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Prinzessin meines Herzens

Prinzessin meines Herzens

Titel: Prinzessin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Gewicht des Steins. Nico runzelte die Stirn. „Wir werden ihn in Montebianco kleiner machen lassen.“
    „Ich kann ihn nicht tragen“, gab Lily zurück und überlegte erschrocken, wie viel er wohl gekostet hatte.
    „Es ist dein Verlobungsring. Du musst ihn tragen.“
    Nachdenklich sah sie ihn an. Ob er gerade an Antonella dachte? Doch seine Miene war undurchdringlich.
    Erneut wurde ihr das merkwürdige Gewicht an ihrem Finger bewusst. Sie schaute auf ihre Hand. Schon oft hatte sie sich vorgestellt, wie es sein würde: wie sie eines Tages mit dem Mann, den sie liebte, von Juwelier zu Juwelier gehen und den perfekten Verlobungsring finden würde. In ihrer Fantasie war es jedoch eine freudige gemeinsame Unternehmung gewesen und nicht nur die Erfüllung einer Pflicht.
    Außerdem entsprach dieser Ring überhaupt nicht ihrem Geschmack. Das sagte sie auch und bereute ihre Worte, als sie Nicos Gesichtsausdruck bemerkte. Er wirkte gelangweilt. Es war ihm egal. Wenn Nico ihr erklärt hätte, dass es ein Familienerbstück wäre und dass seine Braut ihn gemäß der Tradition tragen sollte, dann hätte der Ring wenigstens eine Bedeutung gehabt. Aber nein, Nico war einfach in einen Juwelierladen marschiert und hatte sich irgendeinen teuren Ring bringen lassen. Hier ging es nicht um Tradition oder ihr Kind und ganz bestimmt nicht um Liebe. Der Ring war lediglich ein Statussymbol.
    Welchen hätte er wohl für Antonella ausgesucht?
    Daran durfte sie gar nicht denken. Lily schloss die Augen und atmete tief durch.
    „Wir können den Ring nicht mehr umtauschen“, meinte er. „Mit Sicherheit hat jemand der Presse schon mitgeteilt, dass ich ihn gekauft habe.“
    Wie gebannt starrte Lily das Schmuckstück an. Der glitzernde Diamant kam ihr plötzlich vor, als wäre sie dadurch deutlich sichtbar als Nicos Eigentum gekennzeichnet worden. Alles zwischen ihr und Nico würde sich in aller Öffentlichkeit abspielen: Jeder Blick, jede Geste, jedes Wort von ihm wäre nur für die Kameras bestimmt. Innerhalb eines Tages hatte sich ihr Leben in eine Realityshow verwandelt. Und so wie es aussah, schwärmten die Paparazzi bereits aus. Würde sie jemals wieder einen intensiven privaten Moment erleben – außer wenn sie Zeit mit Danny verbrachte?
    Dass Nico und sie sich überhaupt kennengelernt hatten, musste auch für ihn sehr ungewöhnlich sein. Er bewegte sich ja normalerweise in anderen Kreisen.
    „Wie ist das in New Orleans überhaupt passiert?“, fragte sie deshalb leise.
    Nico musterte sie eingehend.
    Entdeckte sie da so etwas wie Anerkennung in seinen Augen? Aber nein, das hatte sie sich nur eingebildet.
    „Ich habe damals ein anderes Leben geführt“, antwortete er knapp.
    „Warum hast du ausgerechnet mich ausgewählt? Du lebst doch in einer ganz anderen Welt.“ Mit Frauen, die ganz anders waren als sie – glamourös und atemberaubend. Wie Prinzessin Antonella.
    „Weil du nicht wusstest, wer ich bin. Das ist auch für mich etwas Neues gewesen.“
    Die Unschuld vom Lande und der Prinz – was für ein Klischee! Lily stammte tatsächlich aus einer Kleinstadt. Alles an New Orleans war ihr damals so viel größer und so vollkommen anders als zu Hause erschienen. Das hatte bestimmt ihr Urteilsvermögen beeinträchtigt. Deshalb hatte sie sich von Nicos Aufmerksamkeit und seinem Charme überwältigen lassen. Und die ausgelassene Karnevalsstimmung überall hatte ein Übriges getan.
    „Wenn ich Danny nicht bekommen hätte, würde ich mir wünschen, dass wir uns nie getroffen hätten.“
    Nico fuhr sich durchs Haar. „Das wünschte ich mir auch. Aber nun ist es zu spät. Du bist die Mutter meines Kindes. Daran lässt sich nicht rütteln.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und Lily sah rasch zum Fenster hinaus. Ihretwegen hatte Nico sich von der Frau getrennt, die er liebte. Wie sehr er sie hassen musste!
    So hatte sich Lily ihr Leben nicht vorgestellt. Doch für ihren Sohn würde sie alles aushalten. Er verdiente einen Vater, und Nico schien wild entschlossen, genau diese Rolle zu übernehmen. Das war mehr, als ihr eigener Vater jemals für sie getan hatte. Jack Morgan hatte sie eher als notwendiges Übel betrachtet, wenn er denn einmal da gewesen war. Und wenn er wieder verschwunden war, hatte Lily sich jedes Mal die Schuld dafür gegeben.
    Sie blinzelte die Tränen weg, bevor Nico sie noch bemerkte. Lily war jetzt erwachsen. Sie wusste, dass ein Kind niemals schuld war, wenn ein Elternteil ging. Trotzdem machte sie die

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