Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
für die Schere zwischen dem Prekariat und der künftigen Mittelschicht.
Empowerment aller Weltenbewohner
Vernunft und Bildung entlang unseres IQ sind zu wenig. Professionalität ist Thema dieses Buches. Im Amerikanischen gibt es das Wort Empowerment, das, wie ich finde, auch gut ausdrückt, was wir zusätzlich zur Vernunft noch brauchen.
Ich habe alle Wörterbücher (Wörterbuch der deutschen Sprache, Brockhaus, Muret-Sanders, Collins, Langenscheidt) auf meinem Laptop, aber sie sind schon 10 Jahre alt. Empowerment kennen sie nicht. Dafür gibt es Einträge in der Wikipedia für dieses Wort, auch in der deutschen!
Ich zitiere aus dem deutschen Eintrag zum »deutschen« Wort Empowerment:
Mit Empowerment bezeichnet man Strategien und Maßnahmen, die geeignet sind, den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung im Leben von Menschen oder Gemeinschaften zu erhöhen und die es ihnen ermöglichen, ihre Interessen (wieder) eigenmächtig, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu vertreten und zu gestalten. Empowerment bezeichnet dabei sowohl den Prozess der Selbstbemächtigung als auch die professionelle Unterstützung der Menschen, ihr subjektives Gefühl der Macht- und Einflusslosigkeit (powerlessness) zu überwinden und ihre Gestaltungsspielräume und Ressourcen wahrzunehmen und zu nutzen. Wörtlich aus dem Englischen übersetzt bedeutet Empowerment »Ermächtigung« oder Bevollmächtigung.
Der Begriff Empowerment wird auch für einen erreichten Zustand von Selbstverantwortung und Selbstbestimmung verwendet; in diesem Sinn wird im Deutschen Empowerment gelegentlich auch als Selbstkompetenz bezeichnet.
Der Begriff Empowerment entstammt der amerikanischen Gemeindepsychologie und wird mit dem Sozialwissenschaftler Julian Rappaport (1985) in Verbindung gebracht.
Und zum Vergleich der Anfang des Artikels aus der amerikanischen Wikipedia:
Empowerment refers to increasing the spiritual, political, social, or economic strength of individuals and communities. It often involves the empowered developing confidence in their own capacities.
Empowerment bezeichnet also sowohl den Prozess der Ertüchtigung des Menschen als auch das Ergebnis, so wie das biblische Wort Schöpfung einerseits wie »Geschöpf« und andererseits als »Akt des Schöpfens« verstanden werden kann (Gottes Wort »und macht euch die Schöpfung untertan« ist in diesem Sinne nicht eindeutig).
Wir alle müssen professionell oder auch »empowered« werden – wir alle! Natürlich bezieht sich heute der Aufruf zum Empowerment vor allem auf Randgruppen (»Marginalized People«), aber auch auf unterdrückte Völker oder kulturell nicht gleich behandelte Menschen (z.B. »Frauen ins Topmanagement und auf die Lehrstühle!«).
Spüren Sie nicht auch, dass eine große Veränderung in der Luft liegt? Ich glaube, wir müssen zunächst mit einem neuen Menschenbild durchstarten, das schreibe ich ja nun schon lange an jede Wand.
Sind wir X-Menschen oder Y-Menschen?
Die Theorie der X- und Y-Menschen habe ich auch schon in meinem Buch AUFBRECHEN! skizziert. Ich habe dort dargestellt, dass ein Aufbruch in eine Wissensgesellschaft nur geschafft werden kann, wenn wir uns aktiv entschließen, Menschen anders zu sehen. Wir können Menschen nicht zu Professionals erziehen, wenn wir sie wie Unmündige nur durch Prüfungen prügeln. Ein Professional ist immer auch ein Charakter . Aber wir hören so oft im Leben Worte des »Prügelns«!
»Ich muss die Schüler zum Jagen tragen.« – »Meine Mitarbeiter sind satt und träge, ich kann nur Tritte verteilen.« – »Menschen hören auf zu arbeiten, wenn sie genug zu essen haben.« – »Was du nicht kontrollierst, wird nicht gemacht!« – »You get what you inspect.« – »What you can’t measure, you can’t manage.«
Auf der anderen Seite thront oben, an der Spitze der maslowschen Bedürfnispyramide, der sehnlichste Wunsch des Menschen nach selbstverwirklichendem Streben. Ja, was denn nun? Treibt uns die Sehnsucht, etwas beizutragen? Oder werden wir nur unter der Peitsche die Galeere rudern?
Theorie X und Theorie Y von McGregor
Der MIT-Professor Douglas McGregor präsentierte 1960 in seinem Buch The Human Side of Enterprise zwei einschneidend verschiedene Grundauffassungen vom Menschen an sich. Er nannte diese beiden Auffassungen Theorie X und Theorie Y. McGregor wollte mit dem Werk gegen das Bild der Theorie X Protest einlegen und für die Theorie Y plädieren. Theorie X war damals die im Management herrschende Auffassung
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