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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Vor­sicht, Kenji, Sie ra­sen in die Ener­gie­mau­er hin­ein.«
    Ich dach­te über Han­ni­bals Wor­te nach. Tat­säch­lich war der Plan er­wo­gen wor­den, das Bei­boot zu zer­stö­ren. Es wä­re uns nicht ge­lun­gen. Au­ßer­dem wä­re der Er­folg frag­wür­dig ge­we­sen.
    Nis­hi­mu­ra stopp­te den Wa­gen. Wir wa­ren jetzt so weit von der »1418« ent­fernt, daß sie als De­ckung nicht mehr in Fra­ge kam. Das so­gh­mo­li­sche Bei­boot wur­de von un­se­rer Or­tung ein­wand­frei er­faßt.
    Man ver­zich­te­te je­doch auf einen Be­schuß; al­ler­dings nicht frei­wil­lig! Der Ro­bot­kom­man­deur schi­en Ord­nung in die An­ge­le­gen­heit brin­gen zu wol­len. Dicht ne­ben un­se­rem Fahr­zeug war ei­ne flim­mern­de Mau­er ent­stan­den.
    »Man ach­tet auf un­ser Wohl«, spöt­tel­te Han­ni­bal. »Sieh dir das an! Die So­gh­mo­ler wer­den auf der an­de­ren Sei­te an­ge­hal­ten. Jetzt stei­gen sie aus. Ich bin neu­gie­rig, was sich Mae­rec-Taarl noch ein­fal­len läßt. Bis jetzt hat­te er nur Pech.«
    Wir si­cher­ten den Wa­gen, stell­ten den Druck­aus­gleich her und kon­trol­lier­ten un­se­re Kampf­an­zü­ge, die gleich­zei­tig erst­klas­si­ge Raum­mon­tu­ren dar­stell­ten.
    Die Frem­den tru­gen an­de­re Kom­bi­na­tio­nen. Auf den Brust­stücken er­kann­ten wir das Son­nen­sym­bol des Mars.
    Kom­bi­na­tio­nen die­ser Art hat­ten wir in der Mond­stadt Zon­ta in vie­ler­lei Aus­füh­run­gen ge­fun­den und stu­diert. Sie wa­ren für un­se­re Zwe­cke viel zu klein ge­we­sen, sonst hät­ten wir sie al­lein we­gen der groß­ar­ti­gen Le­bens­er­hal­tungs­sys­te­me ge­gen un­se­re Kon­struk­tio­nen aus­ge­tauscht. Wie wa­ren die fast men­schen­großen So­gh­mo­ler zu ih­ren Aus­rüs­tun­gen ge­kom­men?
    Nis­hi­mu­ra schi­en mei­ne Ge­dan­ken zu ah­nen.
    »Die Raum­an­zü­ge sind Nach­bau­ten nach mar­sia­ni­schem Vor­bild. Wahr­schein­lich hat man die Sys­te­me von ech­ten Aus­rüs­tun­gen über­nom­men. Ob das ein­wand­frei funk­tio­niert? Auf die Idee wa­ren un­se­re Ex­per­ten auch ge­kom­men, aber wir hat­ten Schwie­rig­kei­ten mit dem Ma­te­ri­al­ver­bund. Die mar­sia­ni­schen Le­gie­run­gen ha­ben sich nicht ein­mal dau­er­haft kle­ben las­sen. Wie ha­ben die So­gh­mo­ler das ge­macht?«
    Ich ver­zich­te­te auf ei­ne Ant­wort. Wäh­rend wir aus­stie­gen, jag­ten zahl­rei­che neue Ide­en und Mög­lich­kei­ten durch mein Ge­hirn.
    »Kenji, sitzt Ihr An­ti­tron­helm rich­tig?« er­kun­dig­te ich mich be­un­ru­higt. Aus dem Wa­gen der So­gh­mo­ler fuhr ei­ne an­ten­nen­ar­ti­ge Kon­struk­ti­on her­vor.
    Er nick­te be­ru­hi­gend. Hin­ter der Breit­sichtschei­be sei­ner Kopf­um­hül­lung be­merk­te ich den eng­an­lie­gen­den An­ti­tron­helm. Die Elek­tro­den wa­ren mit sei­ner Schä­del­haut ver­bun­den und auf sei­ne in­di­vi­du­el­len Schwin­gun­gen jus­tiert.
    Wir schrit­ten vor­sich­tig auf den Ener­gie­schirm des »Ve­nus­geis­tes« zu. Die vor uns auf­ra­gen­de Wand wur­de im­mer ge­wal­ti­ger. Wir konn­ten sie längst nicht mehr mit den Bli­cken er­fas­sen.
    Hin­ter der durch­sich­ti­gen, tür­kis­far­be­nen Mau­er ent­deck­ten wir die glei­che Land­schaft wie über­all auf der Ve­nus.
    Ki­ny rief an.
    »Mae­rec-Taarl steht mit sei­nem Schiff in Hy­per­dim­ver­bin­dung. Wir kön­nen nur den Ener­gie­ge­halt an­mes­sen. Die Sen­dung selbst ist so haar­scharf ge­bün­delt, daß sie nicht auf­ge­fan­gen oder ge­stört wer­den kann. Das läßt Do­gen­dal aus­rich­ten.«
    Ich nick­te un­will­kür­lich. In dem Au­gen­blick war ich si­cher, ei­ne wei­te­re Schlacht ge­won­nen zu ha­ben.
    Sei­nen Groß­ko­da­tor hat­te Mae­rec-Taarl na­tür­lich auf dem Schwe­ren Kreu­zer zu­rück­las­sen müs­sen; aber er muß­te ihn ir­gend­wie be­die­nen! Da­zu war zwangs­läu­fig ein Nach­rich­ten­ge­rät auf Hy­per­dim­ba­sis er­for­der­lich. Auf nor­ma­le Fre­quen­zen hät­te der Ko­da­tor be­stimmt nicht rea­giert.
    Das war auf­schluß­reich! Ich konn­te mei­nen Be­fehls­ge­ber in die Hand neh­men oder in der Ta­sche auf­be­wah­ren. Al­ler­dings be­saß er bei wei­tem nicht die

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