Prinzessin oder Erbse
sitzen noch fast zwanzig Minuten zusammen und nachdem ich endlich aufgehört habe, mir um den Gesprächsstoff Sorgen zu machen, können wir uns tatsächlich ganz entspannt unterhalten. Und dabei wird mir mehr und mehr klar, dass David mehr zu bieten hat als sein strahlendes Lächeln. Er ist liebenswert, intelligent und überraschend bodenständig. All diese Erkenntnisse helfen mir leider gar nicht dabei, meine Begeisterung für ihn in den Griff zu bekommen. Im Gegenteil.
Nachdem ich die Rechnung bezahlt habe, gehen wir zurück zum Studio. Fröstelnd ziehe ich die Schultern hoch und beschleunige meine Schritte. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie David aus seiner Jacke schlüpft. Will er die mir jetzt etwa geben? Tatsächlich, er legt sie mir um die Schultern. In meiner inneren Märchenwelt setzt die Traumschiff-Musik ein, mir weht ein leichter Wind durchs Haar, Funken sprühen zwischen uns hin und her. Nicht nur wegen des Kleidungsstücks überschwemmt mich eine wohlige Wärme.
»Danke.« Ob seine Jacke nach ihm riecht? Unauffällig ziehe ich sie fester um mich, um daran schnuppern zu können, ohne dass er es mitbekommt. Eine unwiderstehliche Mischung aus Parfum, Waschmittel und Pfefferminz umhüllt mich.
»Hey, Fanny, hallo«, brüllt jemand, als wir an der Halle 3 vorbeigehen, und ich sehe mich irritiert um, bis ich Felix entdecke, der begeistert winkend auf seiner Leiter steht.
»Wow, da hast du wohl einen Fan.«
»Das ist Felix, wir sind Freunde.«
»Aber er ist doch total aus dem Häuschen.« Klar ist er das, wenn ich hier mit David herumlaufe und auch noch in dessen Jacke stecke, aber das kann ich ihm natürlich so nicht erklären. Ich wünschte, Felix würde sich mit seinen Begeisterungsbekundungen etwas zurückhalten, und stoße einen unterdrückten Schrei aus, als er auf seiner Leiter mal wieder bedrohlich zu schwanken beginnt.
»Sei vorsichtig.« Er lacht unbekümmert und zeigt mir den erhobenen Daumen. Peinlich berührt schiele ich zu David herüber, der das aber offensichtlich nicht auf sich bezieht. Im Studio angekommen reiche ich ihm seine Jacke.
»Vielen Dank nochmal.«
»Keine Ursache«, sagt er mit einem süßen Lächeln. »Übrigens, deine Haare sind toll.« Als David schon lange in Richtung Maske verschwunden ist, stehe ich noch immer am gleichen Punkt und sehe ihm verzückt hinterher. Wie soll sich irgendjemand nicht in diesen Mann verlieben?
Nadja Reichert: Rache ist sexy
Die Schauspielerin gibt sich freizügig wie nie
Sie hat das Gesicht eines Engels und einen Körper für die Sünde. In der nächsten Ausgabe der FHM zeigt Nadja Reichert ihrem Serienpartner David Mory, was er verloren hat.
Nach den Gerüchten um Davids angebliche Untreue sahen wir Nadja Reichert in letzter Zeit eher angespannt. Sie litt würdevoll, stand zu ihrem Freund und ließ kein schlechtes Wort auf ihn kommen. Doch jetzt schlägt sie zurück, zeigt sich in einem Männermagazin. Zu unserem Interviewtermin erscheint sie entspannt und gelöst. »Mir gefallen die Bilder, sie sind toll geworden«, antwortet sie, auf die Fotos angesprochen. Da hat sie zweifelsohne Recht. Aber was sagt David dazu, dass jetzt ganz Deutschland den sexy Körper sehen kann, der bis vor kurzem noch ihm allein gehörte? »David hat mit meiner Entscheidung nicht das Geringste zu tun. Über meinen Körper bestimme ich immer noch selbst. David fragt mich ja auch nicht bei jeder seiner Entscheidungen um Rat.« Aha, also doch ein Racheakt? »Um Rache zu üben, müsste ich sehr starke Gefühle für jemanden haben«, sinniert die schöne Schauspielerin, »mir sind David und Kati einfach nur egal. Ich wünsche ihnen alles Gute.« Das sind deutliche Worte. Also alles aus und vorbei zwischen den ehemaligen Traumpartnern? David Mory, den wir am Telefon um eine Stellungnahme zu dem Thema bitten, scheint es ebenso wie uns die Sprache verschlagen zu haben: Kein Kommentar!
Kapitel 7
In den nächsten Tagen läuft Matthias mit einem langen Gesicht durch die Gegend und ist, sogar unabhängig von seinem Koffeinpegel, ziemlich unausstehlich. Ständig faselt er etwas von undankbaren Schauspielern mit Starallüren und gebärdet sich, als hätte David mit seiner Weigerung, sich für den Kalender ablichten zu lassen, eine der sieben Todsünden begangen. Dann wiederum diene ich meinem Chef als Blitzableiter, als wäre es meine persönliche Verantwortung, David zu überzeugen. Mir ist all das angebliche Chaos relativ gleichgültig. Was kümmert es mich, ob unser
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