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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Achseln. »Gab ’ne Menge Geld dafür. Weißt du das nicht mehr?«
    »Wir brauchten es nicht.«
    »Zu dem Zeitpunkt brauchten wir es nicht. Heutzutage heißt das gar nichts. Man kann überhaupt nicht genug in Reserve haben. Außerdem sind die von Shorn nicht die Einzigen, die unsanft mit den Abwerbern umgehen.« Ein leises Lächeln schlich sich klammheimlich auf sein Gesicht. »Sie sind nur konsequenter als die meisten anderen. Eher bereit, es auf die Straße zu tragen, und schneller beim Gasgeben, wenn es so weit ist. Ein tafferer Verein eben, das ist alles.«
    »Ja, und das ist es auch wirklich, nicht wahr, Chris.« Ihre Stimme war eisig – sie hatte das Lächeln wohl bemerkt. »Es war nicht das Geld, es war der Ruf, das Image. Du wolltest unbedingt zum taffen Verein gehören. Wolltest dich unbedingt mit ihnen messen.«
    »Ich will nur eines sagen: Wenn du von einer Wahl sprichst, dann blicke den Tatsachen ins Auge. Sei realistisch. Was für eine realistische Wahl hätte ich denn?«
    »Man hat immer die Wahl, Chris. Jeder.«
    »Ach ja?« Jetzt ließ er seinem Ärger doch die Zügel schießen.
    »Sag mal, hast du mir überhaupt zugehört, Carla? Welche Wahl habe ich denn, verdammt?«
    »Du könntest kündigen.«
    »Oh, gute Idee.« Diesmal war ein Knick in seiner Stimme, der sich nicht ausbügeln ließ. »Dann könnten wir in die Zonen ziehen und da leben. Und wenn deinem Vater wieder mal die Zwangsräumung droht, weil er seine Schulden nicht bezahlt, dann wären wir einfach arm und hilflos und könnten allenfalls noch seine Sachen von der Straße sammeln, wo sie dann nämlich landen würden. Vielleicht würde dir das besser gefallen.«
    Carla klopfte Asche von ihrer Zigarette und starrte aus dem Seitenfenster. »Besser jedenfalls, als darauf zu warten, dass ich dieses Auto in den Sechs-Uhr-Nachrichten brennen sehe.«
    »Dazu wird es nicht kommen.« Er sagte es nachdenklich.
    »Nein?« Jetzt konnte er die unvergossenen Tränen in ihrer Kehle hören. Sie zog heftig an ihrer Zigarette. »Ach nein? Warum nicht, Chris?«
    Schweigen. Und das Summen des Saab-Motors.
     
    Mike grinste. Am Tisch brach Gelächter aus.
    Zwei Stunden zuvor hätte Chris noch darauf wetten mögen, dass man Carla und ihn das ganze Wochenende nicht würde lachen hören. Doch jetzt saß er hier im warmen Kerzenschein und beobachtete über einen schwarzen Holztisch voller Speisen hinweg, wie seine Frau von echter Heiterkeit geschüttelt wurde. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit hatte der Abend mit den Bryants sich angelassen wie eine unverhoffte Aktienemission.
    »Nein, im Ernst.« Suki mäßigte ihr eigenes Lachen zu einem Grinsen. »Das hat er wirklich gesagt. Unglaublich, oder? Wären Sie mit einem Mann ausgegangen, der so etwas zu Ihnen sagt?«
    »Bestimmt nicht.« Carla lachte noch immer, doch ihre Antwort war absolut ernst gemeint.
    »Oh.« Suki langte über den Tisch und ergriff die Hand ihres Ehemanns. »Ich bin schrecklich gemein, nicht wahr? Erzählen Sie uns doch, wie Sie Chris kennen gelernt haben, Carla.«
    Carla zuckte die Achseln. »Er kam, um sein Auto reparieren zu lassen.«
    Das Gelächter lebte wieder auf. Chris beugte sich vor.
    »Nein, es stimmt tatsächlich. Wisst ihr, sie stand da, in diesem… T-Shirt.« Er deutete mit beiden Händen weibliche Formen an. »Mit einem Schraubenschlüssel in der Hand, Schmiere auf der Nase. Und sie sagt: Ich kann Ihnen die beste Straßenlage in Europa verschaffen. Und das war’s. Ich war hin und weg. Knall auf Fall.«
    Carla verlor ein bisschen von ihrer Heiterkeit. »Ja, was er aber nicht erwähnt hat, ist, dass er ziemlich angeschlagen war von so einem bescheuerten Ausschreibungskampf. Er war wirklich hin. Konnte kaum stehen. Anzug zerrissen, Blut an den Händen. Und versucht die ganze Zeit so zu tun, als sei gar nichts.«
    »Mmmm«, grinste Suki. »Hinreißend.«
    Carlas Lächeln wurde dünner. »Ach nein, eigentlich nicht.«
    »Ach kommen Sie, Carla. Ich wette, das war der Moment, wo Sie sich auch in ihn verknallt haben. Der edle Wilde und so weiter, das sind doch diese alten Bilder. Wie in diesem Film mit Tony Carpenter, wisst ihr, wo er gegen all die Motorradschläger kämpft. Wie heißt er noch, Michael? Ich kann mir nie irgendwelche Titel merken.«
    »Meister und Schüler«, sagte Mike Bryant, den Blick unverwandt auf Carlas Gesicht gerichtet.
    Chris nickte. »Hab ich gesehen. Klasse Streifen.«
    »Dieses Machozeug lässt mich kalt«, sagte Carla offen heraus. »Ich bekomme zu viel von

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