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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Chris.
    »Überläufer. Ich bin bei den Gold Hawks…«
    Mike Bryant warf die Hände in die Luft. »Wieso war denn das eben noch so ein großes Scheißgeheimnis, wenn du’s jetzt erzählst, als wär’s nichts? Scheiß…«
    »Mike, halt die Klappe.« Chris sah den Gangsta aufmunternd an. »Ja, die Gold Hawks. Und?«
    Marauder zuckte die Achseln. »Wie gesagt, Überläufer. Der Elektromann, der ist rübergekommen. Er ist schwarz, die Crags sind ’ne Vogelschissgang, haben ihn überhaupt nur akzeptiert, weil er technisch was draufhatte. Er hat jetzt ’ne neue Freundin in Acton, da passt es ihm, von Iarescu wegzukommen. Hat mir diesen Scheiß vor ’n paar Tagen erzählt. Ich wusste, dass Troy rumgefragt hatte, also… So eben.«
    Troy beugte sich vor. »Jetzt erzähl ihnen mal, was der Elektromann mit dem Wagen gemacht hat.«
    »Yeah. Meinte, sie hätten ’nen Frequenzblockierer eingebaut.«
    Chris und Mike sahen sich an. »Einen was?«
    »Der Elektro wusste nicht viel darüber.« Marauder schien sich in seiner Rolle als Geschichtenerzähler einzurichten. »Der Datenfreak hat die meiste Arbeit gemacht. Hat ihm anscheinend erzählt, es wäre ein System, um irgendeine Art Alarm auszutricksen. Sehr teuer, meinte er. Iarescu hat es ihm speziell zukommen lassen.«
    Chris nickte vor sich hin. »Hm. Mike? Glaubst du mir jetzt?«
    »Scheiße.« Mike sprang auf die Füße. Marauder zuckte ein wenig, aber Bryant stand schon längst am Fenster, starrte nach draußen. »Scheißdreck.«
    »Du sagtest, jemand glaubt, dass ich ein Verräter bin.« Chris konzentrierte sich ganz auf den Gangsta. Er musste einfach fragen. »Was soll das bedeuten? Wer hat es dir gesagt? Der Elektromann?«
    »Klar. Iarescu hat sich lang und breit drüber ausgelassen, wie die Anzugträger sich gegenseitig verraten. Dass dieser Faulkner kein Mannschaftsspieler ist, nicht richtig dazugehört, und deshalb sollte er umgenietet werden.«
     
    »Chris, es könnte sein, dass Iarescu einfach nur sein eigenes Loyalitätsgefüge stabilisieren will. Seht her, wie viel besser wir sind als diese Scheißanzugträger. Hauen sich bei jeder Gelegenheit gegenseitig in die Pfanne. Nicht wie wir, wir halten zusammen, und ich bin der beste Boss, den ihr je hattet. Jemand von außerhalb der Firma, der auf der entsprechenden Ebene operieren kann, könnte sich die Abstandsfrequenzen des Saabs beschafft haben. Lloyd Paul. Nakamura vielleicht. Jeder von denen wäre in der Lage, die Information zu kaufen.«
    »Ich glaube das nicht.«
    Draußen wurde es dunkel. Um sie herum türmten sich die Gebäude des Finanzviertels auf, als Mike den BMW durch verlassene Straßen in Richtung Shorn-Block steuerte. Die meisten Lichter in den Bürotürmen waren erloschen, und die ganze Gegend hatte etwas von einer Geisterstadt. Die Leere des zu Ende gehenden Sonntags, wie der letzte Tag eines bestimmten Zivilisationszyklus, der nun zum Abschluss kam. Chris spürte, wie ihm der Frost wieder in die Knochen sickerte.
    »Warum sollten sie es auf diese Weise machen, Mike? Das ergibt doch keinen Sinn. Warum sich auf einen billigen Auftragskiller verlassen statt auf ihre eigenen Fahrer? Wenn’s zu einer neuen Ausschreibung kommt, können sie die besten gegen mich aufbieten, die sie haben.«
    »Nicht, wenn sie den Trick mit dem Blockierer anwenden wollen. Die Normkontrollinstanzen würden sich an sie hängen wie ’ne Nutte auf Crack. Es gäbe Geldstrafen, dass sie gleich Bankrott anmelden können.«
    »Genau.« Chris schüttelte den Kopf. »Für einen großen Konzern lohnt es sich nicht, um eines einzelnen Fahrers willen die Regeln zu brechen. Nicht, wenn kein Geld drinsteckt.«
    »Dann war es vielleicht was Persönliches. Mitsue Jones’ Familie oder so.«
    »Für die gilt das Gleiche, Mike. Sie verlieren die Versicherung, die Pension, die Hinterbliebenenvergütung. Ach was, die würden sogar ins Gefängnis wandern. Nakamura würde sie fallen lassen wie einen heißen Hundeschiss, und ohne Firmenschutz müssten sie damit rechnen, dass Shorn sie umlegen lässt, um ein Exempel zu statuieren.«
    »Falls sie erwischt würden. Und Rache ist ein starkes…«
    »Glaubst du, das weiß ich nicht, verdammt? Ich…« Chris zügelte sich, entsetzt darüber, was er gerade hatte preisgeben wollen. »Das sind haltlose Spekulationen, Mike. Wie viele Familien von Leuten, die du zu Klump gefahren hast, wollten dir hinterher ans Leder?«
    »Keine, aber…«
    »Richtig. Keine. So laufen die Dinge eben, Mike. Die

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