Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
nicht umhin kommen, dich ebenfalls um Leslie Craven zu kümmern, Tom!" gab Jo zurück.
    "Ich fürchte, du könntest recht haben!" nickte Rowland. Craven war möglicherweise ein wichtiger Zeuge in dieser Sache.
    Oder sogar der Mörder.

    *

    "Wenn ich so darüber nachdenke, war Leslie ein ziemlich komischer Kauz!" meinte Carla Davis, später, als sie neben Jo auf dem Beifahrersitz des 500 SL saß Sie zuckte mit den Schultern. "Ich spreche schon in der Vergangenheit von ihm. Als ob er tot wäre."
    "Vielleicht ist er das auch", meinte Jo.
    "Ist das Ihr Ernst?"
    "Ich kann keine Möglichkeit ausschließen."
    Als Jo den Mercedes an einer Kreuzung kurz anhalten mußte, fingerte er ein Schwarzweiß-Foto aus seiner Jackentasche, das von der East-River-Leiche gemacht worden war. Carla nahm das Foto und betrachtete es stirnrunzelnd. "Wer ist das?"
    "Haben Sie ihn irgendwann schon einmal gesehen?"
    "Hat er etwas mit Leslie zu tun?"
    "Möglich."
    "Ich glaube nicht, daß ich ihn kenne."
    "Was heißt das: 'Ich glaube nicht'?"
    Sie sah noch einmal auf das Bild. Anstatt Walker zu antworten, fragte sie: "Er ist tot, nicht wahr?"
    "Ja."
    Sie gab Jo das Bild zurück.
    "Und wie hängt das mit Leslie zusammen?" fragte sie.
    Darauf konnte Jo ihr auch keine Antwort geben. Noch nicht. Aber einen Zusammenhang zwischen den beiden mußte es geben. Wenig später parkte Jo den 500 SL vor Martha Raglans Haus. Sie stiegen aus und Jo meinte an seine Begleiterin gewandt: "Versuchen Sie mal Ihr Glück!"
    Sie nickte.
    Aber auch für sie öffnete sich die Haustür nur einen Spalt weit.
    "Erinnern Sie sich an mich?" fragte Carla. "Ich war mit Mister Craven hier. Wir sind zusammen oben in seine Wohnung gegangen."
    Martha Raglans Blick ging von Carla zu Jo, der zwei Schritte hinter ihr stand.
    "Sie schon wieder? Ich werde die Polizei rufen!" zischte sie dem Privatdetektiv zu.
    Walker blieb gelassen. "Die wird ohnehin vielleicht bald zu Ihnen kommen", stellte er fest. "Denn Mister Craven könnte in einer Mordsache ein wichtiger Zeuge sein." Jo ließ das erst einmal ein paar Sekunden wirken. Und tatsächlich tat sich in ihren Gesichtszügen etwas. Martha Raglan wirkte jetzt nachdenklich. "Was ist nun, Ma'am? Wollen Sie auch dieser Lady gegenüber noch behaupten, hier hätte nie ein Mann namens Leslie Craven gewohnt? Miss Davis kann das Gegenteil bezeugen. Und die Polizei wird das sehr merkwürdig finden!"
    Die Hausbesitzerin atmete tief durch. Es war ihr anzusehen, daß sie sich in diesem Moment alles andere als wohl in ihrer Haut fühlte.
    Schließlich öffnete sie die Tür ganz und meinte: "Kommen Sie herein. Alle beide!"
    Jo und Carla folgten ihr. Dann blieb Martha Raglan plötzlich stehen und sagte: "Also gut, hier hat tatsächlich ein Mister Craven gewohnt."
    "Bis wann?" fragte Jo. "Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?"
    "Das war..." - sie überlegte einen Moment lang - "...am Mittwoch morgen! Letzten Mittwoch, bevor er zur Arbeit fuhr. Gewöhnlich fuhr er jedenfalls um diese Zeit zur Arbeit, wohin er an jenem Tag gefahren ist, weiß ich nicht."
    "Hat er irgend etwas gesagt?"
    "Er hat gesagt, daß Leute nach ihm fragen würden und daß ich sagen sollte, daß ich ihn nicht kennen würde. Aber ich konnte ja nicht ahnen, daß er in eine Mordsache verwickelt ist!"
    Jo nickte langsam. Vermutlich hatte Craven der Dame ein paar Scheine für ihre Dienste angeboten. "Okay", murmelte er.
    "Es war übrigens vor Ihnen schon einmal jemand da, der sich nach Mister Craven erkundigt hat."
    Jo horchte auf. "War das gestern?" In dem Fall sprach sie von Mark Franklin.
    "Es waren zwei Männer. Einer war gestern hier, der andere kam Donnerstag oder Freitag", meinte sie und machte ein angestrengt nachdenkliches Gesicht "Ich weiß es nicht mehr genau."
    Kommissar X zog indessen das Foto von der East-River-Leiche hervor.
    "War dieser Mann vielleicht einer der beiden?"
    Sie nahm das Foto und starrte angewidert darauf. Dann schluckte sie und schüttelte energisch den Kopf, bevor sie das Bild an Jo zurückreichte. "Nein", sagte sie. "Der war es bestimmt nicht. Er sah ganz anders aus."
    "Beschreiben Sie ihn!"
    "Welchen?"
    "Den, der zuerst kam. Donnerstag oder Freitag."
    "Er trug einen braunes Jackett. Aber eins von der ganz edlen Sorte, wie man es nur selten sieht..."
    "Und sonst noch?"
    "Dunkle Haare hatte er. Und am Handgelenk trug ein Kettchen, mit dem er dauernd herumspielte. Er hat mich ganz nervös damit gemacht."
    "Was haben Sie ihm gesagt?"
    Sie zuckte die Achseln.

Weitere Kostenlose Bücher