Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin meines Herzens

Prinzessin meines Herzens

Titel: Prinzessin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
Vom Netzwerk:
selbst überrascht, wie rau seine Stimme dabei klang. Die unterschiedlichsten Gefühle bestürmten ihn in diesem Moment. Er beschloss, sie fürs Erste zu verdrängen. So hatte er es schon früher oft getan.
    Lily wandte sich ihm zu, und er bemerkte ihre rot geränderten Augen. „Geh weg“, herrschte sie ihn an.
    Statt ihren Worten Folge zu leisten, ging Nico jedoch auf sie zu und setzte sich zu ihr.
    „Fass mich nicht an.“ Lily war deutlich anzuhören, dass sie nach Fassung rang.
    „Es tut mir leid, dass das mit Paolo passiert ist. Er hat dir doch nichts getan, oder?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Lily … Es … Es tut mir alles so leid. Ich musste ihn denken lassen, ich wäre mit seinem Vorhaben einverstanden. Das war die einzige Möglichkeit …“
    „Wie ist er überhaupt an Gisela herangekommen?“
    Nico fuhr sich durchs Haar. „Sie hat einen Bruder, tesoro mio. Er ist schon früher auf die schiefe Bahn geraten und hatte sich auch jetzt wieder einer Hehlerbande angeschlossen. Vor ein paar Tagen ist er verschwunden – zweifellos auf Paolos Order hin. Man hat Gisela Geld angeboten und ihr die Rückkehr ihres Bruders in Aussicht gestellt. Dafür sollte sie Danny ausliefern, sobald sie den Befehl dazu erhalten würde. Stattdessen ist sie aber zur Polizei gegangen.“
    Lilys Unterlippe zitterte. „Danny ist noch so klein. Ich hatte mir so gewünscht, dass er unter normalen Bedingungen aufwächst. Wird er denn immer so einem Risiko ausgesetzt sein?“ Dann beantwortete sie sich die Frage gleich selbst. „Natürlich ist er immer in Gefahr. Wie kannst du bloß damit leben? Und erzähl mir jetzt nichts von Pflichterfüllung.“
    „So etwas ist noch nie passiert …“
    Wütend schaute sie ihn an. „Was, wenn uns etwas geschehen wäre? Hätten sich dann dein Vater und Tiziana um Danny gekümmert? Den beiden sollte man nicht einmal einen Goldfisch überlassen – geschweige denn ein Kind.“
    „So etwas wird nicht mehr geschehen. Wir haben außerdem die Männer festgenommen, die hinter dem Kunstraub steckten. Das meiste von ihrem Diebesgut konnte sichergestellt werden. Einige der Kunstgegenstände waren ihnen bei ihrer Flucht verloren gegangen. Und genau die sind bei dem Straßenhändler wieder aufgetaucht, bei dem du sie erworben hast. Meine Männer haben auch Giselas Bruder befreit. Er wird bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft Hilfe erhalten. Auf jeden Fall ist die ganze Sache vorbei.“
    „Vielleicht für dieses Mal … Seit ich meinen Fuß in dein Land gesetzt habe, ist es mir immer nur schlecht gegangen. Nein, seit ich dich vor zwei Jahren kennengelernt habe. Wie konnte ich mich bloß mit dir einlassen! Ich wünschte, Danny wäre nicht von dir.“
    Das zu hören tat weh. Inzwischen war Nico jedoch etwas klar geworden. „Vielleicht hätte ich damals in New Orleans nicht mit dir schlafen sollen, aber ich bereue es nicht. Doch ich hätte ehrlich zu dir sein müssen. Eine Frau hat das Recht, zu wissen, wem sie ihre Unschuld schenkt.“
    „Hätte, könnte, sollte … Werden wir es jemals richtig machen?“
    „Wem gelingt das schon?“
    „Wenn Liebe im Spiel ist, dann funktioniert es. Aber du liebst mich nicht.“ Nach einer Pause fügte sie hinzu: „Und ich liebe dich nicht.“
    Ihre Worte schmerzten Nico mehr, als er erwartet hätte. Sie liebte ihn nicht. Und er? Was empfand er für sie?
    Sein Leben war viel besser, seit Lily ein Teil davon war. Aber konnte das Liebe sein? Außerdem hatte sie ihm gerade sehr direkt mitgeteilt, dass sie ihn nicht liebte. Daher wollte er über seine eigenen Empfindungen nicht weiter nachdenken.
    „Ich mag dich“, sagte er einfach. „Du bist aufrichtig und mutig und die Mutter meines Sohnes und unserer zukünftigen Kinder. Wir werden ein gutes Leben zusammen haben.“
    „Irgendwann wirst du dich mit mir langweilen, und dann gehst du zu deinen Partys und deinen Geliebten zurück.“
    „Ich will keine andere Frau.“
    „Vielleicht im Moment nicht, aber sicher bald.“
    Nico wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Wie gern wollte er sie in die Arme schließen! Doch ihm war klar, dass sie das nicht zulassen würde. „Darüber sprechen wir, wenn es so weit ist …“
    „Und jetzt gerade möchte ich nicht weiter mit dir sprechen. Also geh bitte!“
    Nachdem Nico gegangen war, hätte Lily ihre Wut und Enttäuschung am liebsten hinausgeschrien. Genauso hatte sie sich auch in der Gefängniszelle in Monteverde gefühlt – als sie gedacht hatte, dass Nico

Weitere Kostenlose Bücher