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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeit überbrückend, bis die große Chance kommen würde. Ich bin nach Kopenhagen gegangen, weil ich gerne bei den Piratensendern in Christiana arbeiten wollte. Stattdessen bin ich dann im dänischen Porno gelandet. Das war einfacher, es bot viel mehr Arbeitsmöglichkeiten als der Piratenfunk und wurde besser bezahlt. Es dauerte ein paar Jahre, war seltsam und fremd und hat mir vielleicht ein paar Dinge über mich selbst gelehrt, die ich sonst nicht erfahren hätte. Und ich habe eine Menge Geld gespart. Das war’s, Ende der Geschichte. Und… mit Happy End, ja, durchaus.«
    »Aber du musst dieses Zeug rauchen, um darüber reden zu können.«
    Wieder der fragende Blick. »Chris, nun mach mal halblang. Willst du mir erzählen, du hättest ein moralisches Problem mit meiner zehn Jahre zurückliegenden Karriere als Pornopüppchen? Für jemanden, der im internationalen Finanzwesen arbeitet, ist das ganz schön dreist.«
    »Ich hab kein Problem damit. Und ich dachte, dass du auch kein Problem mit dem hättest, was ich tue.« Ein Funken Bosheit flammte auf. »Eigentlich dachte ich sogar, dass es dich scharf macht.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Was?«
    »Na sicher. Du hast es mit Mike Bryant getrieben, jetzt treibst du es mit mir. Sehen Sie die Verbindung, meine Herrschaften? He, ich beschwer mich ja gar nicht, Liz, aber denk doch mal selber drüber nach, was dich antreibt. Das hier ist doch eine Beifahrersitzpassion, wie sie im Buche steht. Seien wir doch ehrlich.«
    Sie richtete sich abrupt auf, klopfte Asche von ihrem Joint. »Ja, das ist eine gute Idee, Chris. Seien wir mal ehrlich. Wenn du ein Problem mit mir hast, hättest du mir ja nicht nachzusteigen brauchen.«
    »Ich wäre dir nachgestiegen?« So viel Ungerechtigkeit verschlug ihm den Atem. Es war wie bei den Streitereien mit Carla, das Gleiche wieder von vorn. Ein Springquell geronnener Kränkungen brach sich Bahn. »Wenn ich mich recht erinnere, war es ja wohl umgekehrt. Auf Troys Party. Nach der Party, im Regimewechsel. Da hast du mich extra hinbestellt.«
    »O ja, na, dann hättest du mir vielleicht nicht die Kopie mit den norwegischen Flugdaten deiner Frau schicken sollen. Denn weißt du, Chris, das sah nach einer verdammt offenkundigen Einladung aus.«
    Der Schock ließ ihn regungslos innehalten. Sie bemerkte es, ließ sich wieder auf die Matratze sinken, das Gesicht noch verspannt vor Ärger.
    »Was ist?«
    »Ich… Liz, ich habe dir nichts geschickt.«
    »Ach ne.«
    »Nein, hör zu, verdammt.« Er streckte beide Hände nach ihr aus. Sie wehrte ihn ab. Starrte aus dem Fenster. »Ich habe dir nichts dergleichen geschickt. Ich wusste doch gar nicht, dass Carla nach Tromsö geflogen war, hatte es erst ungefähr eine Stunde, bevor du anriefst, erfahren. Irgendjemand treibt ein Spielchen mit uns, Liz.«
    Ihr Blick fand zögernd zu ihm zurück. Ohne dass sie dabei den Kopf drehte. Ihr ganzer Körper verschloss sich vor ihm, alle Gliedmaßen waren abweisend ineinander verschränkt.
    »Ich bin kein Fahrergroupie, Chris.«
    »Okay.« Er hob beschwichtigend die Hände. »Okay, du bist kein Fahrergroupie. Ganz wie du willst. Aber ich sage dir, ich habe dir zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Flugdaten geschickt. Und du sagst, du hättest mir Donna’s Dominion nicht geschickt. Also – da will uns doch jemand verarschen, oder? Eine andere Erklärung wüsste ich nicht.«
    Und er gewann sie zurück. Glied für Glied, Muskel für Muskel, baute die Anspannung sich ab. Da war der Punkt, den er bei Carla nicht mehr hatte erreichen können, das Versöhnungsorgan sozusagen, verschlissen in jahrelangen emotionalen Scharmützeln. Liz öffnete sich ein wenig, wandte sich ihm zu. Nickte.
    Eine winzige Hoffnungsscherbe ritzte ihn an, gänzlich unvermutet. Ein Prickeln auf der Unterseite der Augen und ein plötzliches Aufwallen in dem Hohlraum, den er in seine eigene Brust gegraben hatte.
    Diesmal, gelobte er sich im Stillen. Dieses eine Mal, diese Frau. Das versaubeutelst du dir nicht.
    Aber da war immer noch diese Hyäne, deren Schattenriss über den abendlichen Horizont seiner Gedanken schlich.
    Und sie gab keine Ruhe.

 
ZWEIUNDVIERZIG
     
     
    Er kam früh zur Arbeit, angetrieben von Zornresten, die immer noch keine klare Ausrichtung hatten. Das Datadown spulte die Liste der angesammelten Anrufe herunter. Ganz oben: Irena Renko, Betreff: brauche Ladung, schnell. Es war nicht das erste Mal in dieser Woche, dass ihm der Name begegnete. Jetzt hatte er die Faxen dicke.
    »Meine

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