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Prinzessin meines Herzens

Prinzessin meines Herzens

Titel: Prinzessin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Sofort verspürte er wieder den drängenden Wunsch, sie in sein Schlafzimmer hinten im Flugzeug zu tragen. Natürlich würde er das nicht tun. Doch als sie vor seiner Berührung nicht zurückschreckte, wagte Nico sich vor und vertiefte den zärtlichen Kuss. Lily öffnete sich ihm, und bald küssten sie sich immer inniger, verlangender. Schließlich war Nico sich nicht mehr sicher, wer hier die Zügel in der Hand hielt. Er zog sich zurück.
    Verträumt sah Lily ihn an. Nico küsste sie noch einmal. Während sie seine Jacketaufschläge umklammert hielt, drängte sie sich an ihn. Sie seufzte so leise, dass nur er es hören konnte.
    Sie waren beide atemlos, als er sich wieder aufrichtete und sie aufforderte: „Heirate mich jetzt.“
    „Ja“, flüsterte sie.
    Bevor die Wirkung der Küsse nachlassen konnte, geleitete er Lily zurück zu den beiden Männern. Dabei hielt er ihre Hand fest umschlossen. Sie fühlte sich ganz kalt an. Nico versuchte, sich keine Gedanken darüber zu machen. In New Orleans war Lilys Hand immer schön warm gewesen. Sie selbst war herzerwärmend unschuldig und lebensfroh gewesen. Dass sich das so grundlegend geändert hatte, beunruhigte ihn jetzt auf merkwürdige Weise.
    Der Standesbeamte sprach ein paar Worte. Nico und Lily beantworteten die Fragen, die er ihnen stellte. Danach unterzeichneten sie einige Dokumente – und damit war es vollbracht.
    „Sie leiten diese Unterlagen doch sofort weiter, oder?“, fragte Nico, als Lily sich von ihm abwandte und sich in einen Klubsessel fallen ließ.
    Der Standesbeamte reichte seinem Assistenten den Ordner. „Natürlich, Eure Hoheit. Meinen Glückwunsch.“
    „Grazie.“
    Die beiden Männer gingen, und wenige Minuten später startete das Flugzeug. Schon bald darauf befanden sie sich in der Luft.
    Lily saß noch immer in dem Sessel. Geistesabwesend hielt sie ihr Glas mit Champagner in der Hand, das die Stewardess ihr nach dem Start gereicht hatte. Lily hatte keinen Schluck davon getrunken. Als die Frau nun zum Nachschenken erschien, bedeutete Nico ihr, die Kabine zu verlassen. Daraufhin drehte Lily sich zu ihm um.
    „Wie hast du das arrangiert?“, fragte sie. „Es gibt doch Gesetze, die beim Heiraten befolgt werden müssen. Außerdem sind wir hier in Frankreich – hätten wir da nicht besondere Papiere gebraucht?“
    „Die Standesbeamten waren auch keine Franzosen. Sie waren von der Botschaft Montebiancos, cara. Dieses Flugzeug zählt zum Staatsterritorium unseres Landes, wenn ich mich darin befinde. Rein rechtlich gesehen wurden wir also in Montebianco getraut. Aber eine Kopie unserer Heiratsurkunde wird auch in Frankreich verwahrt.“
    „Wieso das?“
    „Die Ehe wird in Frankreich anerkannt, weil Montebianco mit den Franzosen ein entsprechendes Abkommen geschlossen hat. Selbst der Fürst kann unsere Ehe jetzt nicht mehr lösen.“
    „Dein Vater ist also mit dieser Eheschließung nicht einverstanden, oder? Und du hast befürchtet, dass er uns seine Zustimmung verweigern würde, stimmt’s?“
    „Si. Ja, so etwas in der Art. Das spielt keine Rolle mehr. Du, Principessa Liliana, bist jetzt meine Frau.“
    Sie sah aus, als wollte sie etwas einwenden. Doch dann hob sie einfach das Glas und prostete ihm zu. „In guten wie in schlechten Zeiten!“, sagte sie spöttisch und stellte den Champagner wieder ab, ohne davon getrunken zu haben. „Ich bin müde. Gibt es in diesem fliegenden Palast eine Möglichkeit, sich hinzulegen?“
    „Natürlich“, murmelte er. „Die Stewardess wird dir das Schlafzimmer zeigen.“
    Er führte sie lieber nicht selbst dorthin. Die Nachwirkung der Küsse spürte er nämlich noch allzu deutlich …
    Während sie schweigend vom Flughafen zum Palazzo Cavelli fuhren, sah Lily wie gebannt auf den Ring an ihrer Hand. Sie fühlte sich leer.
    Zwar war sie zum ersten Mal in ihrem Leben in Paris gewesen, doch sie verband keine schönen Erinnerungen damit. Sie war in der romantischsten Stadt der Welt sogar getraut worden – die Eheschließung selbst war allerdings vollkommen unromantisch gewesen. Die Hochzeit hatte nur dazu gedient, eine Pflicht zu erfüllen und aus ihr – Lily Morgan aus Port Pierre, Louisiana – eine Prinzessin werden zu lassen. Wenigstens darüber hätte sie glücklich sein sollen. Doch weder „Principessa Liliana“ noch „Prinzessin Lily“ klang gut in ihren Ohren.
    Heimlich betrachtete sie Nico. Er wirkte so abweisend, und dabei konnte er so zärtlich sein. Sein Kuss hatte ihr regelrecht den

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