ausgestanden und das nur das Vorbeben zur eigentlichen Katastrophe war.
Morris fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr. Er flog hoch über der glitzernden Stadt, die aussah, als läge ein Juwelenmantel über ihr und genoss den kalten frischen Wind, der durch jede Pore seines Körpers strömte. Er konnte dem Drang nicht widerstehen, Leia zu sehen und wenn es nur für einen Augenblick war.
Ihm war bewusst, dass er damit ein Risiko für sie einging, denn wenn Payton davon Wind bekam, würde er sich sicherlich wieder etwas Abscheuliches für ihn oder auch sie einfallen lassen. Aber Morris hatte einen kleinen Trumpf in der Hand und das war Lilith. Er war sich fast sicher, dass Paytons kaltes, berechnendes Herz etwas für die Frau empfand und damit war er verletzbar, genau wie Morris.
Er landete auf dem Dach und spähte durch das kleine Fenster. Dort lag sie. Traumhaft schön wie immer. Das Laken um einen ihrer schlanken, nackten Schenkel geschlungen, gab es den Blick auf ihr rundes festes Hinterteil frei. Morris seufzte. Dieser Anblick ließ ihn an alle möglichen Sünden denken. Er kämpfte die Lust nieder, die sie in ihm entfachte, und erhob sich wieder in die Lüfte. Er bemerkte nicht, dass er bei seinem Besuch beobachtet wurde und dies der Anfang vom Ende sein würde.
Den Rest der Nacht dachte er darüber nach, wie er Leia schlüssig erklären könnte, dass sie sich mit Yven treffen sollte, an dem sie gar kein Interesse hatte. Das machte alles überhaupt keinen Sinn und er verfluchte sich schon wieder für seine eigene Narrheit. Seine Abwesenheit in nächster Zeit zu erklären, war dabei das geringfügigste Problem. Er könnte ihr sagen, dass er auf Reisen ging. Aber dass sie sich mit Yven treffen musste, um sich über ihre Gefühle im Klaren zu werden, war total absurd. Sie liebte ihn, Morris, mit jeder Faser ihres Herzens und niemand anderen, das hatte sie schon auf dem Schiff klar und deutlich gemacht. Eine andere Möglichkeit war, mit Payton zu reden und ihn davon zu überzeugen, dass Leia nichts für Yven empfinden würde, auch wenn er sich das für den jüngsten Bruder wünschte. Es wäre genau das Gleiche, würde er Lilith dazu zwingen, sich in einen anderen Mann als Payton zu verlieben.
Irgendwann schlief er schließlich im Karussell seiner Gedanken im Morgengrauen ein.
19.
Lydia Thurgood hörte sich nun zum dritten Mal die seltsame und abgehackte Nachricht von Christine Eltringham auf ihrem Handy an und überlegte, ob sie die Frau für voll nehmen konnte. Sie hatte Lydia auch ein Foto geschickt, aber immer wenn sie auf Öffnen drückte, kam eine Meldung, dass der Speicher voll war. Sie war ziemlich ungeschickt, was diese technischen Fummeleien anging und würde sich später damit befassen, wenn sie die Gebrauchsanleitung gefunden hatte, um das Problem
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