Prinzessin meiner Traeume
schließlich, ohne sie anzublicken, „die Stadt hat einen kleinen Etat für Menschen in Notsituationen. Ich könnte Ihnen etwas Geld beschaffen."
Das Angebot rührte sie, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„Es ist natürlich kein Almosen", fuhr er schnell fort. „Aber wenn man in einen Unfall verwickelt wird, noch dazu so weit weg von zu Hause, kann man leicht in Schwierigkeiten geraten."
„Danke, Mr. Benson", brachte sie hervor. „Ich glaube, ein paar Tage werden wir zurechtkommen."
„Na ja, sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie irgendetwas brauchen. Ich bringe Sie jetzt rein und stelle Sie Jennie und Sam vor."
Das Büro war leer. Nachdem Bürgermeister Benson die Klingel am Tresen betätigt hatte, dauerte es eine Weile, bis eine Frau hereinkam. Sie stützte sich auf einen Stock. „Hallo, Larry. Die Mädchen aus der Eisenwarenhandlung haben mich angerufen und mir erzählt, dass du auf dem Weg hierher bist." Aus ihren hellblauen Augen musterte sie Kathryn. „Tut mir Leid, dass Sie so ein Pech hatten, meine Liebe. Sam und ich werden tun, was wir können, damit Sie sich bei uns wohl fühlen. Allerdings können wir Ihnen leider nicht viel bieten, zumal meine Arthritis schlimmer geworden ist und Sam wieder Herzprobleme hat."
„Es wird uns hier bestimmt gefallen, Mrs. ..."
„Sagen Sie einfach Jennie zu mir, meine Liebe. Kommen Sie mit in die Küche. Der Tee müsste inzwischen fertig sein. Ich hatte Wasser aufgesetzt, als die Mädchen anriefen. Du kannst wieder gehen, Larry. Ich übernehme jetzt. Danke, dass du sie hergebracht hast."
Jennie ging voran durch eine Tür auf der Rückseite des Büros. „Wie heißen Sie, meine Liebe?"
Flüchtig erwog Kathryn, ihr einen falschen Namen zu nennen. Doch sie kam zu dem Schluss, dass sie sich damit sicher verraten würde. Also sagte sie die Wahrheit.
„Das ist ein hübscher Name", erwiderte Jennie. „Ich dachte, die Mädchen aus dem Geschäft hätten ,Clarke' gesagt, aber das macht nichts. Sie bringen sowieso immer alles durcheinander."
„Das ist der Name meines ... Verlobten."
Jennie zog unmerklich die Augenbrauen hoch. „Ach, tatsächlich?"
Na klasse, sagte sich Kathryn. In Gegenden wie dieser wird man sofort hinausgeworfen, wenn man mit einem Mann durchs Land reist, mit dem man nicht einmal verheiratet ist. Warum hatte sie nicht rechtzeitig daran gedacht, dass sie sich mitten in der Provinz befand? Was hätte es schon geschadet, wenn sie Jennie erzählt hätte, Jonah und sie wären verheiratet?
In diesem Moment hätte sie den Eisbeutel selbst gut gebrauchen können, denn ihr schwirrte der Kopf. Allmählich wurde ihr alles zu kompliziert.
Es dauerte über eine Stunde, bis Jonah kam. Inzwischen war es dunkel und merklich kühler. Kathryn musste sich eingestehen, dass sie erleichtert war, als sie ihn vor dem Motel aus einem Wagen aussteigen und auf die Veranda zukommen sah, wo sie saß. Er hatte den Kühlbehälter dabei und ein Paket unter dem Arm.
Einen Fuß auf der obersten Stufe, blieb er stehen. „Ich dachte, du hättest es dir inzwischen gemütlich gemacht. War es problematisch, ein Zimmer zu bekommen?"
„Nein. Es hat nur nicht besonders lange gedauert, die Tüte aus zupacken, zumal ich nicht weiß, wie lange wir hier bleiben."
Jonah stellte den Kühlbehälter ab, reichte ihr das Paket und setzte sich neben ihr auf die Schaukel.
Kathryn betrachtete das Paket. Sie musste die Plastiktüte nicht öffnen und das Seidenpapier nicht entfernen, um zu wissen, worum es sich handelte - ihr Souvenir. Nur warum hatte er es nicht einfach unter der Sitzbank gelassen, statt es durch die ganze Stadt zu schleppen? Bestimmt nicht, weil er befürchtete, dass es in der Werkstatt abhanden kommen könnte. Und das bedeutete, dass ...
„Also keine guten Neuigkeiten", meinte sie. „Sie können den Wagen nicht reparieren deswegen hast du ihn ausgeräumt. Richtig? Es wundert mich nur, dass du die Würfel nicht mitgebracht hast. Ich dachte, du magst sie."
„Sie sind im Kühlbehälter. In einer guten Werkstatt repariert man fast alles, wenn das Geld stimmt und genügend Zeit vorhanden ist. Aber die einfachste Art, unseren Wagen in Ordnung zu bringen, wäre, ihn gleich hinter dem Führerhaus in zwei Teile zu sägen, die vordere Hälfte wegzuwerfen und durch eine neue zu ersetzen."
„Das wäre nicht besonders praktisch." Irgendwie schaffte sie es, so zu sprechen, dass ihre Stimme nicht bebte. „Vor allem in Anbetracht unseres Budgets."
Er nickte. „Selbst wenn
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