Prinzessin meines Herzens
schon.“
Bitter lachte Lily auf und schwieg.
Nico machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das ist alles nicht mehr wichtig. Allerdings bin ich mir sicher, dass du mich auch jetzt nicht informiert hättest – und dabei hältst du dich in meinem Land auf. Wärst du nicht eingesperrt worden, hätte ich nie von meinem Sohn erfahren. Stimmt’s?“
„Ja“, erwiderte Lily und zwang sich, Nico in die Augen zu sehen. Ruhig fügte sie hinzu: „Du hast mir die Wahrheit genauso verschwiegen … Und du hast unsere letzte Verabredung nicht eingehalten. Erst vergisst du zu erwähnen, dass du ein Prinz bist. Und dann lässt du mich auch noch vor der Kathedrale im Regen stehen.“
„Ich wurde unerwartet nach Montebianco zurückbeordert. Ich habe jemanden geschickt, der dir Bescheid geben sollte.“
„Die Nachricht habe ich nie bekommen.“
„Das hast du dir selbst zuzuschreiben“, sagte er mit unbewegter Miene. „Nachdem mein Bote dich nicht finden konnte, habe ich Nachforschungen anstellen lassen. Hätte ich gewusst, dass du in Wirklichkeit Margaret heißt, hätte ich Kontakt zu dir aufnehmen können.“
„Mein zweiter Vorname war schon immer mein Rufname.“ Lily schüttelte den Kopf. Es war mal wieder typisch für sie, dass eine solche scheinbar unwichtige Kleinigkeit über ihren weiteren Lebensweg bestimmt hatte. „Ich will nicht unglücklich werden, und du willst das sicher ebenso wenig. Wenn du mich zwingst, dich zu heiraten, werden wir es beide. Sieh das doch ein!“
„Dafür ist es jetzt zu spät.“
„Wieso? Du kannst immer noch deine Prinzessin heiraten und Kinder mit ihr haben. Wie kommt Danny überhaupt als möglicher Anwärter auf den Thron infrage? Müssen Thronfolger nicht ehelich geboren werden?“
Mit versteinerter Miene antwortete Nico: „In Montebianco ist es nur wichtig, dass dein Vater der Fürst ist.“
„Ich will das aber nicht für mein Kind“, beharrte Lily. „Ich möchte, dass Danny normal aufwächst.“ Nicos Reichtum und seine Lebensverhältnisse machten ihr Angst. Wie sollte unter diesen Umständen aus Danny ein anständiger junger Mann werden? Viel wahrscheinlicher war es doch, dass er sich wie sein Vater zu einem Casanova entwickeln würde. Außerdem befürchtete sie, keinen Einfluss mehr auf ihren Jungen zu haben, sobald er in Montebianco eintraf.
„Er ist unser Kind, Lily. Mit deiner Selbstsucht hast du ihm bereits zwei Jahre lang das vorenthalten, was ihm von Geburt an eigentlich zusteht.“
Verwirrt schaute sie ihn an. War sie wirklich selbstsüchtig? „Das stimmt nicht!“
„Ich lasse nicht zu, dass es so weitergeht. Daniele ist mein Sohn, und ich werde ihm von heute an ein Vater sein. Wenn du weiterhin an seinem Leben teilhaben möchtest, musst du mich heiraten. Das liegt ganz bei dir, Lily.“
„Das ist Erpressung!“, rief sie mit tränenerstickter Stimme.
„Nenn es, wie du willst. Hauptsache, wir verstehen uns.“
Nico hatte zwar angekündigt, dass sie eine angemessene Garderobe brauchen würde. Allerdings war Lily nicht davon ausgegangen, dass er diese in Paris kaufen wollte. Während sie nun über Frankreich hinwegflogen, ließ er Lily endlich ihren Chef anrufen. Sie teilte ihm mit, dass sie nicht wie geplant zurückkommen würde. Als ihr Chef daraufhin wissen wollte, was los war, hielt sie sich bedeckt. Sie versicherte ihm lediglich, dass es ihr gut gehen und sie ihm ihre Eindrücke und Fotos per E-Mail schicken würde.
Nachdem sie aufgelegt hatte, schaute sie zu Nico, der an einem Laptop saß und tippte. „Ich brauche einen Computer“, sagte sie. „Ich muss meinen Auftrag beenden.“
„Ich habe deinen Laptop. In Montebianco kannst du ihn wiederhaben. Ist das okay für dich?“
„Das muss es wohl sein. Ich habe ja keine andere Wahl.“ Lily verschränkte die Arme und sah weg. Zwar hatte sie ein bisschen schnippisch reagiert, doch sie wollte sich dafür nicht entschuldigen. Nicht nach all dem, was Nico ihr in den letzten Stunden zugemutet hatte.
Sobald sie in Paris eintrafen, hellte sich ihre Laune auf. Es war aufregend, während der Fahrt durch die Stadt immer mal wieder einen Blick auf den Eiffelturm zu erhaschen. Lily hätte sich am liebsten alles angesehen und stundenlang die Sehenswürdigkeiten betrachtet, die sie nur aus Büchern kannte. Doch Nico meinte, dass dafür keine Zeit wäre. Stattdessen schleppte er sie von einer Edelboutique in die nächste.
„Nico, das ist einfach lächerlich“, sagte Lily schließlich. „Kein Mensch
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