Privileg Venusgeist
kämpferische Qualitäten zu bieten hatte. Kenji Nishimura war Weltmeister im olympischen Schnellfeuerschießen und Weltmeister im Judo. Sein scharfer Verstand war ebenso wichtig wie seine großen medizinischen Fähigkeiten. Wenn jemand verletzt wurde, war es vorteilhaft, einen Arzt in der Nähe zu haben.
Maerec-Taarl hatte sich seine beiden Begleiter ebenfalls gut ausgesucht. Wahrscheinlich hatte er bei der Auswahl größere Schwierigkeiten gehabt als wir.
Boris Petronko hatte das Kommando über die »1418« übernommen. Er sollte weiterhin das Intelligenzwesen vom Planeten Moohrko spielen und alle Videoanrufe entgegennehmen.
Sein Auftritt war ein kleines Schauspiel. Wir planten es ein, um den Soghmoler möglichst weitgehend zu verunsichern und ihm ständig vor Augen zu halten, daß wir nicht zu unterschätzen waren.
Wir begaben uns in die engen Hangarräume und bestiegen den Bodengleiter, den Maykoft schon einmal benutzt hatte. Hannibal schloß die Druckkuppel, und Nishimura überprüfte die Geschützkontrollen. Auf den kleinen Bildschirmen war die Zentrale unseres Schiffes zu sehen.
Die Triebwerke liefen; alle Schutzschirme waren aufgebaut. Das soghmolische Boot stand etwa vier Kilometer entfernt am Ende des großen Landefeldes. Auch dort hatte man die Schutzschirme aufgebaut.
»Ich komme zu keinen neuen Ergebnissen, Sir«, meldete sich Kiny. »Von einem hypnosuggestiv wirksamen Gerät ist nichts zu spüren. Ich nehme allerdings an, daß die Soghmoler über eine solche Maschine verfügen. Vorsicht!«
Vor uns glitten die Schleusentore auf. Das Antigravitationsfeld erfaßte uns und senkte den Gleiter auf den Boden herunter. Kaum hörbar sprang das Triebwerk an.
Nishimura steuerte den schüsselförmigen Wagen. Wir umrundeten die »1418«, benutzten sie wegen eines eventuellen Feuerüberfalls als Deckung und fuhren auf den Punkt in der Energiemauer zu, die ich Maerec-Taarl beschrieben hatte.
»Okay, gut so«, drang Allisons Stimme aus dem Videogerät. »Ich habe das Ergebnis über den Landeplatz. Die hellrote Färbung gibt mir zu denken. Ich bin sicher, daß unser Venusgeist seine vorgelagerten Hafenanlagen je nach Wichtigkeit markiert. Die rote Farbe war für den Mars die bedeutsamste. Entweder stehen wir auf einem besonders gefährdeten Platz, was ich nicht annehme, oder auf dem Gelände für bevorzugte Besucher. Sie sollten sich darauf einrichten.«
Ich winkte ihm zu.
»Verstanden, Doc. Kommen unsere Freunde bereits?«
»Sie verlassen soeben das Boot. Sie wollten es nach der Ausschleusung übrigens abheben.«
»Aha! Was habe ich gesagt?«
»Na ja, Sie scheinen richtig vermutet zu haben. Wenn es Maerec-Taarl gelungen wäre, Sie mitsamt dem schwachgeschützten Gleiter in Asche zu verwandeln, dann …«
»… dann hätte er jetzt schon gewonnen«, vollendete ich den Satz. »Er weiß mit Sicherheit, daß ich den Kodator am Körper trage. Allison, die Gefahr haben wir überwunden. Konnten Sie fremdartige Impulse feststellen?«
»Ja, ich«, meldete sich Dogendal. Er erschien auf einem anderen Bildschirm. »Das Landungsboot wurde gewaltsam am Start gehindert. Es sieht danach aus, als hätte der Großroboter das soghmolische Vorhaben erkannt. Das scheint er nicht zu dulden.«
Hannibal nickte derart heftig, daß er mit der Stirn gegen die innere Polsterkante seines Druckhelms schlug. Er unterdrückte eine Verwünschung.
»Dadurch ist Ihnen und anderen schlauen Herren hoffentlich klargeworden, warum wir nicht auf Ihre Vorschläge eingegangen sind. Wenn wir das Boot angegriffen hätten, wäre es uns ähnlich ergangen.
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