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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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miß­mu­tig zu. »Es kam zu Auf­stän­den. Die auf dem Ver­sor­ger an­säs­si­gen Ye­do­ce­ko­ner ha­ben be­gon­nen, die ih­nen an­ver­trau­te Ma­schi­ne­rie zu zer­stö­ren.«
    »Und TECH­NO wehrt sich nicht da­ge­gen?«
    »Er trifft vor­beu­gen­de Maß­nah­men. Mehr kann er nicht tun. Es ent­spricht sei­ner Pro­gram­mie­rung, daß er das Dienst­per­so­nal mei­nes Vol­kes für un­an­tast­bar hal­ten muß. Das ha­ben ihm die al­ten Mar­sia­ner ein­ge­ge­ben. Er kann kei­nen Ye­do­ce­ko­ner um­brin­gen, oder ihm auch nur kör­per­li­chen Scha­den zu­fü­gen – selbst wenn mei­ne Leu­te ihn un­mit­tel­bar in Ge­fahr bräch­ten.«
    Er schwieg. Es kam mir in den Sinn, daß TECH­NO selbst die La­ge wahr­schein­lich für ziem­lich ernst hielt, wenn er sich die Mü­he ge­macht hat­te, Tan­ca­noc zu in­for­mie­ren. Es reich­te al­so nicht, daß wir mit ei­nem Raum­schiff, von des­sen Be­die­nung wir nichts ver­stan­den, ei­ne Ent­fer­nung zu­rück­le­gen muß­ten, die grö­ßer war, als ein Men­schen­ge­hirn je sich aus­zu­ma­len ver­sucht hat­te. Wir muß­ten oben­drein noch mit auf­stän­di­schen Ye­do­ce­ko­nern fer­tig wer­den, die uns bei der Er­fül­lung un­se­rer Auf­ga­be zu hin­dern ver­such­ten.
    Wir be­tra­ten den Kom­man­do­stand. Ich weiß nicht, wel­che Mög­lich­kei­ten TECH­NO zur Ver­fü­gung stan­den, un­ser Kom­men und Ge­hen zu be­ob­ach­ten. Je­den­falls schi­en er ge­nau dar­über in­for­miert zu sein, in wel­chem Au­gen­blick wir durch das Schott tra­ten. Ich hat­te kaum vier Schrit­te in das wei­te Rund des großen Raum­es hin­ein ge­tan, da bran­de­te aus dem Laut­spre­cher er­neut die har­te Stim­me des Ro­bot­ge­hirns auf:
    »TECH­NO an Ge­ne­ral Kon­nat. Ih­re Erb­be­rech­ti­gung ist an­er­kannt. Ih­rem Raum­schiff wird die Lan­dung auf Mars-Ver­sor­ger Al­pha-sechs ge­stat­tet. Schal­ten Sie auf Au­to­pi­lot und las­sen Sie mich die Lan­dung durch­füh­ren. En­de.«
     
    Die drei Stun­den, die auf die­se An­kün­di­gung folg­ten, wer­de ich mein Le­ben lang nicht ver­ges­sen – und eben­so we­nig, glau­be ich, ir­gend­ein an­de­rer un­ter den drei­tau­send Ter­ra­nern, die sich an Bord der BA­PU­RA be­fan­den. Auf dem Mars und in den un­ter­ir­di­schen An­la­gen der Mar­sia­ner auf Mond und Er­de war uns zum ers­ten­mal das große Stau­nen ge­kom­men, als wir mit den Zeu­gen und Er­zeug­nis­sen ei­ner Tech­no­lo­gie kon­fron­tiert wur­den, die der un­se­ren um Jahr­tau­sen­de vor­aus war, ob­wohl sie gleich­zei­tig äl­ter war, als die Er­in­ne­rung des Men­schen­ge­schlech­tes zu­rück­reich­te. Aber was war dies al­les ge­gen die Wun­der, die uns hier er­war­te­ten! Mars war ein to­ter Pla­net, ver­wüs­tet von den Kern­ex­plo­sio­nen de­ne­bi­scher Bom­ben, ver­san­det und ver­sun­ken, die noch funk­tio­nie­ren­de tech­ni­sche Ein­rich­tung ein er­bärm­lich mat­ter Ab­glanz ih­rer selbst. Die An­la­gen auf Mond und Er­de wa­ren Ver­ste­cke, un­ter­ir­di­sche Höh­len, ge­schaf­fen in der Not und für die Not, mit nichts als Zweck­mä­ßig­keit im Sinn und oh­ne jeg­li­che Groß­zü­gig­keit.
    Hier je­doch be­geg­ne­te uns die mar­sia­ni­sche Tech­nik in größt­maß­stäb­li­cher Ent­fal­tung. Ge­wiß, auch der Mars-Ver­sor­ger Al­pha-VI war für den Not­fall an­ge­legt wor­den. Aber er war das Re­sul­tat sorg­fäl­ti­ger Pla­nung und stamm­te aus ei­ner Zeit, als die Mar­sia­ner noch kei­nen Grund hat­ten zu fürch­ten, daß ihr Volk im Lau­fe der kom­men­den Jahr­hun­der­te un­ter­ge­hen wür­de. Hier hat­te man die Tech­no­lo­gie ih­re Ka­pa­zi­tät voll ent­fal­ten las­sen. An nichts war ge­spart wor­den. Der Mars-Ver­sor­ger war ei­ne gi­gan­ti­sche Fa­brik, die die Fä­hig­keit be­saß, ein gan­zes Ster­nen­reich mit al­lem zu ver­sor­gen, was man zum Le­ben brauch­te und was das Le­ben an­ge­nehm mach­te.
    Aus ei­ner Ent­fer­nung, die Scheu­ning und Aich ziem­lich gleich­lau­tend auf et­wa ei­ne Astro­no­mi­sche Ein­heit oder acht­ein­halb Licht­mi­nu­ten schätz­ten, be­ka­men wir auf ei­nem der Op­tik-Bild­schir­me die ers­ten

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