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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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plötzlich.
    Marauder hob das Kinn. »Was geht dich das an, ey?«
    Chris’ Muskeln spannten sich an. Weder er noch Mike waren bewaffnet, und Marauder schien hartgesotten genug, ihnen in einem offenen Kampf Probleme zu bereiten. Er sah aus dem Augenwinkel zu Mike hinüber, konnte aber keine Anzeichen von Gewaltbereitschaft ausmachen.
    »Reine Neugier«, sagte Mike träge. »Fragte mich nur, was für ’ne bescheuerte Truppe das wohl ist, die ihre Soldaten mit dem Stoff so kurz hält.«
    Marauder setzte sich gerade. »He, Vogelschiss, willste mich anpissen, oder was?«
    »Du kapierst nicht.« Mike Bryants Stimme war geduldig. »Ich bin ein Anzugträger. Ich repräsentiere das Establishment. Wenn ich dich anpissen wollte, wärst du im Gefängniskrankenhaus und würdest der Gesellschaft eine deiner Nieren spenden, und deine Mama säße zwangsgeräumt auf der Straße und müsste jede Menge Schwänze blasen, um deine Nachbehandlung zu bezahlen. Setz dich wieder hin.«
    Der Gangsta war aus seinem Sessel gesprungen. Unterwegs hatte er eine Klinge zwischen den Fingerknöcheln seiner rechten Hand hervorgezaubert. Er schwang sie durch die Luft.
    »He, leck mich, Vogelschiss.«
    »Das da würd ich an deiner Stelle auch wegstecken. Wenn du mich anrührst, lass ich deine Scheißhütte mit ’nem Bulldozer plattmachen. Das garantier ich dir.«
    Marauder schwankte, die ganze Körpersprache zeugte von seinem Zorn. Hätte Mike sich ebenfalls aus seinem Sessel erhoben, wäre der Gangsta bereits auf ihn losgegangen, vermutete Chris.
    »Ernie, tu das Scheißding weg, bevor ich es dir abnehme.« Troy war mit einem Tablett voller Gläser und Flaschen und einem aufgebrachten Gesichtsausdruck hereingekommen. »Was glaubst du, wo du bist, in der Carlton Arms Loungebar? Das hier ist mein Scheißzuhause, benimm dich gefälligst.«
    »Ernie?« Ein breites Grinsen erleuchtete Bryants Gesicht. »Ernie?«
    »Das gilt auch für dich, Mike. Du solltest es besser wissen.« Troy nickte dem Gangsta zu, der sich abwandte und das Messer verschwinden ließ. Er ließ sich auf die vordere Kante des Sessels nieder. Chris fühlte, wie die Spannung aus seinen Gliedern sickerte, und atmete erst einmal durch. Mike inspizierte die Fingernägel seiner rechten Hand. Troy Morris hatte noch nicht einmal das Tablett abgestellt.
    »Schon besser.«
    »Du willst ’n Schwarzer sein«, grummelte Marauder schwächlich. »Wenn du’s dauernd mit denen hältst, wirste selbst Vogelschiss.«
    »Ah, halt die Luft an.« Troy sah gar nicht mehr in seine Richtung. Er reichte die Drinks herum und stellte das Tablett auf einem Couchtisch ab. Machte es sich mit einem eigenen Whisky auf dem verbliebenen Sessel bequem und fuhr einen Arm aus. »Dieser hervorragende Vertreter unserer Londoner Jugend hat etwas zu erzählen. Ich hab ihm gesagt, dass ihr ihn dafür belohnen würdet.«
    »Nun…« Mike sah zur Decke hinauf. »Scheint mir recht und billig. Lass hören, Ernie.«
    Eine mürrische, hasserfüllte Pause entstand. Alle sahen Marauder an.
    »Kostet aber was«, sagte er schließlich, Chris anblickend.
    »Zweihundert«, sagte Chris. »Versprochen. Vielleicht auch mehr, wenn es mir gefällt.«
    »Gefallen wird’s dir überhaupt nicht«, spottete der Gangsta. Er schien seine Selbstsicherheit zurückzugewinnen. »Du bist Faulkner. Wusst ich, weil ich dich in der Glotze gesehen hab. Voll der populäre Fahrer und so, alles klar. Tja, ist aber wohl so, dassde so scheißpopulär denn doch nicht bist. Ist wohl so, dass jemand findet, du bist ’n Scheißverräter.«
    Chris fühlte, wie seine Gedärme vereisten. »Sprich weiter.«
    Marauder nickte. »Yeah, so isses. Die Crags-Posse hat ’n Auftrag gekriegt. Klaut ’n Wagen, setzt ’n Killer hinters Steuer. Jemand hat fünfzig Riesen ausgespuckt, um dich abzuservieren.«
    »So viel ist das nicht.«
    »In den Crags schon, Mike«, sagte Troy düster. »Wenn du zu Iarescu gehst, kannst du einen Auftragskiller für einen, anderthalb Riesen bekommen. Vielleicht fünf, wenn sie in die Stadt reinmüssen.«
    »Na ja, Unkosten.« Mike gestikulierte. »Den Wagen klauen.«
    Marauder grinste wieder spöttisch. »War gar nicht geklaut, Vogelschiss. Der Typ wusste, dass sie kommen. Iarescu hat ’n Elektromann und ’n Datenfreak nach Kilburn geschickt, um an dem Wagen rumzumachen, zwei Tage bevor sie ihn dann geholt haben. Blöde Anzugheini wusste Bescheid, Mann, die haben ihn bezahlt.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte ihn

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