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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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rie­si­gen Raum­schiffs. Ich hör­te ein häß­li­ches Knir­schen und Knis­tern, als woll­te die stäh­ler­ne Ku­gel­zel­le un­ter der Wucht ei­ner höl­li­schen Kraft zer­bers­ten. Ich re­gis­trier­te im Hin­ter­grund mei­nes Be­wußt­seins, der Auf­prall müs­se so un­er­war­tet ge­kom­men sein, daß der An­ti­grav der BA­PU­RA nur mit Ver­zö­ge­rung dar­auf hat­te rea­gie­ren kön­nen.
    Ein Schrei gell­te auf. Ich wuß­te nicht, wo­her er kam:
    »Wir hän­gen in ei­nem Ener­gie­feld!«
     
    Das Or­ter­bild hat­te sich ver­än­dert. Quer vor den Kurs der BA­PU­RA hat­te sich ein grel­leuch­ten­der Strich ge­zo­gen. Er war nicht be­son­ders breit, aber da, wo ihn die Kurs­li­nie un­se­res Schif­fes traf, strahl­te er in fast un­er­träg­li­chem Glanz. Mein Blick such­te Scheu­ning.
    Der mach­te den Ein­druck ei­nes Kin­des, das so­eben sei­ne Weih­nachts­ge­schen­ke aus­ge­packt hat. Er strahl­te übers gan­ze Ge­sicht. Halb zu­sam­men­hän­gen­de Wor­te dran­gen ihm mur­melnd über die Lip­pen.
    »Phan­tas­tisch … ein­fach un­glaub­lich! Kein all­um­fas­sen­der Ener­gie­schirm … wä­re auch zu kost­spie­lig bei die­sem Ab­stand … son­dern lo­ka­li­sier­te Bar­rie­ren! Un­glaub­lich! Die­se Leu­te ver­stan­den et­was von der Ener­gie­schirm­tech­nik …«
    Er schi­en schließ­lich zu mer­ken, daß ich ei­ne Er­klä­rung von ihm er­war­te­te. Er fuhr mit der Hand über die Stirn, als müs­se er den Bann ent­fer­nen, in den ihn der An­blick der ge­heim­nis­vol­len Ener­gieb­ar­rie­re ge­schla­gen hat­te.
    »Man ver­wehrt uns den Zu­tritt, Sir«, stieß er her­vor und schi­en kei­nes­wegs un­glück­lich dar­über zu sein. »Man hat uns ei­ne ener­ge­ti­sche Schran­ke in den We­ge ge­legt!«
    »Wer ist man?« frag­te ich un­ge­dul­dig.
    »Nun – die Be­herr­scher und Er­bau­er des Mars-Ver­sor­gers. Al­so wohl die al­ten Mar­sia­ner selbst.«
    Mein Blick wan­der­te zu­rück zu dem Or­ter­schirm. Die BA­PU­RA war fast zum Still­stand ge­kom­men. Der Leucht­strich, der un­se­ren Kurs be­schrieb, be­weg­te sich nicht mehr. In­ner­halb von we­ni­gen Se­kun­den hat­te die Bar­rie­re un­se­re ge­sam­te Fahrt auf­ge­zehrt. Aus den Tie­fen des Schif­fes drang das schril­le Ge­heul mar­sia­ni­scher Alarmpfei­fen. Über die Meß­bild­flä­chen tob­ten Stür­me ent­fes­sel­ter Far­ben, de­ren Be­deu­tung kei­ner von uns kann­te. Es war klar, daß der Au­to­pi­lot von uns ir­gend­ei­ne Re­ak­ti­on er­war­te­te. Aber wie soll­ten wir rea­gie­ren? Was konn­ten wir tun?
    Ich griff nach dem Mi­kro­phon.
    »Ste­pan …!« rief ich.
    Der cho­le­ri­sche Rus­se mel­de­te sich so­fort.
    »Hier, Sir!«
    »Ge­hen Sie auf Not­schal­tung! Über­neh­men Sie die BA­PU­RA in ma­nu­el­le Steue­rung! Na­ru …!«
    »Sir?«
    »Über­wa­chen Sie Ste­pans Ma­nö­ver! Ach­ten Sie auf die Leuch­t­an­zei­gen. Beim ge­rings­ten An­zei­chen von Ge­fahr ge­ben Sie un­ver­züg­lich an den Au­to­pi­lo­ten zu­rück.«
    »Ver­stan­den, Sir!« ant­wor­te­te der Afri­ka­ner.
    »Wel­ches Ma­nö­ver be­feh­len Sie?« woll­te Tronss­kij wis­sen.
    Ich such­te den Bild­schirm ab. Die Ener­gieb­ar­rie­re wies, so kurz sie auch sein moch­te, ei­ne deut­li­che Krüm­mung auf. Sie sah aus wie ein Stück Kreis­bo­gen oder – wenn man sich die Sa­che per­spek­ti­visch vor­stell­te – wie ein Stück Ku­gel­scha­le. Das Zen­trum der hy­po­the­ti­schen Ku­gel war oh­ne Zwei­fel der Pla­net; den die BA­PU­RA an­flog. Frü­her, nur auf der Grund­la­ge der Rich­tung, in die der Kur­ss­trich wies, war es un­mög­lich ge­we­sen zu er­ken­nen, wel­cher der drei Pla­ne­ten, die im Ab­stand von ei­ni­gen Licht­mi­nu­ten vor uns stan­den, das Ziel war. Jetzt je­doch er­gab sich aus der Krüm­mung der Ener­gieb­ar­rie­re ein neu­es Be­stim­mungs­stück. Un­ser Ziel muß­te der mitt­le­re der drei Pla­ne­ten sein, der sechs­te von der blau­en Son­ne aus ge­rech­net.
    »Flie­gen Sie seit­wärts an der Bar­rie­re ent­lang!« be­fahl ich Tronss­kij. »Ge­win­nen Sie ein paar Licht­se­kun­den Ab­stand vom Ener­gie­feld. Dann füh­ren Sie ei­ne ra­sche Schwen­kung durch

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