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Prinzessin meines Herzens

Prinzessin meines Herzens

Titel: Prinzessin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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braucht so viele Klamotten.“
    „Eine Principessa schon“, gab er zurück und blickte gelangweilt von seiner Lektüre auf.
    „Nein, niemand.“
    Seufzend ließ er seine Zeitung auf den Ledersitz der Luxuslimousine sinken. „Principessa Liliana Cavelli muss chic sein und sich erstklassig benehmen. Manche werden sie beneiden, andere werden sie anfeinden. Aber immer …“, erwiderte er und wehrte mit erhobenem Zeigefinger jeden Protest ab, „… immer muss sie elegant und schön aussehen und Montebianco würdig vertreten. Sie wird mit Königen und Königinnen dinieren, mit Botschaftern, Staatsoberhäuptern – ja, vielleicht sogar einmal mit dem amerikanischen Präsidenten.“
    Lily starrte ihn schweigend an.
    „Sie ist die Ehefrau des nächsten Fürsten und die Mutter des zukünftigen Thronfolgers“, fuhr Nico fort. „Sie darf dem Namen Cavelli niemals Schande machen – oder ihrem Sohn –, indem sie sich weigert, ihre Rolle zu spielen. Schließlich geht es um mehr als ihre persönlichen Wünsche. Es geht um Ehre und Pflichterfüllung und eine jahrhundertealte Tradition.“
    „Aber es kommt mir so extravagant vor“, sagte sie vorsichtig.
    „Das mag dir auf den ersten Blick so erscheinen. Du wirst noch früh genug feststellen, wie die Wirklichkeit aussieht. Dann bist du froh, dass ich dich für die Rolle vorbereitet habe.“
    Lily wandte sich ab und überlegte, warum sie sich plötzlich so unbedeutend fühlte. Weil Nico Hunderttausende von Dollar investierte, um ihr Kleidung, Schuhe, Handtaschen, Koffer, Gürtel, Schals, Mäntel und Spitzenunterwäsche zu kaufen? Oder wie schaffte er es sonst, diese Empfindungen in ihr hervorzurufen?
    Um sich abzulenken, dachte sie an Danny und sein bezauberndes Kinderlächeln. Der Kleine strahlte sie immer an, sobald sie abends nach Hause kam. Sofort wurde ihr ganz warm ums Herz. Danny war ihr Leben. Für ihn würde sie in Sackleinen durch die Straßen gehen – oder eben in Designerklamotten.
    Trotzdem gefiel es Lily nicht, all diese Dinge von Nico annehmen zu müssen. Insgeheim schwor sie sich eins: Sie würde Danny beibringen, dass Geld den Charakter verdarb. Ihr Sohn sollte nicht so ein verzogener Egoist werden wie sein Vater.
    Kurz darauf fand Lily sich in einem schicken Schönheitssalon wieder. Ein Team von Kosmetikerinnen wirbelte um sie herum, während Nicos beeindruckende Anzahl von Sicherheitsmännern im Hintergrund blieb. Nico erklärte, dass er geschäftlich zu tun hätte und sie in ein paar Stunden abholen würde.
    Zumindest hatte sie dadurch die Möglichkeit, selbst darauf einzuwirken, was im Salon mit ihr gemacht wurde. Kleidung war eine Sache – doch ein Haarschnitt ließ sich nicht mal eben ändern, wenn er ihr nicht gefiel.
    Als Lily nach dem Waschen und dem behutsamen Spitzenschneiden unter der Trockenhaube saß, nahm eine neue Kundin ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Sie kam mit Gefolge herein und war wohl die eleganteste und schönste Frau, die Lily je gesehen hatte. Auf dem Arm trug sie einen Mops. Ihr pechschwarzes Haar fiel wie Seide und reichte ihr bis weit über die Schultern. Unter der Jacke trug sie einen edlen Longpulli, dazu schwarze Satin-Jeans und Stilettos mit roter Laufsohle. Die Sonnenbrille mit den großen Gläsern wirkte an ihr sehr stilvoll, während Lily damit eher einer Stubenfliege geähnelt hätte.
    Das ist genau der Typ Frau, den Nico braucht und in den er mich verwandeln will, dachte Lily. Irgendwie deprimierend.
    Die Angestellten im Salon scharten sich um die neue Kundin und boten ihr sofort einen Platz an. Sie brachten ihr Kaffee und sprachen nur im Flüsterton mit ihr. Doch kaum hatte sie sich hingesetzt, stand sie wieder auf und ging zielsicher auf Lily zu.
    Sie nahm die dunkle Sonnenbrille ab und schien Lily mit dem Blick aus ihren rot geränderten Augen durchbohren zu wollen. „Gehören die Bodyguards zu Ihnen?“
    „Äh, ja“, antwortete Lily erschrocken. Sie hatte nur ein paar Fotos gesehen. Trotzdem wusste sie, wer die Frau war, die sie so finster anstarrte.
    „Ich“, erklärte die Frau gebieterisch, „bin Prinzessin Antonella Romanelli. Und ich glaube, Sie haben mir meinen Verlobten ausgespannt.“
    Lily schluckte. „Es tut mir leid. Ehrlich.“ Sollte sie der Frau alles erklären oder lieber den Mund halten und hoffen, dass sie wegging? Wie verhielt man sich einer verärgerten Prinzessin gegenüber?
    Antonella stemmte eine mit Juwelen besetzte Hand in die schmale Hüfte. „Also wirklich! Da fliege ich

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