Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Aysa
Vom Netzwerk:
Bereichen.
    Die Kranken haben ein eigenes Gelände zur Verfügung, da wird auch auf die Geschlechterteilung verzichtet. Die Verseuchten sind zahlenmäßig überlegen, so müssen sie zusammengepfercht auf ihr Schicksal warten, das kein gutes sein kann.
    Die Geschichte der Menschheit kennt zu viele derartige Lager, und nur in den seltensten Fällen hat es ein Happy End gegeben.
    Wozu sich jemand die Mühe macht, in dieser Welt die gesamte nötige Infrastruktur eines Gefangenenlagers zu errichten, ist She schleierhaft. Das ist eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen.
    Aber – und das hat sie in den Wochen, seit sie hier ist, zweifelsfrei erkannt – das System funktioniert. Der Handel mit Sklaven boomt.
    In diesem Fall muss sie ehrlich sagen, es wäre besser, wenn die Menschheit diese Chance auf einen Reboot versaute und endgültig unterginge. Das würde sie ohnehin, so sie sich an den Worten von Tangier orientiert.
    BodMod schleudert sie zu Boden. Sie blickt auf. Zahlreiche Insassen beobachten mit gespannter, von Furcht dominierter Erwartung die Szene.
    Oh ja, das wird überaus hässlich. Es wird mörderisch schmerzhaft. Blut wird fließen. Das wird kein Spießrutenlauf, sondern eine Höllentortur. Aber sie darf keinesfalls schreien. Wenn sie schreit, verliert sie den Verstand.
    Sie wird sich am besten aus der Welt ausklinken und darüber nachgrübeln, wie sie von hier irgendwohin verschwinden kann, wo das Leben interessanter ist.
    Sie wird überlegen, wie es wohl auf dem Mars ist. Wenn sie sich darauf konzentriert, wird sie die kommende Zeit überstehen.
    Oh, und ihre Rache wird sie eiskalt servieren ... und servieren ... und servieren ...
    Gruber schaut sich um, blickt in die von Angst, Misstrauen und Hass erfüllten Augen, deutet mit einer weit ausholenden Geste auf She.
    »Bis zum Morgengrauen gehört sie euch. Sie darf nicht getötet werden. Abgesehen davon könnt ihr mit ihr machen, was ihr wollt.«
    Damit dreht er sich um und verlässt das Areal. She sieht sich um. Noch zögern die Kerle, trauen BodMods Worten nicht. Einige sind groß und muskelbepackt, andere hagere, ausgezehrte Schatten, die ganze Bandbreite einer von postapokalyptischen Entbehrungen und Strapazen geplagten Menschheit ist ringsum versammelt.
    Ihres wertvollsten Gutes beraubt – der Freiheit–, geeint durch Frustration und Hass auf ihre Häscher. Und plötzlich ist da She, ein Ventil, um ihren aufgestauten Emotionen Erleichterung zu verschaffen.
    Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie es wagen, sich über sie herzumachen.
    Verdammte Scheiße, sie hat keine Ahnung, wie viele Gefangene sich hier befinden – sie schätzt, dass sie knapp drei Dutzend Männer im Blickfeld hat. Ob jeder davon an der Massenvergewaltigung teilnehmen wird?
    Ein Blick zu den Frauen. Die stehen am Zaun und beobachten das heranziehende Drama, zeigen alle möglichen Gefühlsregungen, von Entsetzen und Abscheu bis hin zu Hohn und Erheiterung.
    She wendet sich den Typen zu. Jetzt setzt sich der Erste in Bewegung, der Zweite folgt, der Dritte, der Vierte, fast sind sie an sie herangekommen.
    Das wird die Hölle.
    BodMod und der Boss stehen unmittelbar neben der Matratze, auf der sie liegt.
    She kann sie hören, als fernes Murmeln und Raunen. Sie ist nicht fähig, sich zu rühren, außerstande, die Augen zu öffnen, hat keine Kraft.
    Sie ist ein Ballen aus Qual.
    »Also, Gruber, wenn sie innerhalb der nächsten drei Tage über den Berg ist, bleibt sie, sonst entsorgen wir sie.«
    »Überleben wird sie, das hat der Doc gesagt. Wir werden sie bloß nicht so bald wieder einsetzen können. Sie kann nicht mal den kleinen Finger bewegen, ohne vor Schmerzen zu schreien. Sie ist endgültig gebrochen, aber bis sie wieder benutzbar ist, wird es noch dauern.«
    »Der Doc soll sie auf die Beine bringen, und zwar schnell. Sie muss eine Menge Kosten wieder einspielen, die sie verursacht hat, mit Zinsen.«
    She hört Schritte, die sich entfernen. Nur eine Person. Sie nimmt wahr, wie sich jemand neben ihrem Lager hinhockt.
    »Jetzt bist du nicht mehr so hart, was?« BodMod, natürlich. »Ich gebe dir einen einzigen, gut gemeinten Rat. Füg dich. Das ist es, worum es geht. Du hast bewiesen, dass du kämpfen kannst, dass du anders bis als der Pöbel, dem ich dich vorgeworfen habe. Du darfst dich einer ehrenvollen Niederlage hingeben. Das ist nicht so schwer. Es gibt tragischere Geschicke als deines. Eines Tages wirst du verstehen, dass wir dir in gewisser Weise das Leben erleichtert

Weitere Kostenlose Bücher