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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sah gut aus, wenn auch ein bißchen heruntergekommen. Aber sie war noch keine einundzwanzig. Und Mister Lawrence, der Besitzer, wollte keine Schwierigkeiten."
    "Ich verstehe. Wie heißt sie?"
    "Nadine."
    "Und weiter?"
    "Nichts weiter. Ihren zweiten Namen hat sie mir nie gesagt. Sie hat ein paar Tage bei mir gewohnt." Lori zuckte mit den Schultern. "Sie tat mir einfach leid."
    "Sie sprach ein bißchen seltsam, nicht wahr?"
    "Ja."
    "Woher kam sie?"
    "Darüber hat sie nie geredet. Aber sie erwähnte mal, daß sie in Montreal gewesen sei. Kann also sein, daß sie Franco-Kanadierin ist." Sie zuckte die Achseln. "Ist aber nur eine Vermutung. Ich habe sie auch nie gefragt. Sie wird schon ihre Gründe gehabt haben, sich auf den Weg zu machen!"
    "Wo ist sie jetzt?"
    Lori zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht..."
    Jo wußte instinktiv, daß sie log. Er sah es ihren dunklen Augen an, die ihn gierig musterten. Sie hatte ihr Gegenüber auf geschickte Art neugierig gemacht, erst durch das, was sie sagte und dann durch das, was sie verschwieg. Jo kannte dieses Spiel zu Genüge. Aber welche Wahl hatte er schon? Lori spürte einfach, daß Jo in der Klemme steckte und auf ihre Informationen angewiesen war. Und diesen Vorteil wollte sie sich noch etwas dicker vergolden lassen.
    Also legte Jo noch zwei Scheine drauf.
    "Sie hat sich von einem Typen abschleppen lassen", erzählte sie dann. "Sie nannte ihn Larry. Pinkfarbener Caddy und Goldkettchen überall dort, wo man sie am Körper unterbringen kann. Wenn Sie mich fragen: ein Zuhälter."
    "Hier aus Houston?"
    Sie wartete auf einen weiteren Schein, bis sie antwortete.
    "Nein, San Antonio. Jedenfalls stand das an seinem Nummernschild."

    *

    Jo hatte den Landrover in einer Seitenstraße abgestellt, aber als er dort auftauchte, erlebte er eine unangenehme Überraschung.
    Drei Kerle warteten da auf ihn.
    Alle drei trugen Motorradhelme. Von ihren Gesichtern konnte Jo nur die Augen sehen, aber das genügte vollkommen, um zu erkennen, daß diese Leute es auf ihn abgesehen hatten.
    Einer hatte einen Baseballschläger in der Hand, die beiden anderen schwangen Totschläger.
    Der Baseballschläger donnerte indessen auf die Motorhaube des Landrovers und hinterließ dort einen häßlichen Knick. Die drei kamen jetzt näher.
    Jo blieb stehen und sondierte die Lage. Es war klar, daß es die drei auf ihn abgesehen hatten, aus welchen Gründen auch immer. Jo drehte sich halb herum und sah, daß er in der Falle saß, denn in seinem Rücken waren jetzt auch zwei Kerle aufgetaucht.
    Mit den Augenwinkeln registrierte Kommissar X das Messer, das einer von ihnen in der Hand hatte. Es blinkte bedrohlich in der milchigen Abendsonne.
    Jo fragte sich, mit wem er es hier eigentlich zu tun hatte. Eine Motorradgang schied aus, dann hätte man irgendwo in der Nähe die Maschinen gesehen. Außerdem trugen sie keine bedruckten Jacken oder sonst irgend welche typischen Erkennungszeichen.
    Aber für Straßenräuber benahmen sie sich auch ziemlich merkwürdig.
    Sie sagten nämlich kein Wort. Und dem Landrover hatten sie eine Beule verpaßt, anstatt ihn mitzunehmen.
    Als sie heran waren, konnte der Baseballschläger Jo kaum noch überraschen, der urplötzlich in Kopfhöhe durch die Luft schwang.
    Jo duckte sich, so daß der Schlag ins Leere ging. Er hörte den Kerl unter seinem Helm ächzen und nutzte die Sekunde, die ihm blieb, ehe sein Gegner erneut ausholen konnte. Ein gezielter Tritt vor den Solar Plexus ließ den Mann stöhnend nach hinten taumeln und raubte ihm erst einmal den Atem, während sich gleichzeitig Jos Faust in die Magengrube eines Angreifers bohrte, der versucht hatte, sich von hinten an ihn heranzumachen.
    Der Kerl hatte Jo festhalten und in den Würgegriff nehmen wollen. Jetzt stöhnte er kurz auf und holte dann mit dem Totschläger aus. Ein trockener Handkantenschlag stoppte ihn, die nachfolgende Rechte, die ihm wie ein Hammer in den Bauch fuhr, setzte ihn erst einmal außer Gefecht.
    Jo machte einen Satz und drehte sich dann zu den drei verbliebenen Gegnern herum.
    Mit so heftiger Gegenwehr schienen die Männer mit den Helmen nicht gerechnet zu haben. Sie wechselten ein paar unschlüssige Blicke, aber Jo ahnte, daß sie nicht so einfach klein beigeben und abziehen würden.
    Indessen kam der Kerl mit dem Baseballschläger wieder zu sich, während sich der fünfte Angreifer immer noch die Eingeweide festhielt.
    "Jetzt machen wir dich alle!" ächzte es dumpf unter einem der Helme hervor. Aber sie

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