Prinzessin wider Willen
gefolgt war, war der Fürst von Prazlov? "Eure Hoheit", murmelte sie und neigte den Kopf, während sie Nicolas einen verwirrten Blick zuwarf.
Ein Dutzend Emotionen spiegelten sich in seiner Miene: Schmerz, Bedauern, Entschuldigung, Frustration.
Nicolas ballte die Fäuste. "Dies ist ein freudiger Anlass, Madam. Fürst Rudolph ist einverstanden, Sie zur Frau zu nehmen."
8. KAPITEL
"Was?"
Fürst Rudolph verbeugte sich lächelnd und hob Janas eisige Finger an seine Lippen. Als er sich wieder aufrichtete, ließ er seinen bewundernden Blick von der Krempe ihres Strohhuts bis zu ihren schmalen Fesseln gleiten. "Es sind noch ein paar Klauseln zu besprechen, Madam, aber ich bin zuversichtlich, dass wir auf keine Schwierigkeiten stoßen werden, die wir nicht lösen können. Ich werde stolz sein, Sie zu meiner Gemahlin zu nehmen."
Jana entriss ihm ihre Hand und wirbelte zu Nicolas herum.
"Bastard! " Ihre Fingernägel gruben sich in seinen Arm. "Ich will Sie auf der Stelle sprechen!"
Der Fürst zog die Augenbrauen zusammen. "Ich versichere Ihnen, dass die Probleme geringfügig sind. Ihr Premierminister hat..."
"Entschuldigen Sie uns!" fauchte Jana. Während sie Nicolas zu dem Rand des Abhangs zog, bemerkte sie, dass Constanza die Situation sofo rt erfasst hatte und herbeieilte, um den verwirrten Fürsten abzulenken.
"Bevor wir darüber sprechen", sagte Nicolas, sobald sie stehen blieben, "möchte ich Sie daran erinnern, dass ich über Rudolph sprechen wollte. Zuerst haben Sie mir nicht erlaubt, über Berufliches zu sprechen, und dann ... konnte ich es Ihnen einfach nicht sagen. Sie waren so glücklich. Es tut mir leid, dass Sie es so erfahren mussten."
"Zum Teufel mit Ihnen, Nicolas Rondo! Wie konnten Sie mir das antun!" Jana bemerkte, dass sie ihren Hut in den Händen zerdrückte, schleuderte ihn wütend von sich und sah zu, wie der Strohhut über die Felskante segelte. Tränen schimmerten in ihren Augen. "Dieser ganze Tag war eine Falle! Sie sind nicht mit mir allein gefahren, weil Sie mit mir Zusammensein wollten, sondern weil Sie mir die Neuigkeit über Rudolph mitteilen wollten. Nur dass Sie es nicht getan haben, sondern mich statt dessen verführten!"
"Sie sind mit Recht wütend. Ich hätte Ihnen von dem Ehevertrag erzählen sollen, aber was zwischen uns passierte, geschah spontan. Ich habe es nicht geplant, Jana. Ich wollte ...
ich habe die Beherrschung verloren."
"Ich habe Ihnen vertraut! Aber während Sie mich geküsst haben, wussten Sie, dass Sie mich an Rudolph verkauft hatten!
Sie haben mich belogen, Nicolas! Sie haben mich nach Prazlov gebracht, damit Rudolph sich endgültig entscheiden kann!"
Nicolas rammte seine Hände in die Hosentaschen, stand an der Kante des Felsens und starrte in den fernen Dunst. "Es war der letzte Schritt. Rudolph wollte Sie sehen."
"Und was ist mit mir? Denken Sie jemals an mich? Ich soll einen Fremden heiraten, nur weil Sie und er entscheiden, dass ich dafür geeignet bin?" Unglauben mischte sich in ihrer Stimme mit Wut.
"Können Sie sich nicht vorstellen, wie schwer das für mich ist?"
"Für Sie?" Jana konnte sich kaum noch beherrschen. Sie starrte auf die Lippen, die sie vor kurzem geküsst hatte, und hätte am liebsten zugeschlagen. "Wie lange planen Sie das schon hinter meinem Rücken?"
Er wandte sich ihr zu. "Das Verschmelzen der Fürstentümer ist die einzige Möglichkeit, um Boglandia vor dem Ruin zu retten. Gäbe es andere ..."
"Antworten Sie, Nicolas! Wie lange schon?"
Er schloss die Augen und öffnete sie wieder. "Die Vosnia ist an Prazlov herangetreten, kurz nachdem sie Ihr Anrecht auf den Thron bestätigte."
"Ich glaube es einfach nicht! Sie haben schon über meine Heirat verhandelt, bevor Sie mich überhaupt gefunden hatten?
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie gehört, dass etwas so eiskalt kalkuliert wurde!"
"Wir haben erst im letzten Monat ernsthaft verhandelt."
Nicolas hob die Hände, als wollte er sie an den Schultern berühren, erinnerte sich dann jedoch, dass sie von allen gesehen werden konnten. "Bitte, versuchen Sie zu verstehen. Dies war eine Karte, die niemand ausspielen wollte, aber wir haben keine andere Wahl. Glauben Sie ehrlich, ich würde mich daran beteiligen, gäbe es eine andere Lösung für die finanziellen Probleme Boglandias?"
"Ich weiß nicht, was ich von Ihnen glauben soll, außer dass Sie mich verkauft haben. Ich wusste von Anfang an, dass ich Ihnen nicht vertrauen kann. Ich hätte mich auf meinen Instinkt verlassen
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