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Private Dancer

Private Dancer

Titel: Private Dancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Porsani
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vorbildlich und für einen Privathaushalt definitiv unnötig. Ich kannte das nur aus dem praktischen Unterricht an der Berufsschule und wusste, dass es so etwas in einigen Großküchen gab. Ich machte mich an die Arbeit. Die Menüfolge war leichtes Spiel, fast schon  eine Beleidigung, aber es waren nun mal ausschließlich Männer im Alter von fünfundzwanzig bis vierzig Jahren eingeladen. Es ging also darum, etwas Leckeres zu kochen, das satt macht: Blattsalate an Crémedressing mit hausgemachten Knoblauchbrotcroutons,(gähn…) Medaillons vom Rinderfilet(na gut…) an  Kräuterbutter(ok...), Pommes pont-neuf(aaaaaah!)  und verschiedenen Dips (the Person you have called is not available…), als Nachtisch gab es ein mit Dom Ruinart (wow) aufgefülltes Sorbet aus EarlGrey-Tee und Rum, darauf freute ich mich am meisten. Ich wusste dass dieser Ruinart Champagner ein ziemlich edles Getränk war. Ihn für ein Sorbet zu benutzen und die Tatsache, dass er sich dadurch schließlich mit EarlGrey und Rum vermischte, war so dekadent, dass es irgendwie schon wieder spannend war. Zu jedem Sorbet sollte eine Cohiba Zigarre serviert werden… man hätte den Champagner also auch gleich in die Spüle kippen können. Während ich dieses fragwürdige, aber dennoch lustige Menü  fertig stellte, kam plötzlich eine äußerst attraktive blonde Frau in schwarzen High Heels, Haushälterschürzchen und Haube in die Küche. Ansonsten war sie knackig und nackig. Ich sah kurz zu ihr auf und ließ ein erschrockenes „Wooowooooo“ hören. Sie lachte kurz und kam auf mich zu. „Nicht erschrecken, ich bin Eve, ich serviere das Essen.“ Ich nickte und traute mich immer noch nicht, sie direkt anzuschauen. „Ich bin Peter… nett dich kennen zu lernen.“ Sie lachte wieder. „Freut mich ebenso Peter. Du bist das erste Mal hier, oder?“
    „Ja genau“, sagte ich, und traute mich nun sie anzuschauen, womit sie keine Probleme hatte. Sie wendete mir ihre Hinteransicht zu, ging an einen der Kühlschränke und ich war wohl inzwischen rot wie eine Peperoni, als sie sich nach einer Flasche Cola bückte, die in der unteren Schublade des Kühlschranks lag. Den Kronkorken drehte sie mit ihren Zähnen von der Flasche und spuckte ihn in einen der Mülleimer, dann leerte sie die Flasche in einem Zug. Ich war zu diesem Zeitpunkt völlig überfordert mit der Situation und wusste überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich grade machen wollte …ah ja, kochen. Ich schnippelte ein paar Kartoffeln zurecht und musste aufpassen, mich nicht zu schneiden. Eve sah mir zu. „Also Peter, denk bitte nicht ich sei eine Nutte oder so was, ich bin ausgebildete Restaurantfachkraft. Ich habe in den besten Hotels in Frankreich, Italien und Holland gearbeitet.“ Ich nickte und wollte ihr damit begreiflich machen, dass ich keineswegs glaubte, dass sie Prostituierte war. Ich hatte sie nämlich für eine Stripperin gehalten, aber ihr das zu erzählen, wäre jetzt nach ihrem Coming Out als Gastronomieprofi wohl nicht gut zu erklären gewesen. Sie erzählte weiter: „Vor zwei Jahren bin ich dann von Amsterdam weg und nach Dublin gezogen, und irgendwann war Baki in dem Restaurant zu Gast, in dem ich gearbeitet hatte. So kam eins zum anderen und na ja…ich arbeite jetzt  nur noch bei Privatveranstaltungen.“ Ich war interessiert, schließlich tat sie ja nun so etwas ähnliches wie ich auch… allerdings war ich immer angezogen dabei, ich schwöre! Ich erzählte ihr von mir und wie es dazu gekommen war, dass ich für Baki arbeitete. Sie war sehr freundlich und ich gewöhnte mich erstaunlich schnell an ihre Nacktheit… es ist halt eben doch natürlich. Als das Essen bald serviert werden sollte, erhielt Eve einen Anruf von Carl auf ihr Handy. Er sagte, wir sollten noch eine halbe Stunde länger warten bis wir servierten. Eve war es ziemlich egal, ich selbst musste ein paar mal schlucken, bis ich alles wieder auf Anfang hatte. Aber in dieser Küche konnte einfach nix schief gehen. Eve half mir schließlich, indem sie mir die Teller, auf denen ich anrichten sollte, aufstellte. Ich erschrak kurz, als ich die Teller sah, ließ die Pfanne auf den Herd senken und sah sie mir genauer an. Tatsächlich! Ich würde auf   Rosenthal Versace Dedalo Porzellan  anrichten. Ich erklärte Eve kurz, wie genial ich diese Teller fand und, dass sie von Versace designet wurden. Daraufhin war sie auch kurz interessiert. Ein einziger ovaler Dedalo Teller und das dazugehörige Schälchen und der

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