Programmierung ausgeschlossen
unserem Pfad nur diesen Gang, dem wir einfach bis zum Ende zu folgen hatten. Zu beiden Seiten des Ganges lagen ausgedehnte Räume, die jedoch in einer Farbe gekennzeichnet waren, die nach unserem primitiven Violett, das verwässert und von Natur aus unauffällig wirkte. Es gab nur einen einzigen kritischen Punkt, nämlich eine Art Rundhalle mit einem Durchmesser von annähernd fünfzig Metern, wenn wir TECHNOs Maßstab richtig deuteten, auf die von acht verschiedenen Richtungen her andere Gänge mündeten.
Falls die Yedocekoner von unserer Anwesenheit Wind bekommen hatten und falls sie beabsichtigten, unseren Besuch in TECHNOs Kontrollzentrale zu verhindern, dann war die Halle der Punkt, an dem sie uns auflauern mußten. Die Räume zu beiden Seiten des Ganges hatten sie wohl kaum besetzt. Es war für jemand, der sich den Gang entlangbewegte, zu einfach, sich durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Umklammerung zu schützen. Also blieb wirklich nur die Halle. Ich hatte mir vorgenommen, Tancanoc vorauszuschicken, sobald wir in die Nähe des Kreuzungspunktes gelangten, und zu warten, wie die Yedocekoner auf sein Erscheinen reagierten. Wir alle trugen marsianische Translatoren, die Tancanoc so präpariert hatte, daß sie einwandfrei auf die Sprache seines Volkes reagierten.
Wie gesagt: wir waren gut ausgerüstet. Wer sich die Liste der Vorsichtsmaßnahmen ansah, die wir getroffen hatten, der mußte zu dem Schluß gelangen, daß wir gegen alle Gefahren gewappnet waren. Dabei übersah er allerdings eines: wir hatten uns nur gegen solche Fährnisse wappnen können, die sich voraussehen ließen. Die unvorhersehbaren waren die, die uns Schwierigkeiten machen würden.
Knapp dreißig Meter vor uns zeichnete sich eine Öffnung ab. Ich verglich anhand der Anzeige meines Hodometers die bisher zurückgelegte Entfernung mit der Strecke, die das Kartenbild andeutete. Es gab keinen Zweifel: wir standen unmittelbar vor dem kritischen Kreuzungspunkt.
Tancanoc sah mich bedeutungsvoll an. Die Augen lagen unter der weit hervorspringenden Stirn in tiefem Schatten und erschienen als winzige, undeutliche Leuchtpunkte. Der kleine Mund mit den harten, von Hornhaut verkleideten Lippen war fest geschlossen.
»Es ist soweit, Tancanoc«, sprach ich in das Mikrophon meiner Helmanlage.
»Ich weiß«, antwortete er.
Dann griff er in den Gürtel, zog die Pistole und reichte sie mir.
»Ich werde sie nicht brauchen«, erklärte er.
»Du bist zu optimistisch«, warnte ich ernst.
»Und selbst wenn ich sie brauchte … sie würde mich zuvor verraten.«
Das war ein Argument, das ich gelten lassen mußte. Es würde an uns liegen, ein Auge auf Tancanoc zu haben. Er wandte sich ab und schritt davon. Das Licht vor uns in der Halle war intensiver als die Beleuchtung des Ganges. Er erschien als eine gedrungene, krafterfüllte Silhouette, an der keine Einzelheiten zu erkennen waren. Er erreichte das Ende des Ganges und zögerte einen Atemzug lang, bevor er in die Weite der Halle hineintrat. Dann ging er weiter. Die Deckenbeleuchtung erfaßte ihn. Er war jetzt trotz der Entfernung deutlicher zu sehen als zuvor. Ich ertappte mich dabei, wie ich seine Schritte zählte. Die Halle durchmaß fünfzig Meter. Die Yedocekoner hatten kurze Beine, und dennoch: einhundertmal einen Fuß vor den andern gesetzt, und er war durch!
Aber soweit kam er nicht. Und merkwürdig: ich wußte ebenso wie er, daß er es nicht schaffen würde. Die Stimme kam aus der Dunkelheit eines der Gänge, die auf den Verteiler mündeten. Sie klang hart und erbarmungslos, selbst in der Übersetzung, die der Translator
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