Prinzessin auf Probe?
werdenden Puls sah, brachte er sie mit einem Blick zum Schweigen. „Ich bin hier, um dir zu sagen, dass ich nicht mehr ganz abgeneigt bin, dir zu glauben, wenn du behauptest, dieses Kind sei von mir.“
Die sinnliche Berührung lenkte sie ab, sodass es drei, vier Herzschläge lang dauerte, bis sie seine Worte verstand. Jetzt war ihr klar, warum er so überraschend zu ihr gekommen war. Sie beugte sich vor, bis ihre Brüste so nahe an seinem Oberkörper waren, dass sie nur einmal tief einzuatmen brauchte, um ihn mit den empfindlichen Spitzen zu berühren.
Sie bemühte sich, flach zu atmen, als sie die Stimme senkte und fragte: „Du hast einen Test machen lassen, stimmt’s? Das ging ja schnell.“
Er verzog den Mund. „Wenn man Beziehungen hat und im Krankenhaus arbeitet.“
Die Bestätigung ihrer Vermutung machte es keinen Deut besser. Er war nicht hier, weil er seine Meinung geändert hatte und ihr auf einmal vertraute. Er hatte seinen Beweis erhalten. Auch wenn sie diese Handlungsweise auf intellektueller Ebene verstand, fühlte sie sich im Augenblick alles andere als vernünftig.
„Wie schön für dich.“ Sie entzog sich seinem Griff und ging zum Fenster. „War bestimmt ein großer Schock für dich, dass du tatsächlich noch ein paar Schwimmer hast.“
„Freut mich, dass du meine Krankengeschichte so amüsant findest.“
„Ich finde das alles überhaupt nicht amüsant. Vor allem nicht deine Unterstellungen.“ Sie schaute ihn über die Schulter an. „Hast du es deiner neuen Freundin schon gesagt?“
Verflixt, sie hatte nicht vorgehabt, die Sache mit Nancy noch einmal zur Sprache zu bringen. Das klang so entsetzlich eifersüchtig. Sie wandte schnell den Blick ab, bevor er die verräterischen Anzeichen auf ihrer Miene entdecken konnte.
Seine Schritte erklangen hinter ihr. „Ich habe es dir doch schon gesagt.“ Er strich ihr eine Locke hinters Ohr. „Die Sache ist beendet.“
Lilah bekam eine Gänsehaut, und die Lichter der Boote auf dem Wasser verschwammen vor ihren Augen, als alles um sie herum ausgeblendet wurde. Nur das Geräusch von Carlos’ Atem, die leichte Berührung seiner Finger waren noch von Bedeutung. Es waren die Hände eines Chirurgen, so geschickt, so sanft und zärtlich, und es gelang ihm, jeden Millimeter ihrer Schulter in eine erogene Zone zu verwandeln.
„Na ja, sie sollte erfahren, dass du noch in der Lage bist …“
Sie brach ab, als Carlos ihre Schultern mit seinen großen Händen umschloss und Lilah zu sich herumdrehte. „Sie muss darüber nicht informiert werden.“
Hieß das, dass sie nicht miteinander schliefen, oder dass er vorsichtiger gewesen war? Lilah versuchte sich einzureden, dass die Antwort unerheblich war, und ärgerte sich darüber, dass er solche Macht über ihre Gefühle besaß. Dass ihr ganz heiß wurde, nur wenn sie ihn ansah, und alles andere vergaß, wenn er bei ihr war. Viel zu groß war die Gefahr, dass sie dadurch auch vergaß, wie wichtig es war, einen klaren Kopf zu bewahren.
Denk an dein Kind und nicht an dich, ermahnte sie sich und fragte: „Was hatte der Arzt zu sagen?“
Langsam strich er an ihren Armen entlang, bevor er die Hände in die Hosentaschen steckte. „Ich kann dir den ausführlichen medizinischen Bericht geben, wenn du möchtest. Um es kurz zu fassen, auch wenn die Chancen gering sind, dass ich ein Kind zeuge …“, er schluckte, „… besteht wohl doch die Möglichkeit.“
Dieses Schlucken sprach Bände, vor allem bei einem so zurückhaltenden Mann wie Carlos. Gegen ihren Willen verspürte Lilah Mitgefühl. Was für ein Tag das für ihn gewesen sein musste – in vielerlei Hinsicht. Das entschuldigte allerdings noch immer nicht sein distanziertes Verhalten während der vergangenen Wochen, denn damit hatte er ihre Freundschaft verraten. Doch der Schmerz und die Enttäuschung schwanden ein wenig bei seinem Zugeständnis. Jetzt konnten sie endlich Pläne für ihr Baby machen.
„Mir ist klar, dass das eine ziemlich große Überraschung für dich sein muss …“
„Meine Gefühle sind irrelevant“, unterbrach er sie. „Ich habe mit einem Kollegen aus der Gynäkologie gesprochen, und wir können in der zwölften bis vierzehnten Woche der Schwangerschaft einen Vaterschaftstest machen lassen.“
Einen frühen Vaterschaftstest? Noch immer traute er ihr nicht? Und sie hatte eben noch Mitleid mit ihm gehabt?!
Zornig richtete sie sich auf. „Gut. Du hast gesagt, was du sagen wolltest …“
„Ich bin noch nicht
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