Programmierung ausgeschlossen
mißmutig zu. »Es kam zu Aufständen. Die auf dem Versorger ansässigen Yedocekoner haben begonnen, die ihnen anvertraute Maschinerie zu zerstören.«
»Und TECHNO wehrt sich nicht dagegen?«
»Er trifft vorbeugende Maßnahmen. Mehr kann er nicht tun. Es entspricht seiner Programmierung, daß er das Dienstpersonal meines Volkes für unantastbar halten muß. Das haben ihm die alten Marsianer eingegeben. Er kann keinen Yedocekoner umbringen, oder ihm auch nur körperlichen Schaden zufügen – selbst wenn meine Leute ihn unmittelbar in Gefahr brächten.«
Er schwieg. Es kam mir in den Sinn, daß TECHNO selbst die Lage wahrscheinlich für ziemlich ernst hielt, wenn er sich die Mühe gemacht hatte, Tancanoc zu informieren. Es reichte also nicht, daß wir mit einem Raumschiff, von dessen Bedienung wir nichts verstanden, eine Entfernung zurücklegen mußten, die größer war, als ein Menschengehirn je sich auszumalen versucht hatte. Wir mußten obendrein noch mit aufständischen Yedocekonern fertig werden, die uns bei der Erfüllung unserer Aufgabe zu hindern versuchten.
Wir betraten den Kommandostand. Ich weiß nicht, welche Möglichkeiten TECHNO zur Verfügung standen, unser Kommen und Gehen zu beobachten. Jedenfalls schien er genau darüber informiert zu sein, in welchem Augenblick wir durch das Schott traten. Ich hatte kaum vier Schritte in das weite Rund des großen Raumes hinein getan, da brandete aus dem Lautsprecher erneut die harte Stimme des Robotgehirns auf:
»TECHNO an General Konnat. Ihre Erbberechtigung ist anerkannt. Ihrem Raumschiff wird die Landung auf Mars-Versorger Alpha-sechs gestattet. Schalten Sie auf Autopilot und lassen Sie mich die Landung durchführen. Ende.«
Die drei Stunden, die auf diese Ankündigung folgten, werde ich mein Leben lang nicht vergessen – und ebenso wenig, glaube ich, irgendein anderer unter den dreitausend Terranern, die sich an Bord der BAPURA befanden. Auf dem Mars und in den unterirdischen Anlagen der Marsianer auf Mond und Erde war uns zum erstenmal das große Staunen gekommen, als wir mit den Zeugen und Erzeugnissen einer Technologie konfrontiert wurden, die der unseren um Jahrtausende voraus war, obwohl sie gleichzeitig älter war, als die Erinnerung des Menschengeschlechtes zurückreichte. Aber was war dies alles gegen die Wunder, die uns hier erwarteten! Mars war ein toter Planet, verwüstet von den Kernexplosionen denebischer Bomben, versandet und versunken, die noch funktionierende technische Einrichtung ein erbärmlich matter Abglanz ihrer selbst. Die Anlagen auf Mond und Erde waren Verstecke, unterirdische Höhlen, geschaffen in der Not und für die Not, mit nichts als Zweckmäßigkeit im Sinn und ohne jegliche Großzügigkeit.
Hier jedoch begegnete uns die marsianische Technik in größtmaßstäblicher Entfaltung. Gewiß, auch der Mars-Versorger Alpha-VI war für den Notfall angelegt worden. Aber er war das Resultat sorgfältiger Planung und stammte aus einer Zeit, als die Marsianer noch keinen Grund hatten zu fürchten, daß ihr Volk im Laufe der kommenden Jahrhunderte untergehen würde. Hier hatte man die Technologie ihre Kapazität voll entfalten lassen. An nichts war gespart worden. Der Mars-Versorger war eine gigantische Fabrik, die die Fähigkeit besaß, ein ganzes Sternenreich mit allem zu versorgen, was man zum Leben brauchte und was das Leben angenehm machte.
Aus einer Entfernung, die Scheuning und Aich ziemlich gleichlautend auf etwa eine Astronomische Einheit oder achteinhalb Lichtminuten schätzten, bekamen wir auf einem der Optik-Bildschirme die ersten
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