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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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behaglicher Raum mit Holzmöbeln und hohen Fenstern auf einer Seite, durch die die Sonne hereinfiel. Auf dem gescheuerten Holztisch, der für drei Personen gedeckt war, standen allerlei Frühstücksprodukte. An der Schmalseite saß ein zweijähriges Kind in einem Hochstuhl und bearbeitete mit Hilfe eines Plastiklöffels einen mit einer nicht näher zu identifizierenden Breimasse gefüllten Teller. Am Fenster, und damit deutlich außerhalb jeglicher Spritzreichweite, trank Mike Bryant Kaffee aus einem Becher und beobachtete seine Tochter mit zärtlichem Gesichtsausdruck. Er hatte ein Mobiltelefon zwischen Ohr und Schulter geklemmt und schien aufmerksam zu lauschen. Er nickte und winkte, als Chris hereinkam.
    »Natürlich haben sie das. Glauben Sie, ich hab mir das nur eingebildet? Wer sagt das? Na gut, geben Sie ihn mir.«
    Bryant deckte die Sprechmuschel mit einer Hand ab.
    »Chris, ruf deine Frau bei der Arbeit an. Sie hat seit acht Uhr heute Morgen den Leuten in der Shorn-Zentrale die Hölle heiß gemacht. Gut geschlafen?«
    Er deutete auf ein Videofon, das neben der Tür an der Wand hing. Chris stellte seinen Kaffee ab, nahm den Hörer und wählte die Nummer aus dem Gedächtnis. Er winkte Ariana zu, die ihn eine Weile schweigend musterte, dann grinste und fortfuhr, in ihrem Frühstück zu mantschen. Bryant wandte sich wieder seinem Gespräch zu.
    »Ja, hier ist Michael Bryant. Nein, ich bin zu Hause, wo ich auch voraussichtlich bleiben werde, bis Sie für ein bisschen mehr Sicherheit auf den Straßen garantieren können. Das ist mir egal. Wir bezahlen euch nicht dafür, dass ihr rumsteht und euch an den Eiern kratzt. Wir waren weniger als drei, schreien Sie mich nicht an, Detective, weniger als drei Kilometer innerhalb der Absperrung. Ja, da haben Sie verdammt Recht, ich habe sie niedergeschossen.«
    Der Bildschirm vor Chris leuchtete auf, und es erschien ein schmieriges, Kaugummi kauendes Gesicht.
    »Yeah, Mel’s AutoFix.« Er hatte jetzt seinerseits Chris auf dem Schirm. »Müssen Sie abgeschleppt werden?«
    »Nein.« Chris räusperte sich. »Könnte ich bitte mit Carla Nyquist sprechen?«
    »Klar. Einen Moment.«
    Hinter ihm setzte Bryant seine Tirade fort. »Sie waren kurz davor, mich und meinen Kollegen mit Macheten in Stücke zu hauen. Was? Na, das überrascht mich nicht. Die wird schon irgendwer später eingesackt haben. Hören Sie, es waren fünf von denen gegen uns beide. Eine richtige, knallharte Gang. Also, wenn ich mich da nicht auf Notwehr berufen kann, dann…«
    Carla erschien, Schmiere auf ihrer Nase verreibend. Trotz der schwarzen Flecken war ihr mürrischer Gesichtsausdruck recht gut zu erkennen. »Was ist denn mit dir passiert?«
    »Äh, ich hab bei Mike übernachtet. Wir hatten ein bisschen, äh…« Er blickte zu Bryant hinüber, der mit zorngerötetem Gesicht seinem eigenen Gesprächspartner lauschte. »Ärger.«
    »Ärger? Bist du…?«
    »Nein, mir geht’s gut.« Chris rang sich ein Grinsen ab. »Hab nur Kopfschmerzen.«
    »Aber warum hast du mich nicht angerufen? Ich war krank vor Sorge.«
    »Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Es war so spät und ich hatte vor, dich sofort heute früh anzurufen. Muss verschlafen haben. Pass auf.« Er wandte sich an Bryant. »Mike, fährst du heute zu Shorn rein?«
    Bryant nickte verdrießlich, deckte erneut die Sprechmuschel ab. »Sieht so aus. Ich muss anscheinend jede Menge Ereignisberichtsbogen ausfüllen. Sagen wir, in einer Stunde?«
    Chris wandte sich wieder Carlas wartendem Gesicht zu. »Ich werde mich in etwa einer Stunde von Mike zum Wagen bringen lassen. Ich hol dich in der Werkstatt ab und erzähl dir dann alles. Okay?«
    »Okay.« Es klang widerwillig. »Aber das sollte schon eine verdammt gute Geschichte sein.«
    »Abgemacht. Übrigens, ich bin verliebt.«
    Mike Bryant warf einen eigentümlichen Blick in seine Richtung.
    Auf dem Bildschirm hatte Carla ihr mürrisches Gesicht behalten. »Ja, ja. Ich auch. Bis vier dann. Und sei pünktlich.«
    Sie griff nach dem Gerät, und das Bild verblasste. Chris hatte gerade noch Gelegenheit, das Ende von Bryants Gespräch zu verfolgen.
    »Ja, dessen bin ich mir bewusst, Detective. Nun gut, wenn ich das nächste Mal auf der Straße angegriffen werde, werde ich ganz bestimmt daran denken. Auf Wiederhören.«
    Wütend klappte er das Handy zu.
    »Arschloch. Das musst du dir mal vorstellen, die Konzernpolizei, unsere Scheißpolizei, will eine Untersuchung darüber anstrengen, ob ich meine Waffe

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