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Prinzessin meines Herzens

Prinzessin meines Herzens

Titel: Prinzessin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Diamantcollier umgelegt. Damit es auch zur Geltung kam, hatte sie das Haar hochgesteckt.
    Trotzdem würdigte die Fürstin sie keines Blickes, der Fürst tat es nur stirnrunzelnd, und alle unterhielten sich auf Italienisch. Vielleicht ist es besser so, dachte Lily. So musste sie sich keine Antworten auf verfängliche Fragen überlegen oder sich ein angemessenes Gesprächsthema ausdenken.
    Sie hatte keine Ahnung, worüber gesprochen wurde. Allerdings spürte sie die Anspannung, die von Nico ausging. Wenn Fürstin Tiziana etwas sagte, ballte er sogar auf dem Tisch die Hand zur Faust. Wahrscheinlich war er sich dessen nicht einmal bewusst. Wie war es wohl gewesen, von den beiden großgezogen zu werden?
    Bei dem Gedanken überlief Lily ein eiskalter Schauer. Insgeheim schwor sie sich, Danny keinen Moment mit ihnen allein zu lassen. Sie wusste nicht, ob der Fürst und die Fürstin wirklich so kalt waren oder ob ihre Distanziertheit bloß standesbedingt war. Vielleicht waren sie ja ganz nett – aber eigentlich bezweifelte Lily das.
    Irgendwann erhob Nico sich und bedeutete Lily, dass es Zeit war, sich zurückzuziehen. Sie war sehr erleichtert darüber und ließ sich anstandslos hinausbegleiten. Sie hatten die Tür noch nicht erreicht, als der Fürst etwas sagte. Nico ignorierte ihn und ging weiter. Der Mann wiederholte seine Worte mit mehr Nachdruck, und Nico blieb schließlich stehen. Langsam drehte er sich um, erwiderte etwas und verneigte sich. Die Gesichtszüge des Fürsten wirkten daraufhin ein bisschen freundlicher, die der Fürstin allerdings nicht.
    „Gute Nacht, mein Sohn“, sagte der Fürst nun, „und gute Nacht, Liliana. Danke, dass ihr uns Gesellschaft geleistet habt.“
    Verwundert schaute Lily ihn an und machte einen Knicks. „Danke, dass Sie mich eingeladen haben, Eure Majestät.“
    Auf dem Weg zu Nicos Gemächern ließ Lily das Abendessen noch einmal Revue passieren. Es war demütigend gewesen. Wieso hatte Nico sie gezwungen, das mitzumachen? Bei dem Essen hatten sie alle behandelt, als wäre sie unsichtbar. Sogar als sie früher an der Tankstelle in Port Pierre für einen Hungerlohn in der Nachtschicht gearbeitet hatte, war sie sich nicht so minderwertig vorgekommen.
    „Was war denn das?“, fragte sie Nico, nachdem sie seine Gemächer betreten hatten.
    „Ein Abendessen mit dem Fürsten und der Fürstin von Montebianco“, erwiderte Nico mit undurchdringlicher Miene. „Charmant, die beiden, nicht wahr?“ Er schenkte sich ein Glas Brandy ein, trat ans Fenster und sah hinaus.
    Irgendwie tat er Lily leid, weil er die beiden schon als Kind hatte ertragen müssen. Und außerdem machte sie sich Sorgen um ihr eigenes Kind. „Es ist sicher nicht leicht, in einem Palast aufzuwachsen.“
    „Das stimmt. Aber ich habe hier nicht immer gelebt. Die ersten sechs Jahre meines Lebens habe ich bei meiner Mutter gewohnt.“
    Lily starrte ihn an. „Ist denn die Fürstin nicht …?“
    Bitter lachte Nico auf. „Nein, meine Mutter ist vor vielen Jahren gestorben, cara.“
    Verlegen spielte Lily an ihrem Ring herum. In Momenten wie diesem tat es ihr leid, dass sie nicht mehr über diesen Mann wusste. Den Mann, mit dem sie ein Kind hatte. „Es tut mir leid, ich wollte nicht …“
    „Nicht schlimm. So ist das Leben nun mal. Aber wenn wir mit Bedauern zurückblicken, ändert das auch nichts.“
    Mit einem Mal war Lilys Ärger verraucht. Nicos Leben war offenbar kein Zuckerschlecken gewesen. „Wo hast du gelebt, bevor du in den Palast gezogen bist?“
    Er setzte sich zu ihr und dreht das Glas in seiner Hand.
    Als er schwieg, fügte sie hinzu: „War es weit weg?“
    „Nicht weit genug. Meine Mutter hatte in Castello del Bianco ein Apartment und ein paar Kilometer südlich von hier eine Luxusvilla am Strand. Es war kein schlechtes Leben.“ Er zuckte die Schultern und beugte sich vor. „Mein Vater ist eigentlich kein schlechter Kerl, aber wenn die Fürstin dabei ist … Nun, er ist verärgert, doch an unserer Eheschließung kann er nichts mehr ändern. Er kommt schon darüber hinweg. Es tut mir leid, dass du dieses Essen über dich ergehen lassen musstest.“
    „Ist … Ist schon gut“, antwortete Lily. Sie hatte nicht mit dieser Entschuldigung gerechnet.
    Nico stand auf und stellte sein Glas auf ein Beistelltischchen. „Komm, lass mich dir das Collier abnehmen.“
    Mit dem schnellen Themenwechsel hatte er Lily überrumpelt. Tastend griff sie sich an den Hals. Ach ja. Die Halskette mit dem kniffligen Verschluss

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