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Prinzessin in Pink

Titel: Prinzessin in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Party morgen der ideale Zeitpunkt ist, um Michael darauf anzusprechen, ob er nun mit dir auf den Abschlussball gehen will oder nicht. Am besten spielen wir »Sieben Minuten im Paradies« (deine Mutter hat da doch bestimmt nichts dagegen, oder? Sie und Mr G sind ja wahrscheinlich sowieso nicht die ganze Zeit dabei), und wenn du mit Michael im Garderobenschrank bist und es so richtig heiß zur Sache geht, fragst du ihn einfach. Glaub mir, kein Junge kann einem Mädchen bei »Sieben Minuten im Paradies« einen Wunsch abschlagen. Das hab ich jedenfalls mal irgendwo gelesen.
     
    Oh Mann, was ist bloß mit meinen Freundinnen los? Manchmal hab ich das Gefühl, die leben in einem ganz anderen Universum als ich. »Sieben Minuten im Paradies«? Spinnt die jetzt total? Ich will eine schöne Party mit Cola und Käsebällchen und vielleicht tanzen wir auch den Time Warp, wenn ich Mr G dazu bringen kann, die Futon-Couch wegzurücken. Ich will keine Party, wo meine Gäste abwechselnd im Garderobenschrank verschwinden,
um rumzumachen. Echt nicht. Wenn ich mich mit meinem Freund küssen will, mach ich das ganz intim in meinem Zimmer... bloß blöd, dass Michael nicht zu Besuch kommen darf, wenn kein Erwachsener zu Hause ist, und wenn er da ist, muss ich meine Zimmertür mindestens zehn Zentimeter offen stehen lassen (1000 Dank Mr G! Es ist übrigens total Scheiße, einen Lehrer zum Stiefvater zu haben. Klar, wer eignet sich besser dazu, einem das Leben zu versauen als ein Lehrer?).
    Ich schwöre, ich weiß nicht, wer mir mehr Probleme macht, meine Großmutter oder meine Freunde.
    Wenigstens Michael hat mir eine nette Instant Message geschickt:
     
    LinuxRulz: Hey, du warst heute in T & B ziemlich still. Alles okay?
     
    Zum Glück kann ich mich immer darauf verlassen, dass mein Freund sich um mich sorgt. Außer natürlich, wenn er es versäumt, mich zum Abschlussball einzuladen.
    Ich hab beschlossen, Lillys und Tinas Mails zu ignorieren und nur auf Michaels Message zu antworten. Ich hab es mal mit der diskreten Andeutung versucht, von der Grandmère gestern geredet hat. Nicht dass Grandmère plötzlich mein Vorbild wäre oder so. Aber es lässt sich nun mal nicht leugnen, dass sie in ihrem Leben schon viel mehr Freunde hatte als ich.
     
    FtLouie: Hey! Nein, mir geht’s gut, danke. Ich hab nur irgendwie die ganze Zeit das blöde Gefühl, dass ich irgendwas Wichtiges vergessen hab. Ich weiß nur nicht was. Ich glaub, es hat irgendwas damit zu tun, dass Mai ist...
     
    Ha! Perfekt! Diskret und doch unmissverständlich! Ein Genie wie Michael wird es sofort verstehen. Dachte ich jedenfalls, bis ich seine Antwort bekam... und zwar innerhalb von Sekunden. Wahrscheinlich war er auch gerade online.

    LinuxRulz: Wenn ich an die Drei denke, die du heute geschrieben hast, würde ich sagen, du hast alles vergessen, was wir in den letzten Wochen in Mathe geübt haben. Wenn du willst, komme ich Sonntag mal vorbei und helfe dir bei den Hausaufgaben. M.
     
    GNADE! Gab es je ein Mädchen, das einen Freund mit so dermaßen wenig Kombinationsgabe hatte? Außer vielleicht Lilly. Wobei ich selbst Boris Pelkowski zutrauen würde, meinen Wink mit dem Laternenmast zu verstehen.
    Ich bin total deprimiert. Ich glaub, ich geh ins Bett. Heute ist zwar die lange Farscape-Filmnacht, aber ich bin nicht in der Stimmung, mir anderer Leute Weltraumabenteuer anzugucken. Meine eigenen Abenteuer regen mich schon genug auf.

Samstag, 3. Mai, TAG DER GROSSEN PARTY
    Mom hat heute superfrüh und bestens gelaunt den Kopf zur Zimmertür reingesteckt und gefragt, ob ich mit ihr und Mr G zu »BJ’s Wholesale Club« will, um die Sachen für meine Party zu kaufen. Normalerweise fahr ich total gern zu »BJ’s«, weil das so ein riesiger Großmarkt ist, wo es alles in Riesenmengen gibt und wo man kostenlose Käsehäppchen, Popcorn und andere leckere Sachen angeboten kriegt. Und auf dem Rückweg hält Mr G gern bei so einem Drive-in-Getränkemarkt, wo man nur von innen den Kofferraum entriegeln muss, und die stellen einem dann die Colakästen rein, ohne dass man überhaupt aus dem Auto aussteigen muss.
    Aber heute war ich aus irgendeinem Grund zu depressiv - nicht mal der Drive-In-Getränkemarkt konnte mich locken. Also vergrub ich mich noch tiefer unter meiner Decke und fragte Mom schwach, ob es ihr was ausmachen würde, allein zu fahren. »Ich hab irgendwie Halsschmerzen und glaub, es ist vernünftiger, wenn ich bis zur Party im Bett bleibe, damit es mir nachher ganz sicher

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