Prinzessin oder Erbse
und starren vor uns hin, bis sich Julias Miene plötzlich aufhellt.
»Ich hab’s«, ruft sie, »ich hab die Lösung.« Gleichermaßen neugierig wie hoffnungsvoll sehe ich sie an.
»Und zwar?«
»Du darfst mir nichts über deine Arbeit erzählen, aber wenn ich es erraten würde, dann kann dir niemand einen Vorwurf machen. Genial, oder?« Zweifelnd sehe ich sie an.
»Ich weiß nicht recht.«
»Ich werfe irgendwelche Behauptungen in den Raum und dass du in dem Moment vielleicht gerade eine Nackenverspannung hast und deshalb den Kopf ein bisschen von links nach rechts oder hoch und runter bewegst, hat damit überhaupt nichts zu tun.«
»Du hast Recht, mein Nacken bringt mich wirklich mal wieder um. Ich sollte ihn ein bisschen stretchen. Oder Yoga machen«, nehme ich sie auf den Arm.
»Das solltest du tatsächlich«, stimmt sie mir zu, »also, wollen wir dann? Ich verspreche auch hoch und heilig, dass ich nichts ausplaudere. Großes Ehrenwort.« Sie hebt drei Finger zum Schwur.
»Du gibst also eine Verschwiegenheitserklärung ab, sehr verlässlich.« Ironisch ziehe ich die Augenbrauen hoch, knicke aber schließlich doch ein. »Na gut, also, welches Schweinderl hätten’s denn gerne?«
»Sind David und Nadja wirklich ein Paar?«
Die Unterhaltung schleppt sich zähflüssig dahin, weshalb ich mit steigendem Alkoholpegel die Regeln lockere und meine Kopfbewegungen mit kleinen Anmerkungen kommentiere. Irgendwann rede ich wie ein Wasserfall, erzähle von meinem merkwürdigen Chef, den erfundenen Geschichten für die Presse, Nadjas zweitem Gesicht
und Davids unwiderstehlicher Ausstrahlung. Nachdem ich geendet habe, lehne ich mich erschöpft in meinem Sessel zurück.
»So, du hast mich in der Hand. Wenn du irgendjemandem davon erzählt, dann war das der teuerste Abend meines Lebens.«
»Keine Sorge, Süße. Ich schweige wie ein Grab. Fanny, ist dir eigentlich klar, was du mir gerade erzählt hast? Und vor allem, was das bedeutet?« Verständnislos sehe ich sie an. »David ist frei. Für dich«, hilft sie mir auf die Sprünge. »Wir müssen es nur ein bisschen geschickt anstellen, dann liegt er dir zu Füßen.«
»Sehr witzig.«
»Was heißt hier, sehr witzig. Bist du nun in ihn verliebt oder nicht?«
»Schon, aber …«
»Aber was?«
»Ich bin doch gar nicht seine Liga. David kann jede Frau haben, wieso sollte er sich ausgerechnet für mich interessieren, eine gescheiterte Romanautorin mit käsigen Beinen, breitem Hintern, einer Million Sommersprossen und karottenroten Haaren?« Liegt es am Rotwein oder an der Ausweglosigkeit meiner Situation, dass meine Stimme mit jedem Wort schriller wird?
»Was redest du denn da?«, fragt Julia mit einigem Entsetzen. »Süße, du bist eine tolle Frau. Jeder Mann kann sich glücklich schätzen, dich zu haben.«
»Genau. Deshalb bin ich ja auch seit drei Jahren Single. Weil die Männer Schlange stehen«, sage ich sarkastisch und springe auf. Leicht schwankend stehe ich vor ihr, anscheinend habe ich ein bisschen zu viel Rotwein erwischt. »Du hast leicht reden, du hast immer
alles bekommen, was du wolltest, weil die Leute dich so niedlich und bezaubernd fanden. Du hast keine Ahnung, wie man sich da fühlt als die komisch aussehende Freundin. Und erzähl mir nichts von innerer Schönheit oder positivem Denken. Es ist leicht, positiv zu denken, wenn man dein Gesicht hat.«
»Aber du bist doch auch schön. Du bist nur ein etwas speziellerer Typ.«
»Genau«, sage ich. »Ich bin sicher, dass David genau so was an seiner Seite haben will. Eine Frau, die nicht hässlich ist. Nur speziell.«
TV-Traumpaar in der Krise
Bricht David Nadja das Herz?
David Morys Doppelleben (das BLATT berichtete) war ein Schock für seine Fans, doch wie tief mag der Schmerz für Nadja Reichert gewesen sein, als sie in der Zeitung von Davids angeblicher Freundin lesen musste? Das BLATT sprach mit den beiden Schauspielern.
Wir treffen eine bezaubernde Nadja Reichert, und David Mory, charmant, wie wir ihn kennen, zum Interview im Hamburger Atlantik-Hotel. Beide strahlen Professionalität und Gelassenheit aus, aber unter der mühsam aufrechterhaltenen Fassade entgeht dem aufmerksamen Beobachter die Spannung zwischen den beiden nicht. Zeigten sie sich in den letzten Wochen gerne Händchen haltend und turtelnd, ist die Stimmung nun merklich abgekühlt. Was sagen die beiden zu den Schlagzeilen über Kati L. aus Bruchsal? David: »Ich habe mich schon vor einer Weile von Kati getrennt.« Nachfragen
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