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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einen Umschlag. Tyner schaute hinein und nickte zufrieden.
    "War dieser Leonard schon lange im Geschäft?" fragte er.
    "Nein, vermutlich erst seit kurzem."
    "Hm...", brummte Tyner. "Ich rufe Sie an, Walker!"
    "Tun Sie das!"
    "Aber Sie müssen mir noch etwas drauflegen. Diese Brüder kennen kein Pardon. Ich gehe ein großes Risiko ein!"
    Jo nickte. Das hatte er erwartet. "Sie bekommen noch einmal dasselbe, wenn Sie mir etwas Brauchbares vorweisen können!"

    *

    Abigail Baldwin alias Francoise bewohnte ein Luxus-Apartment im 14. Stock. Ein Callgirl für gehobene Ansprüche, so schien es zuerst. Jo hatte zunächst bei ihr angerufen, aber es hatte sich lediglich ein automatischer Anrufbeantworter gemeldet.
    Jetzt stand er vor ihrer Wohnungstür und klingelte schon zum dritten Mal. Vielleicht war sie nicht zu Hause. Schließlich wurde es Jo zu bunt und er öffnete mit ein paar geübten Handgriffen die Tür.
    Die Wohnung war ein ganz gewöhnliches Dutzend-Apartment. Die Möbel waren nichts Besonderes und irgendwie hatte Jo das Gefühl, daß diese vier Wände unbewohnt waren.
    Nirgends war etwas Persönliches zu sehen, etwas, das auf Gebrauch hindeutete. Die Schränke waren leer. Jo ging ins Schlafzimmer. Das Bett war sorgfältig gemacht. Keine Bilder an den Wänden, keine Kleider in den Schränken. Dafür eine leichte Staubschicht auf dem Nachttisch. Vielleicht war Abigail Baldwin verreist. Wenn dem so war, dann hatte sie sicher vor, länger wegzubleiben.
    Jedenfalls hatte sie ihren Anrufbeantworter eingeschaltet. Fragte sich nur, weshalb, wenn sie doch auf absehbare Zeit ohnehin in dieser Wohnung keine Kunden empfangen würde.
    Plötzlich hörte Jo ein Geräusch.
    Jemand war an der Tür und hatte offenbar einen Schlüssel. Jo zog die Automatic aus dem Schulterholster und stellte sich neben die Schlafzimmertür. Er wagte einen Blick und sah, wie ein elegant gekleideter Mann eintrat. Jo schätzte ihn auf Mitte dreißig, nicht älter.
    Er machte es sich auf der Couch gemütlich und blickte auf die Uhr. Dann stand er wieder auf und ging ins Schlafzimmer. Er lief an Jo vorbei und schien gar nicht auf die Idee zu kommen, daß jemand in der Wohnung sein könnte. Als er sich umdrehte und Jo erblickte, wurde er eine Sekunde lang völlig starr. Er schaute Jo entgeistert an und schien erst eine schnelle Flucht zu erwägen.
    Vielleicht war es der Blick auf Jos Pistole, der ihn davon abhielt.
    "Wer sind Sie und was machen Sie hier?" fragte der Mann.
    "Dasselbe könnte ich Sie fragen, denn schließlich ist das hier ja wohl kaum Ihre Wohnung!"
    Der Mann machte eine verlegene Geste. Jo durchsuchte dann die Taschen seines Gegenübers. Er trug keine Schußwaffe, nur eine Sprühdose mit Reizgas zur Selbstverteidigung. Wenigstens hatte er einen Führerschein. Das Papier war auf den Namen Marcus Hamill ausgestellt.
    Jo steckte seine Waffe weg. "Sie warten auf jemanden, nicht wahr?" meinte er. Es kam schon nahe an eine Feststellung heran.
    "Auf Sie jedenfalls nicht. Wer sind Sie? Ich habe Sie noch nie gesehen."
    "Mein Name ist Walker. Jo Walker, Privatdetektiv. Aber das wissen Sie sicher längst. Ich habe den leisen Verdacht, daß Sie vielleicht etwas mit einer Reihe von Morden zu tun haben könnten. Mich hätte es auch beinahe erwischt. Sie werden verstehen, daß ich so etwas nicht mag."
    "Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen!" erwiderte Marcus Hamill. Aber es klang nicht sehr überzeugend. Jo hatte das Gefühl, daß Hamill sehr wohl wußte, wovon der Privatdetektiv gesprochen hatte.
    Jo grinste. "Wie sieht Francoise aus?" fragte er. "Ist sie blond oder brünett?"
    "Ich... Ich weiß nicht, was das jetzt soll..." Er bewegte sich etwas seitwärts, um vielleicht leichter durch die Schlafzimmertür hinaus zu kommen.
    Jo packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen die Wand.
    "Francoise alias Abigail Baldwin existiert überhaupt nicht! Sie ist ein Phantom, das nur zur Tarnung für einen Treffpunkt dient... So ist es doch, nicht wahr?"
    "Was Sie nicht sagen..."
    "Warten Sie auf Lafitte? Der wird nicht kommen. Er ist tot, aber er kannte auch diese Adresse. Und was war mit Tierney? Er kannte sie ebenfalls! Vielleicht mußte er deshalb sterben..." Er ließ Hamill los und dieser strich sein Jackett glatt. Ein deutlicher Zug von Empörung stand in Hamills Gesicht. Und vielleicht auch noch etwas anderes.
    Angst.
    "Sie sind weit vorgestoßen, Walker", meinte Hamill. "Tierney war ein Schmalspur-Schnüffler. Ich verstehe, daß er begann, in der Sache

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