Privileg Venusgeist
Solange dessen Impulsfronten auf unseren privilegierten Venusgeist einhämmern, haben Sie mit dem Taschenkodator keine Chance.«
Ich schaute ihn amüsiert an.
»Nanu, Framus, Sie zeigen ja Talent. Meinen Sie damit den Robotkommandeur?«
»Wen sonst. Er ist der Geist der Venus; allerdings einer von der Sorte, der sich nur durch handfeste Argumente der positronischen Technik überzeugen läßt. Dann wird er dienstbar, vorher nicht.«
»Framus, Sie sind ein großartiger Wissenschaftler, aber über solche Dinge sollten Sie nicht zu lange nachdenken. Maerec-Taarl schätzt einige Gegebenheiten falsch ein. Daraus resultieren weitere Fehler.«
Er winkte unwirsch ab und suchte nach seinem durchweichten Taschentuch.
»Benutzen Sie eine der Luftduschen«, riet Maykoft. »Woher nehmen Sie eigentlich diese Schweißfülle?«
Allison beachtete ihn nicht. Er ging auf den Kompaktrechner zu und begann Daten einzuspeichern.
»Ohne die Zerstörung des Großkodators gelingt nichts!« behauptete er störrisch. »Sie können austüfteln, was Sie wollen. Hören Sie, ich bin doch kein Schwachkopf! Wenn Sie mir verraten, wie Sie an das Gerät herankommen wollen, kann ich Ihnen garantiert weiterhelfen. Also, wie wollen Sie in den Schweren Kreuzer vordringen? Per Transmitter? Soll ich mich zusammen mit Nishimura um unser Kleingerät kümmern? Wollen Sie einen Sprung riskieren?«
»Wirklich nicht. Lassen Sie die Finger davon. Der Transmitter würde uns mitsamt der ›1418‹ um die Ohren fliegen.«
»Aber – wie wollen Sie in den Kreuzer hineinkommen? Maerec-Taarl denkt nicht daran, Sie einzuladen. Den Fehler seiner beiden Kollegen wird er auf keinen Fall wiederholen.«
Ich nickte ihm zu, legte mich auf ein Konturlager und schloß die Augen.
»Das will ich hoffen. Allison, müssen Sie eigentlich immer so laut sein? Wir könnten eine Stunde Schlaf gebrauchen, Boris, sorgen Sie bitte für Ruhe an Bord.«
8.
Das Beiboot des KASHAT-Kreuzers war fast so groß wie unsere »1418«, besaß allerdings keinen kugelförmigen Rumpf.
Es glich eher einer Flunder und war daher an Bord eines großen Schiffes gut mitzuführen. Die Hangars waren wahrscheinlich platzsparend flach, und die Ausschleusungstore brauchten auch nicht übermäßig groß zu sein.
Hannibal, Kiny und ich hatten einen Para-Verbundblock gebildet und erneut versucht, den Bewußtseinsinhalt der gelandeten Soghmoler zu erfassen. Es war vergeblich.
Dagegen konnten emotionelle Empfindungen schwach geortet und – wie es schien – durch die gewonnenen Erfahrungen auch annähernd ausgewertet werden.
Maerec-Taarl war gekommen, um zu betrügen; mehr noch – er wollte töten! Seine unterschwellige Empfindungsfront lag vor uns. Er beherrschte sich mühevoll und empfand es als unfaßbar, daß er uns und unser Schiff nicht bezwingen konnte. Ferner schien er intensiv darüber nachzugrübeln, warum ihm ein Fehlschlag nach dem anderen unterlaufen war.
Kiny saß schweigend im Hintergrund der Zentrale. Sie trug ebenfalls einen Kampfanzug, aber sie sollte in der »1418« zurückbleiben. Wir brauchten sie dringend als Nachrichtenübermittlerin.
Ihre großen, dunklen Augen schimmerten wie unergründliche Seen. Sie konzentrierte sich vollkommen auf ihre Aufgabe.
Wir hatten mit dem Soghmoler abgesprochen, uns nahe der Energiemauer zu treffen. Jede Gruppe sollte aus drei Teilnehmern bestehen.
Ich hatte lange überlegt, wen ich als dritten Mann mitnehmen sollte. Hannibal zählte selbstverständlich zum Kommando. Schließlich war unsere Wahl auf den starken, hochtrainierten Japaner gefallen, der außer seinem Fachwissen beachtliche
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