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Prinzessin meines Herzens

Prinzessin meines Herzens

Titel: Prinzessin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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dem sie in seinem Haus am Meer aufgehört hatten.
    „Entspann dich, Lily“, murmelte Nico, legte ihren Arm auf seinen und ergriff ihre Hand. „Du bist die Kronprinzessin von Montebianco. Abgesehen vom Fürsten stehst du höher im Rang als alle anderen. Denk daran, wenn du dich überwältigt fühlst.“
    „Ich will einfach, dass es vorbei ist“, gab sie zurück, während sie gezwungen lächelnd ein Spalier von Zuschauern am Eingang der Festung durchschritten.
    „Das geht schneller, als du denkst“, meinte Nico beim Betreten des Gebäudes.
    Nicht schnell genug, dachte Lily.
    Sie blieben vor einer großen Doppelflügeltür stehen. Der Mann, der sie empfangen hatte, sprach mit Nico auf Italienisch. Danach beugte Nico sich zu Lily herüber.
    „Sie werden unsere Ankunft verkünden“, flüsterte er ihr ins Ohr, „und dann steigen wir auf das Podest da vorn, bis die Fotografen ihre Bilder gemacht haben. Der Fürst kommt später.“
    „Damit wir ihm nicht die Show stehlen?“
    „Genau, cara.“
    Irgendwie brachte Lily den Fototermin hinter sich und verließ sogar das Podest, ohne mit ihren hohen Schuhen zu stolpern. Danach gingen sie in einen großen Ballsaal. Darin befanden sich weniger Leute, als Lily erwartet hatte. Nico reichte ihr ein Glas Champagner, von dem Lily jedoch nicht trank. Heute Abend war es besonders wichtig, einen klaren Kopf zu bewahren.
    Sie brauchten nicht lange auf Fürst Paolos Einzug in den Saal zu warten. Er war ein großer, rotgesichtiger Mann, dessen Galauniform nur so mit Orden und Juwelen behängt war. Beim Anblick der Frau an seiner Seite stockte Lily der Atem: Prinzessin Antonella. Sie war das anmutigste, eleganteste Wesen, das Lily je gesehen hatte.
    Ihr langes, dichtes Haar trug sie zu einer Turmfrisur hochgesteckt, die ein funkelndes Diadem krönte – Lilys wirkte dagegen wie billiger Modeschmuck. Antonellas dunkelrote Robe brachte ihre Haut und ihr Haar perfekt zur Geltung. Beim Gehen schwang sie aufreizend mit den Hüften und erregte damit sicherlich die Aufmerksamkeit jedes Mannes im Raum.
    Lily hätte gerne gesehen, wie Nico darauf reagierte. Allerdings wäre es einer Beleidigung gleichgekommen, wenn sie sich vom hereinschreitenden Fürsten abgewendet hätte. Vielleicht war es auch besser, dass sie Nicos Gesicht nicht sehen konnte. Was, wenn darin tatsächlich Verlangen zu erkennen wäre?
    Stattdessen konzentrierte sie sich auf das Paar, das die Treppe herunterkam. Antonella wirkte kühl und distanziert, während der Fürst einen strengen und arroganten Eindruck machte. Aus den Augenwinkeln bemerkte Lily, dass sich Nico verbeugte. In letzter Sekunde dachte sie daran, einen Knicks zu machen.
    „Willkommen in Monteverde, Eure Hoheit“, begrüßte Fürst Paolo Nico und ignorierte Lily dabei völlig.
    „Wir sind entzückt, hier zu sein, Eure Majestät“, antwortete Nico, obwohl es ganz und gar nicht der Wahrheit entsprach. „Meine Gattin und ich danken Euch für Eure Gastfreundschaft.“
    „Dann kommt mit, Prinz Nico. Ich möchte Euch einigen von meinen Ministern vorstellen. Antonella, kümmere dich um die Begleitung des Prinzen.“
    Mit klopfendem Herzen schaute Lily ihnen nach und wandte sich dann der Frau zu, die eigentlich Nicos Ehefrau hätte werden sollen. Sie erwartete einen hasserfüllten Blick, aber Antonellas Miene war kühl und beherrscht. „Principessa, kommen Sie bitte mit mir.“
    Antonella führte sie zu einer kleinen Sitzgruppe am Ende des Ballsaals. Einige Frauen saßen bereits dort. Sie entfernten sich rasch, sobald Lily und Antonella erschienen.
    Lily ließ sich ihrer schönen Rivalin gegenüber auf einen Stuhl sinken. „Es tut mir leid, dass Sie das tun müssen.“
    Antonella hob ihr Champagnerglas. „Es ist meine Pflicht“, antwortete sie und trank einen Schluck.
    Ihre Pflicht? Schon wieder dieses Wort. Lily konnte es bald nicht mehr hören. Sie neigte den Kopf und musterte die Prinzessin. Antonellas Make-up kam ihr irgendwie seltsam vor … Sie hatte einen blauen Fleck auf der rechten Wange kaschiert. Er war gut versteckt, aber im Vergleich zum übrigen Hautton trotzdem zu erkennen.
    Hatte sie jemand geschlagen? Ihr Vater? Eine schreckliche Vorstellung. Der Kerl hatte Lily von Anfang an missfallen – und auch Nicos Beschreibung von ihm war nicht gerade freundlich gewesen.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Lily.
    „Ja, alles in Ordnung.“ Antonella drehte die rechte Gesichtshälfte weg und berührte sacht ihre Wange. „Ich war ungeschickt und

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