Private Games - Der Countdown des Todes
sein Mathematik- und Biologiestudium in Cambridge abgeschlossen – und das als Sohn von Eltern, die nie eine höhere Schule besucht hatten. Mit zwanzig hatte er seinen dritten Abschluss in der Tasche: Forensik und Kriminalwissenschaft an der Staffordshire University. Acht Jahre lang hatte er beim MI 5, dem britischen Inlandsgeheimdienst, gearbeitet, bevor er von Private für das doppelte Gehalt abgeworben worden war.
Hooligan war auch ein heißblütiger Fußballfan und Besitzer einer Saisonkarte für den Londoner Fußballverein West Ham United. Trotz seiner bemerkenswerten Klugheit war er als Jugendlicher dafür bekannt gewesen, bei großen Spielen auszurasten, weswegen ihm seine Brüder und Schwestern seinen aktuellen Spitznamen verpasst hatten. Auch wenn sich nicht viele damit brüsten würden, er trug ihn voller Stolz.
» Ich habe mich mit der Motorhaube und dem Dach eines Taxis gerauft und überlebt, um es kurz zu machen«, berichtete Knight. » Ist der Bekennerbrief schon da?«
Hooligan schob sich an ihm vorbei. » Sie bringt ihn gerade.«
Knight wirbelte herum und blickte durch die Horde von Agenten zum Fahrstuhl, der sich erneut öffnete. Die Sun -Reporterin Karen Pope trat heraus, einen großen Briefumschlag an ihre Brust gedrückt. Hooligan ging auf sie zu. Sie schien von seinem schmuddeligen Aussehen abgeschreckt zu sein und schüttelte nur vorsichtig seine Hand, bevor er sie nach hinten führte und Knight vorstellte.
Pope wurde wachsam und betrachtete Knight misstrauisch, besonders seine zerrissene, schmutzige Jacke. » Meine Redakteure wollen, dass das hier rasch und diskret erledigt wird, ohne dass mehr Leute den Schrieb zu sehen bekommen als nötig. Das heißt für die Sun, Sie und nur Sie allein, Mr. Crawford.«
» Nennen Sie mich einfach Hooligan.«
Knight empfand Pope als abweisend und defensiv, was vielleicht jedoch auch daran liegen mochte, dass er sich grün und blau geschlagen fühlte und den Zusammenbruch seiner Mutter noch nicht verdaut hatte.
» Ich bearbeite den Mord an Marshall im Namen dieses Unternehmens und im Auftrag meiner Mutter«, sagte er.
» Ihrer Mutter?«, fragte Pope nach.
Knight erklärte ihr die Sachlage, doch Pope wirkte noch immer unsicher. » Haben Sie schon mal überlegt, dass ich etwas über den Fall weiß, das Sie nicht wissen?«, fragte er sie ungeduldig.
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Das saß. Popes Gesicht lief vor Entrüstung rot an.
» Was hatten Sie noch gesagt?«, fuhr Knight fort. » Sie arbeiten für die Lokalredaktion? Polizeireporterin?«
» Wenn Sie es unbedingt wissen müssen, ich arbeite normalerweise für den Sport«, antwortete sie mit nach vorne gerecktem Kinn. » Probleme damit?«
» Das heißt, ich weiß Dinge über den Fall, die Sie nicht wissen«, insistierte Knight.
» Ach, echt?«, schoss Pope zurück. » Nun, den Brief habe ja wohl ich, Mr. Knight. Wissen Sie, ich würde es wirklich vorziehen, mit Mr. … äh, Hooligan zu verhandeln.«
Bevor Knight darauf etwas erwidern konnte, meldete sich eine Stimme mit amerikanischem Akzent zu Wort. » Es wäre wirklich gescheit, Peter an der Untersuchung zu beteiligen, Ms. Pope. Er ist der Beste, den wir haben.«
Ein hochgewachsener Mann mit dem Aussehen eines Surfers reichte ihr zur Begrüßung die Hand. » Jack Morgan«, stellte er sich vor. » Ihr Redakteur hat mit mir verhandelt. Ich würde auch gerne an der kleinen Sitzung hier teilnehmen, wenn das möglich ist.«
» In Ordnung«, stimmte Pope wenig begeistert zu. » Aber Sie dürfen den Inhalt dieses Umschlags erst an Dritte weitergeben, wenn die Sun darüber berichtet hat. Einverstanden?«
» Absolut«, stimmte Jack mit ehrlichem Lächeln zu.
Knight bewunderte den Gründer und Besitzer von Private. Jack war jünger und noch getriebener als er. Er war klug und ehrgeizig und legte Wert darauf, sich mit klugen, ehrgeizigen Menschen zu umgeben, die er gut bezahlte. Er sorgte sich um seine Mitarbeiter. Am Boden zerstört wegen des Verlusts von Carter und den anderen Mitarbeitern von Private London, war er umgehend nach London gereist, um Knight zu helfen, die Lücke zu füllen.
Die vier fuhren mit dem Fahrstuhl in Hooligans Labor ein Stockwerk tiefer. Jack blieb mit Knight, der nicht so schnell gehen konnte, ein Stück zurück. » Gute Arbeit mit Lancer«, lobte er. » Seinen Arsch zu retten, meine ich.«
» Stets zu Diensten«, erwiderte Knight nur.
» Er war dankbar und sagte, ich sollte Ihnen eine Gehaltserhöhung geben«, fuhr Jack fort.
Knight
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