Programmierung ausgeschlossen
Wieviel wußte der Autopilot von den Vorgängen, die sich auf dem Mars abgespielt hatten? Wieviel hatte er dem Robotgehirn des Mars-Versorgers mitgeteilt? Ich kam zu dem Schluß, daß ich auch diesmal mit der Wahrheit das meiste erreichen würde.
»Hier spricht General Konnat«, antwortete ich, »Kommandant der BAPURA, Bürger des Planeten Terra, der deinen Erbauern als Okolar-drei bekannt war. Ich bin der vom Zentralgehirn anerkannte Erbe des marsianischen Reiches. Ich bin der Nachfolger des Admirals Saghon. Ich bin gekommen, um eine Gefahr zu bannen, die Okolar-drei zu vernichten droht. Ich gebe dir den Namen TECH NO und erkläre dir, daß du mir zu gehorchen hast!«
Einige Sekunden vergingen, dann traf die Antwort des Roboters ein. Er war ein harter Bursche. Meine hehren Worte hatten ihn wenig beeindruckt.
»Name TECHNO wird zwecks Erleichterung der Kommunikation akzeptiert.« Das hieß soviel wie: Ich will dem armen Narren ruhig seinen Willen lassen, wenn er so darauf versessen ist, mir einen Namen zu geben. »Erbberechtigung kann jedoch nicht ohne weiteres anerkannt werden. Es besteht keine Kommunikation zwischen dem Zentralgehirn und dem Mars-Versorger Alpha-sechs. Eine Überprüfung Ihrer Angaben durch Rückfrage bei der Zentrale ist daher nicht möglich. Eine andere Art der Prüfung muß vorgenommen werden.«
»Welche Art?« fragte ich.
»Ihnen ist bekannt«, antwortete TECHNO, »daß als erbberechtigt nur anerkannt werden kann, wer die Befähigung zum Stabsoffizier der marsianischen Raumflotte besitzt.«
»Das ist mir bekannt«, antwortete ich. »Es ist eine Frage der geistigen Kapazität.«
»Das ist richtig. Ich bin gehalten, Ihre Kapazität zu prüfen.«
»Wie?« fragte ich überrascht. »Bei dieser Entfernung?«
»Die Entfernung spielt nur eine untergeordnete Rolle. Unmittelbar über der Hülle Ihres Raumschiffs wird in wenigen Augenblicken ein käfigähnliches Gebilde materialisieren. Legen Sie den Raumschutzanzug an und begeben Sie sich durch eine der Schleusen in den Käfig. Die Prüfung findet innerhalb des Käfigs statt. Fällt sie positiv aus, so wird Ihnen die Landung auf Alpha-sechs unverzüglich gestattet.«
Meine Gedanken jagten einander.
»Wir sind zwei an Bord dieses Schiffes, die die nötige Befähigung besitzen.«
»Das ist mir mitgeteilt worden«, ließ TECHNO sich hören. »Bitte, besteigen Sie beide den Käfig!«
»Und übrigens befindet sich der Angehörige eines Volkes, das auf dem Planeten Yedocekon ansässig ist, an Bord dieses Schiffes.«
NEWTON hatte den Namen Yedocekon nicht gekannt.
Es zeigte sich, daß der Robotregent des Mars-Versorgers Alpha-VI besser informiert war.
»Veranlassen Sie den Yedocekoner, nach Ihnen den Käfig ebenfalls zu betreten!« forderte TECHNO mich auf. »Seine Identität wird dazu dienen, den Wahrheitsgehalt Ihrer Aussagen zu unterstreichen.«
Der verdammte Roboter scheute sich nicht, mir zu verstehen zu geben, daß ich unter Umständen ein Lügner sein könne. Ich wollte schon aufbrausen, da fiel mir ein, daß Maschinen mit moralischen Bedenken wenig anzufangen wissen. Außerdem wurde ich durch einen entsetzten Schrei abgelenkt, den einer meiner Offiziere ausgestoßen hatte.
Einer der optischen Bildschirme, der bisher nur das Sterngefunkel des weiten Alls gezeigt hatte, war plötzlich ungewöhnlich hell geworden. Von der Bildfläche herab leuchtete ein Gebilde, das aus reiner Energie zu bestehen schien und die Form eines übergroßen Vogelbauers hatte. Wahrlich, der Robotregent von Mars-Versorger Alpha-VI verlor keine Zeit!
11.
Es war ein
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