Programmierung ausgeschlossen
wolkenlos klaren Himmel auf die asphaltierte Oberfläche zu.
Die Aufrißfluten des Transmitters wurden in regelmäßigen Abständen registriert. Wir brauchten dazu keine Meßgeräte: wir spürten sie körperlich. Es schien, als sei die Luft plötzlich von statischer Elektrizität erfüllt. Die Haut begann zu kribbeln, und die Haare sträubten sich. Welch ungeheure Energien mußten da am Werk sein!
Aich und Scheuning machten noch eine andere Entdeckung. Auf der zur Zeit von uns abgewandten Seite des Planeten entdeckten sie auf einer der Ausschnittsvergrößerungen eine Art leuchtenden Trichter, dessen spitzes Ende auf der Planetenoberfläche aufsaß, während die weite Öffnung durch die Atmosphäre hindurch in den freien Weltraum hinausragte. Es war nicht klar zu sehen, aus welchem Material der Trichter bestand; aber bei seiner ungeheuren Größe – er war mehr als eintausend Kilometer hoch – ließ sich unschwer erraten, daß er unmöglich aus solider Materie bestehen konnte. Er mußte aus Energie geformt sein. Ein einziges Mal beobachtete Josua Aich, wie aus der Finsternis des Alls ein bläulich leuchtender Blitz in die weite Öffnung des Trichters herniederzuckte und darin verschwand. Aber vorsichtig, wie er war, wagte er es nicht, diese Beobachtung als gesichert darzustellen, und noch viel weniger getraute er sich, eine Schlußfolgerung daraus zu ziehen. Wir erfuhren erst später, was es mit dem seltsamen Trichter und den geheimnisvollen Blitzen auf sich hatte.
Die BAPURA war der Oberfläche des Planeten bis auf etwa zehn Kilometer nahe gekommen, da bildete sich unter uns in einer weiten, silbrig leuchtenden Fläche eine finstere Öffnung von annähernd zwei Kilometer Durchmesser. Unser Fahrzeug strebte auf geradestem Wege darauf zu. TECHNO hatte also die Absicht, die BAPURA in einem seiner unterirdischen Hangars zu landen. Niemand wußte, was das bedeuten sollte. War es Vorschrift, daß auf Roqaloc nur unterirdisch gelandet wurde? Das silbrig schimmernde Feld schien dieser Vermutung zu widersprechen. Es wirkte wie die Lande- und Startfläche eines Raumhafens. Oder hielt TECHNO es für gefährlich, die BAPURA an der Oberfläche zu belassen? Tancanoc hatte von einem Aufstand der Yedocekoner gesprochen. War die Revolution schon soweit gediehen, daß das Robotgehirn für unsere Sicherheit nicht mehr garantieren konnte, solange wir uns in jedermanns Sicht befanden?
Der Schacht, durch den die BAPURA in die Tiefen des Planeten hinabsank, erwies sich aus der Nähe als weniger finster, als es aus der sonnendurchfluteten Höhe den Anschein gehabt hatte. Rotes Leuchten quoll aus den metallenen Schachtwänden und erzeugte gerade soviel Helligkeit, daß wir uns ohne Schwierigkeit orientieren konnten. Der Schacht selbst war fugenlos und nahezu ohne Merkmal, anhand dessen wir unsere Sinkgeschwindigkeit hätten bestimmen können. Immerhin schätzte Scheuning, der immer zu schätzen bereit war, selbst wenn sich nur die geringfügigsten Anhaltspunkte boten, daß wir uns etwa drei Kilometer unter der Oberfläche des Mars-Versorgers befanden, als wir durch eine halbkugelförmig gewölbte Decke in die großartigste Halle vorstießen, die Menschenaugen jemals zu Gesicht bekommen hatten.
Sie war kreisrund im Querschnitt und hatte einen Durchmesser von annähernd drei Kilometern. Die Kuppelwölbung schien in der Tat eine perfekte Halbkugel zu sein, so daß der Zenit der Kuppel annähernd anderthalb Kilometer über dem Hallenboden lag. Dabei handelte es sich um einen gedachten Zenit, denn der Schacht, durch den wir
Weitere Kostenlose Bücher