Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
Franzose..."
"Vielleicht. Ein Mann au den genau dieselbe Beschreibung paßt, wurde von Charlene Hughes bei ihrem Bruder gesehen. Wenn er auch noch Holding kennt - was ja wohl der Fall sein muß, den er zusammen mit diesem Rechtsverdreher Malrone besucht hat - dann bekommt die ganze Sache langsam Konturen!"
Rowland lachte. "Fragt sich nur, welche! Und wenn Mrs. Malrone sich zu erinnern glaubt, diesen Omar Sharif-Typ - Georges - auf einem der Empfänge gesehen zu haben, zu denen die Malrones gewöhnlich eingeladen wurden, dann wird er sicher kein typischer Kunde von uns sein!"
"Oder einer, der Karriere gemacht hat."
"Auch möglich."
*
"Ihr Job ist beendet!"
"Das sehe ich anders."
"Sie haben ihr Geld bekommen. Jetzt verschwinden Sie. Mit diesem Walker werden wir selbst fertig. Auf unsere Weise."
"Leben Sie wohl!"
"Wollen Sie noch mehr Aufsehen erregen? Sind zwei Tote nicht genug?"
"Dieser Walker hat mein Gesicht gesehen. Ich kann ihn nicht am Leben lassen! Auf Ihre Interessen kann ich dabei keine Rücksicht nehmen!" Eine kleine Pause folgte. Dann: "Unsere Unterhaltung ist damit beendet. Wir werden nicht mehr miteinander sprechen."
"Wo sind Sie jetzt?"
"Das braucht Sie nicht zu interessieren!"
"Warten Sie! Hängen Sie nicht ein!"
"Leben Sie wohl!"
Der Mann mit dem kantigen Gesicht hängte den Hörer ein, blickte sich kurz um und verließ die Telefonzelle.
Diese Sache mußte er zu Ende bringen. Sonst konnte es ihm eines Tages das Genick brechen.
Ganz gleich, ob dieser Privatdetektiv nun zufällig in Ted Hughes' Wohnung aufgetaucht war, er konnte ihn nicht davonkommen lassen. Niemand, der ihn identifizieren konnte, durfte am Leben bleiben. Das war eine Art eisernes Gesetz, nach dem er lebte, solange er in diesem Geschäft tätig gewesen war.
In der Hand hielt der Mann eine Sporttasche mit blauen Streifen. Er hatte sie nicht aus der Hand gelassen, nicht einmal beim telefonieren. Jetzt ging er zurück zu dem Chevy, den er in Sichtweite abgestellt hatte. Hier, in der berüchtigten South Bronx war es besser, den Wagen nicht aus den Augen zu lassen.
Der Mann hatte die Kids gesehen, die mit gierigen Augen an der Ecke standen und in seine Richtung schielten. Als er den Wagen aufschloß, kamen sie heran. Sie waren zu dritt. Der Älteste kaum zwanzig, der jüngste keine fünfzehn.
Das kantige Gesicht des Mannes blieb unbewegt, als einer der Kerle plötzlich eine Pistole unter der Jacke hervorzog.
Die beiden anderen hatten Messer und Totschläger.
"Was wollt ihr?" fragte der Mann überflüssigerweise, aber es gab im ein paar Sekunden. In den Augenwinkeln sah er einige Passanten vorbeieilen. Es war immer dasselbe. Niemand würde eingreifen und wahrscheinlich rief auch niemand die Polizei.
Dem Killer war das in diesem Fall nur recht. Mit diesen Jungs würde er selbst fertig werden. Auf seine Weise.
"Die Brieftasche her!" sagt der Benjamin von ihnen. Er hatte noch nicht einmal den Stimmbruch richtig hinter sich gebracht, schwang aber seinen Totschläger hin und her, als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht.
Der Killer griff in die Tasche und hatte einen Moment später dreißig Dollar in der Hand. Genau abgezählt.
"Hier!" sagte er. "Ihr könnt mein Geld haben."
Der Kleine mit dem Totschläger nahm das Geld und wollte sich schon davonmachen, aber der mit der Pistole runzelte die Stirn. Er schien damit ganz und gar nicht zufrieden zu sein.
"Willst du uns für dumm verkaufen!" Er kam näher heran und hielt dem Killer die Waffe direkt unter die Nase. "Diese Masche ist doch so alt wie die Subway! Wir wollen alles! Nicht nur die paar Dollar, mit denen Sie uns da abzuspeisen wollten!"
"Und die Sporttasche auch!" ergänzte der Kleine in gekünstelt wirkendender Vollmundigkeit.
Jetzt wurde es gefährlich. Aber der Killer reagierte blitzschnell. Eine Sekunde, dann war alles vorbei. Der Kerl mit der Pistole wußte nicht einmal, was es war, das ihm da in Leib gefahren war. Er sackte mit einem dumpfen Ächzen in sich zusammen, während der Killer mit einem Ruck das Messer herauszog.
Die beiden anderen standen wie erstarrt da. Der Kleine mit dem Totschläger schluckte. Dann machten die beiden, daß sie wegkamen. Genau dasselbe tat auch der Killer. Sein Blick ging über ein paar Neugierige, die aus sicherer Entfernung zugeschaut hatten. Dann stieg er in den Chevy, ließ den Motor an und fuhr davon.
*
Das Callgirl nannte sich Madeleine, aber das war vermutlich nur ihr Künstlername, mit dem sie sich
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