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Prinzessin oder Erbse

Prinzessin oder Erbse

Titel: Prinzessin oder Erbse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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ich weiß es nicht. Lasst uns nicht darüber reden, dabei vergeht mir der Appetit. « Sie stößt ihre Gabel heftig in eine unschuldige Garnele.
    »Okay. Also, Fanny hat für jeden von euch ein paar Seiten mit möglichen Antworten zusammengestellt. Die bekommt ihr heute noch per E-Mail.«
    Die Besprechung geht reibungslos über die Bühne, ich entspanne mich mehr und mehr in Davids Gegenwart. Die Zeit vergeht schnell und kaum sind unsere Teller geleert, schaut Matthias auf die Uhr.
    »Ich habe Robert mein Wort gegeben, dass ihr pünktlich aus der Mittagspause zurück seid. Dann müssen wir ein anderes Mal weiterreden. David, hast du dir das Angebot wegen des Kalenders noch mal durch den Kopf gehen lassen?« Mit einem Schlag verfinstert sich Davids Miene, und ich erinnere mich daran, was Matthias mir erzählt hat. Nach Nadjas Fotosession bei der FHM soll als Nächstes David leicht bekleidet für einen Kalender posieren, sozusagen als »Retourkutsche«, aber er stellt sich offensichtlich quer. Auch jetzt schüttelt er den Kopf und kneift verärgert die Lippen zusammen.

    »Ich habe doch gesagt, nein.« Verwundert betrachte ich ihn von der Seite. Ich wusste nicht, dass irgendetwas David die Laune verderben könnte.
    »Du weißt, wenn wir den Journalisten keine Storys liefern, dann suchen sie sich selber welche. Und dass dir das gefallen würde, möchte ich bezweifeln.« Es klingt wie eine Drohung, angesichts derer sich Davids Miene noch mehr verfinstert.
    »Mich halbnackt ablichten zu lassen wird ja wohl nicht die einzige Möglichkeit für eine interessante Geschichte sein!«
    »Du könntest ruhig ein bisschen entgegenkommender sein«, mosert Nadja, »ich habe es schließlich auch gemacht und dafür jetzt jeden Tag einen Riesenkrach mit Alex. Und du hast noch nicht einmal eine Freundin.« Bei dieser Auskunft macht mein Herz einen freudigen Hüpfer, und ich muss mich konzentrieren, meinen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten.
    »Es war deine Entscheidung, ich möchte das einfach nicht. Ich bin Schauspieler, kein Aktmodell.«
    »Ich etwa?« Ich habe das dumme Gefühl, dass gleich Nadjas böser Zwilling erscheinen wird, wenn das Gespräch weiterhin in diese Richtung läuft, und anscheinend teilt David meine Befürchtung, denn er schaltet sofort um.
    »Nadja, ich will dich doch nicht angreifen.«
    »Ich habe keine Lust, mich dafür verurteilen zu lassen, dass ich diese Bilder gemacht habe.«
    »Niemand verurteilt dich dafür. Am allerwenigsten ich.«
    »Alex schon«, schluchzt sie und tupft sich mit der Papierserviette die Tränen aus den Augenwinkeln. »Verdammt, mein Make-up.«

    »Reg dich nicht auf, Nadja, du hast noch einen anstrengenden Tag. Ich bringe dich rüber. Fanny, kannst du bitte zahlen?« Matthias reicht mir zwei Fünfzig-Euro-Scheine. »Und lass dir einen Bewirtungsbeleg geben. David, kommst du?«
    »Ich trinke noch aus, ich bin erst im zweiten Bild nach der Mittagspause«, erklärt der und deutet auf seinen Cappuccino.
    »Gut, dann kann Fanny dir ja noch Gesellschaft leisten. Und dich vielleicht doch noch von der Kalenderidee überzeugen.« Wenn ich mir Davids verschlossenen Gesichtsausdruck so ansehe, möchte ich das ernsthaft bezweifeln. Aber im Moment interessiert mich der blöde Kalender sowieso herzlich wenig. Ich werde gleich mit David alleine sein. In einem Restaurant. Das ist doch fast so etwas wie ein Date, oder? Zumindest das Ende eines Dates. Nachdem Matthias und Nadja gegangen sind, sitzen wir schweigend nebeneinander. Mir wäre wohler, wenn irgendjemand etwas sagen würde. Am liebsten er. Denn ich möchte ja schließlich die Prinzessin sein. Und nicht die Erbse. Nervös spiele ich an der karierten Tischdecke herum, schiebe Salz- und Pfefferstreuer hin und her und schnappe mir schließlich den Brotkorb, in dem sich noch eine halbe Scheibe Baguette befindet. Ich krümele daran herum und stecke sie mir schließlich in den Mund. Ausgerechnet in diesem Moment findet David, dass es an der Zeit ist, das Schweigen zwischen uns zu beenden.
    »Möchtest du vielleicht noch ein Dessert bestellen?« Ich schüttele den Kopf und kaue angestrengt auf dem Stück Brot herum, das in meinem Mund immer größer und trockener zu werden scheint. Schließlich würge ich
den ganzen Brocken auf einmal hinunter und spüle mit der letzten Pfütze San Pellegrino aus meinem Wasserglas nach. Dann schenke ich David mein schönstes Lächeln und hoffe, dass keine Krümel zwischen meinen Zähnen hängen.
    »Ach,

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