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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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freundlich. »Wenn ihr keinen Dreck am Stecken habt, musst du ja nichts befürchten.« Er winkte Ravi, sich zu erheben. »Wo finde ich den Sachbearbeiter, der uns zur Verfügung stehen sollte?«
    »Der Sachbearbeiter …?«, wiederholte Antagonistides. »Ich habe keine Ahnung.« Er beugte sich wieder vor und bellte: »Fraulein Schultze!« in die Sprechanlage. Dann saß er stumm brütend da, bis die Tür aufsprang. »Schultze, bringen Sie die beiden Herren in die Personalabteilung und sorgen Sie dafür, dass der eingeteilte Sachbearbeiter sich unverzüglich ebenfalls dort meldet. Danke!« Er nahm demonstrativ einen Füller aus der Ablage und schraubte ihn auf.
    Die Vorzimmerdame hielt Ravi und dem Major stumm die Tür auf. Draußen eilte sie zu ihrem Schreibtisch, wühlte in einer Schublade, zog eine Liste heraus, von der sie etwas ablas, und griff dann zum Telefon. »Fraxinus bitte Fünfzehn/Blau!«, rief sie in den Hörer, schmetterte ihn auf die Gabel und starrte Macnamara an. »Sie finden den Weg sicher selbst? Ich kann das Büro nicht allein lassen, wir erwarten einen wichtigen Besucher.«
    Ravi registrierte, dass das strenge Fraulein Schultze bei diesen Worten zart errötete.
    Der Major lehnte sich gegen den wuchtigen Schreibtisch. »Ich finde mich zurecht«, sagte er. »Aber ohne Schlüssel …«
    Fraulein Schultze schnaubte und warf ihm einen Schlüsselbund hin. »Das müsste genügen. Sonst kommen Sie wieder zu mir.«
    »Danke für das herzliche Angebot«, säuselte Macnamara und lüpfte kurz seinen Hut. »Dann wollen wir mal an die Arbeit gehen, Anwärter Malhotra.«
    »Siehst du, mein Junge«, sagte Macnamara, als sie draußen im Gang standen. Er warf den Schlüsselbund in die Luft. »Jetzt können wir uns hier frei bewegen, und das werden wir auch tun. Ich glaube nämlich nicht, dass sich das, was wir suchen, in der Abteilung Fünfzehn/Blau befindet.« Er blinzelte Ravi zu. Der hatte sich das auch schon im Stillen gedacht, und blinzelte zurück.
    »Schauen wir uns also unser Büro und unseren Sachbearbeiter an.« Der Major spitzte die Lippen zu einem Pfiff. »Der letzte war ein schlecht gelaunter, unfreundlicher, fauler und unglaublich dämlicher Mensch. Ich hoffe, dass sie uns dieses Mal einen netten, jungen Dämon zugeteilt haben. Oder Murgatroyd.«
    Macnamara bewegte sich vollkommen sicher durch die endlosen, gleichförmigen Gänge der Zentrale, stellte Ravi fest. Auf seine Frage hin antwortete der Major: »Ich wurde vor ein paar Äonen zum PLAN versetzt. Aber hier hat sich seitdem nicht viel verändert.« Er öffnete eine dunkelblau lackierte Tür, deren Lack schon wieder abzublättern begann, und sagte: »Da sind wir. Abteilung Fünfzehn/Blau.«
    Der nächste kahle Gang. Die grünlich flackernden Neonröhren verliehen den dunkelblau gestrichenen Wänden einen unterwasserähnlichen Schimmer.
    Ein kleiner, graugekleideter Dämon sprang wie ein Kastenteufel aus einer geöffneten Tür und winkte ihnen mit beiden Händen zu. Er lachte und hüpfte sogar ein wenig auf und ab.
    »Murgs«, rief der Major und beschleunigte seinen Schritt. »Alter Junge! Das ist aber eine schöne Überraschung. Bist du unser Sachbearbeiter?« Die beiden schüttelten sich die Hände und grinsten sich an. Mac klopfte dem Kleineren auf die Schulter und drehte sich zu Ravi um. »Das ist Murgatroyd. Habe ich dir von ihm erzählt?«
    Ravi schüttelte den Kopf. Mac hatte ihm eine Menge erzählt, aber jemand namens »Murgatroyd« gehörte nicht dazu.
    »Frax ist eure Sachbearbeiterin«, plauderte der kleine Dämon und führte sie in das Büro. »Sie ist unterwegs hierher. Sei nett zu ihr, Mac. Sie ist noch nicht lange dabei, aber sie hat Köpfchen.«
    Ravi sah sich entmutigt um. Das war also das Büro, in dem sie die nächste Zeit hocken würden. Was für ein schrecklicher, trister Raum! Zwei Kopf an Kopf aneinandergeschobene Schreibtische standen darin, ein Telefon, zwei abgesessene Drehstühle, ein leeres Regal, ein Ablagetisch. Eine tropfende Heizung, vor der ein Mann in einer ölverschmierten Latzhose kniete. Er hatte sein Werkzeug um sich herum auf dem schadhaften Linoleum ausgebreitet und fluchte leise und monoton vor sich hin. Ravi hob unbehaglich die Schultern und blickte nervös zur Decke.
    »Und, geht sie?«, fragte der kleine Dämon ungeduldig. »Sag schon, Eldur. Die Herren vom PLAN möchten jetzt mit der Arbeit anfangen.«
    »Verdammtes Mistventil, verfluchtes!«, rief der Mann in der Latzhose.
    »Γένοιτο«, erklang

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