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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben Kränze auf die feindlichen Flugplätze abgeworfen, zum Gedenken an die Männer, die sie gerade getötet hatten. Ergibt das mehr Sinn für dich? Und das ist immerhin weniger als hundertfünfzig Jahre her.«
    »Das war Krieg damals.«
    »Ja.« Chris beherrschte seine Stimme. »Ein Krieg wofür? Um irgendwelche Linien auf der Landkarte zu ziehen. Kannst du im Ernst behaupten, dass diese Männer für irgendetwas halbwegs Sinnvolles kämpften? Etwas, das sinnvoller ist als eine Wettbewerbsausschreibung oder ein Beförderungsduell?«
    »Sie hatten keine Wahl, Chris. Sie haben Kränze abgeworfen, weil sie verabscheuten, was sie tun mussten. Das ist was anderes.«
    Er fühlte seinen Zorn zucken und zappeln wie ein Fisch im Netz: jetzt wurde es wirklich schwer, ihn im Zaum zu halten. Es schien, als wolle Carla ihre Lieblingsnummer abziehen und sie würden in der heiklen Stimmung eines nicht ausgetragenen Streits bei den Bryants eintreffen.
    »Glaubst du, ich hätte eine größere Wahl als die Piloten damals? Glaubst du, mir gefällt das, womit ich mein Geld verdiene?«
    »Ich denke, es gefällt dir besser, als du glauben machen willst.« Carla suchte in ihrer Tasche nach Zigaretten, ein schlechtes Zeichen auf dem Streitbarometer. »Und wenn nicht, dann gäbe es andere Jobs. Andere Firmen. Chris, mit deinen Kenntnissen und Fähigkeiten könntest du hingehen und für die verdammten Ombudsleute arbeiten. Die würden dich nehmen. UNECT oder eine von den anderen. Die Regulativorgane suchen händeringend nach Leuten mit echter Geschäftserfahrung.«
    »Na toll. Du meinst, ich wäre gern ein Scheißbürokrat. Einen auf internationale Sozialdemokratie machen, mit einem Plakat in der Hand und einem Gehalt auf Zonenniveau.«
    »Ombudsleute verdienen viel Geld, Chris.«
    »Wer sagt das?«
    »Meine Mutter war mit einigen Leuten von der UNECT in Oslo bekannt. Die Außendienstleute von denen fahren annähernd zweihunderttausend im Jahr ein.«
    »Nicht schlecht für einen Scheißsozialisten.«
    »Na schön, Chris.« Es kam kalt und glatt, eine Variante ihres Zorns, die er mehr verabscheute als jedes Geschrei. »Vergiss die Scheißombudsleute. Du könntest einen Job bei jeder anderen Investmentfirma in der Stadt bekommen.«
    »Jetzt nicht mehr.« Er zog die Schultern hoch, während er das sagte. »Hast du eine Vorstellung, was Shorn bezahlt hat, um mich von Hammett McColl loszueisen? Und was sie tun würden, um diese Investition abzusichern?«
    »Würden dir glatt die Beine brechen, wie?«
    Der Spott tat weh, nicht zuletzt deshalb, weil er klang wie etwas, das Mel in trauter Werkstattrunde von sich geben würde. Eifersucht blitzte auf. Er verbarg sie und rang um Gelassenheit.
    »Meine nicht, nein. Aber es würde bekannt werden, Carla. Jede Headhunter-Firma wüsste, dass sie die Finger von mir zu lassen hätte. Und wer sich nicht daran hielte, den würde man aufgeknüpft unter der Blackfriars Bridge finden.«
    Rauch schoss aus ihrem Mund. »Jetzt hör aber auf.«
    »Nein? Dann erinnerst du dich also nicht an Justin Gray?«
    »Das war Benzinmafia.«
    »Ja klar. Ein Anwerbungsberater mit einer Wohnung in Knightsbridge und einem Haus in St. Albans hat natürlich nichts Besseres zu tun, als sich mit diesen Clowns einzulassen. Das haben wirklich alle geglaubt.«
    »Einen Anzug zu tragen macht dich nicht klug, Chris. Es macht dich nur gierig.«
    »Danke sehr.«
    »So habe ich es nicht gemeint, das weißt du genau.«
    »Hör zu. Zwei Wochen vor seinem Tod hat Gray daran mitgewirkt, zwei Spitzenmanager im Bereich Zukunftstechnologie von Shorn weg zu Calders UK zu lotsen. Der Polizei hat er berichtet, er habe, während der Deal eingefädelt wurde, ständig Morddrohungen erhalten. Praktischerweise wurde dem aber nicht nachgegangen.«
    »Das sind doch Kneipentischgespinste, Chris. In Wirklichkeit war es reiner Zufall.«
    »Ganz wie du willst. Gray ist aber nicht der Einzige. Da gab es auch noch den Typen, den man letztes Jahr tot in seinem Swimmingpool in Biarritz gefunden hat. Und noch einer zwei Jahre vorher bei einem Autounfall. Irrtümliche Duellforderung, hat es geheißen, als wenn das alle naselang passieren würde. Ich glaube es nicht, Carla. In den letzten fünf Jahren gab es mindestens ein Dutzend Personen aus der Headhunter-Branche, die zufällig gerade in der Zeit getötet oder verletzt wurden, als sie Führungspersonal von Shorn wegzulocken versuchten.«
    »Warum wolltest du dann für sie arbeiten?«, fauchte sie.
    Chris zuckte die

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