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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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haben.«
    »Atlantis. Suchen die Europäer Atlantis?«
    »Davon ist auszugehen, ja.«
    »Und der Kubaner?«
    »Er sucht Gold.«
    »Nur Gold?«
    »Zunächst schon. Wenngleich er vermutlich in der Zwischenzeit die bisherigen Untersuchungsergebnisse der Argo studiert und eins und eins zusammengezählt haben sollte.«
    »Er kennt die Untersuchungsergebnisse der Europäer?«
    »Ja.«
    »Können Sie nicht ein bisschen ausführlicher antworten?«
    »Ich bemühe mich, so konkret wie möglich auf Ihre Fragen zu antworten, Lieutenant Commander.«
    Walters seufzte. »So kommen wir nicht weiter. Sie geben mir Antworten, aber ich muss das ganze Bild verstehen.«
    »Dann fragen Sie weiter.«
    »Nein... ich... Ich weiß nicht einmal, welche Fragen ich stellen muss.«
    »Im Gegenteil. Ich denke, Sie wissen schon sehr genau, was der Kern ist. Indem Sie sich mit der Analyse der Situation beschäftigen, verfolgen Sie ein anderes Ziel. Es geht Ihnen eigentlich nicht um die Forscher. Der Kern ist der Grund, weswegen Sie diese Fragen stellen.«
    »Warum ich diese Fragen stelle...«, erwiderte Walters. »Natürlich, um eine Entscheidung treffen zu können.«
    »Eine Entscheidung? Was für eine Entscheidung?«
    »Ob ich das Projekt beenden lassen soll oder ob ich die Forscher gewähren lasse.«
    »Haben Sie denn eine Wahl? Hat man es Ihnen nicht befohlen?«
    »Natürlich! Aber darum geht es nicht. Vielleicht ist es ja falsch, das Projekt zu beenden!«
    »Dann geht es Ihnen darum, eine richtige Entscheidung zu treffen? Sich notfalls über den Befehl hinwegzusetzen?«
    Es war eine gradlinig formulierte Feststellung. In ihrer Deutlichkeit berührte sie etwas in Walters, das er bisher nicht in dieser Form gefühlt hatte. Er war im Begriff, sich über Befehle hinwegzusetzen. Er verriet seinen Eid als Soldat. Er machte sich unabhängig. Er übernahm...
    »Verantwortung. Es geht um Verantwortung.«
    »Sehr richtig!«, antwortete Gabriel. »Sie erkennen Ihre Bedeutung. Das Gewicht Ihres Handelns oder Nichthandeins.«
    Ja, das war es wohl. Er fühlte dieses Gewicht. Es war ein gutes Gewicht. Es lag in seiner Hand wie das massive Lenkrad eines Trucks oder ein schwerer Schubregler, der durch die Kraft eines entfernten Maschinenraums vibrierte.
    Viele Dinge geschahen in der Welt um ihn herum, und das meiste, das außerhalb seines Einflusses lag, rauschte an ihm vorbei, formte sein Leben. Aber Einfluss bekam man nicht automatisch. Einfluss musste man sich verschaffen. Aufstehen, einen Schritt näher herangehen, um Dinge zu bewegen, die vorher entfernt schienen.
    »Die Regierung möchte verhindern, dass weitere Forschungen betrieben werden«, sagte Walters. »Also geht es darum, was geschähe, wenn ich die Forscher nicht aufhalte. Ganz offenbar erwartet die Regierung, dass die Forscher dort zu einer Erkenntnis oder einem Fund gelangen können...«
    »Verzeihen Sie, wenn ich Ihre Überlegung kurz unterbreche«, wandte Gabriel ein. »Nur der Vollständigkeit halber möchte ich darauf hinweisen, dass es auch komplexere Gründe geben könnte.«
    »Zum Beispiel?«
    »Nun, vielleicht möchte die Regierung die Forschung nicht wegen eines möglichen Ergebnisses unterbinden, sondern vielleicht geht es um die Tätigkeit des Forschens als solches. Vielleicht, weil es einen Präzedenzfall schaffen würde, der schließlich irgendwo anders auf der Welt Probleme schaffen könnte.«
    Walters nickte. »Sie haben recht... Sie machen es mir damit nicht leichter... Aber wollen Sie damit andeuten, dass es sich so verhält? Sollte das ein Tipp sein?«
    »Nein. Es sollte lediglich Ihre Aufmerksamkeit schärfen. Ich glaube, Ihnen versichern zu können, dass es in der Tat um das geht, was sich dort draußen auf dem Meeresgrund verbirgt.«
    »Endlich einmal eine klare Aussage! Aber damit haben Sie auch deutlich gemacht, wie viel Sie tatsächlich wissen.«
    »Ja«, war alles, was Gabriel darauf erwiderte.
    »Also gut. Die Forscher könnten also etwas entdecken. Ohne zu wissen, was es ist, was sich dort befindet, muss ich mich an der Motivation orientieren. Wer verfolgt welche Interessen? Und wer hat die größere moralische Integrität?«
    »Das sind äußerst wertvolle Gedanken, Lieutenant Commander! Und eben sagten Sie noch, Sie wüssten nicht, was Sie fragen sollten.«
    »Vermutlich können Sie beides nicht beantworten.«
    »Das ist korrekt. Selbst wenn ich mir anmaßte, ein solches Urteil zu fällen, würde es Ihnen nicht weiterhelfen. Denn dann wären es nicht mehr zwei,

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